„Schnéi am Park“ / Zoff um den Schnee von morgen: Langlauf-Loipe sorgt in Mamer weiter für Unmut
Im Rahmen des Mamer Weihnachtsmarkts „Winter Moments 2021“ findet ab dem 17. Dezember das Event „Schnéi am Park“ statt. Eine Langlaufloipe, die im Park Brill installiert wird, hat im Vorfeld schon für reichlich Polemik gesorgt. Das Tageblatt hörte sich in der Gemeinde um und fragte nach, was die Einwohner von dem Projekt halten.
Wie viele Gemeinden im Land plant auch Mamer einen Weihnachtsmarkt. Dieses Mal wird das Event „Winter Moments 2021“ um eine Attraktion reicher sein, die bereits im Vorfeld für Diskussionen sorgt: Im Park Brill wird eine Langlaufloipe installiert; der benötigte Schnee kommt aus einer Schneekanone. Das brachte „déi gréng“ im Gemeinderat auf die Palme, die sich bei der Abstimmung des Projekts enthielten. Der Energieverbrauch der Schneekanone sei zu hoch; ergo sei das Projekt unvertretbar für eine Gemeinde, die sich im Klimapakt engagiere.
Die vom Tageblatt befragten Bewohner von Mamer sagten sich fast alle einerseits zufrieden damit, dass die Gemeinde ihren Bürgern etwas bietet, doch finden anderseits energieaufwendige Projekte in einer Zeit, in der viel über Energiesparen geredet wird, für unangebracht.
Dean aus dem örtlichen Frisörsalon „Leen“ findet es prinzipiell gut, dass die Gemeinde ihren Bürgern etwas bietet. „Aber wenn jetzt alles in Frage gestellt wird, dann wird das schwierig.“ Er begrüßt es, dass die Gemeinde und ihr Bürgermeister aktiv sind. Er sieht allerdings auch, dass der Energieverbrauch einer Schneekanone problematisch sein könnte. Wenn das der Fall sei, müsste man andere Lösungen suchen. In der Nähe des Salons treffen wir einen Nachbarn. „Extravagant“ nennt dieser das Projekt. Der Mann findet es zwar in Ordnung, dass den Kindern in der Gemeinde etwas geboten wird, aber die 1,3 Millionen Euro, die das Projekt kosten soll, bezeichnet er jedoch als „Gâchis“.
„Nicht der Moment“
Vor der örtlichen Apotheke warten einige Personen auf Einlass. Nach ihrer Meinung zum „Schneeprojekt“ befragt, meint Catherine, es sei nicht der Moment für ein solches Projekt, jetzt, wo jeder von Klimaschutz redet. Sie verstehe, dass der Bürgermeister etwas tue, um Leute anzuziehen, und das Event „Winter Moments“ begrüße sie, doch „die Langlaufloipe muss nicht sein“. Eine Aussage, die wir im Laufe des Morgens noch öfter zu hören bekommen.
Beim Metzger reden wir mit einer Kundin, die zwar die Kritiker versteht, aber gleichzeitig meint, es sei eine schwierige Frage. „Ja, da ist einerseits die Umweltfrage, aber andererseits will man den Menschen Attraktionen anbieten.“ Dass eine Schneekanone eingesetzt wird, sieht sie eher gelassen. „Es gibt hier viele Familien mit Kindern, und für die ist es schön, so etwas zu haben, da viele gar nicht die Möglichkeit haben, im Winter in Ferien zu fahren. Und in den Schneegebieten wird ja nicht anders verfahren, und dazu noch über einen längeren Zeitraum. Die Gemeinde will ja den Leuten etwas bieten, und sie macht ja auch viele andere Sachen, die diese Schneesache aufwiegen. Ich glaube, man sollte sich nicht auf dieses Detail stürzen.“
Einige der Befragten äußerten sich allerdings weitaus kritischer. Beim örtlichen Bäcker sagt uns ein Kunde: „Das ist total unangebracht in dieser Zeit, vor allem wo die Klimakonferenz stattgefunden hat. Jeder will Energie sparen, und wir machen genau das Gegenteil.“ Dass der Zeitpunkt schlecht gewählt ist, meint auch Franz De Temmermann. Auch er sieht die hohen Kosten kritisch, aber meint: „Nun gut, die Gemeinde kann es sich leisten, aber ausgerechnet nun in dieser Zeit, wo jeder über das Klima redet? Ich glaube, der Bürgermeister wurde nicht gut beraten.“ Er kritisiert vor allem den hohen Wasserverbrauch einer Schneekanone. „Für mich bewiese der Bürgermeister Größe, wenn er das Projekt zurückziehen würde, auch wenn dann die Gemeinde der Firma eine Entschädigung zahlen müsste.“
Jean Bohler, Inhaber des gleichnamigen Optikergeschäfts, begrüßt im Allgemeinen den Weihnachtsmarkt, sieht die Langlaufloipe im Speziellen doch kritisch: „Ein schlechter Zeitpunkt.“ Als Geschäftsmann weist er auf einen weiteren Punkt hin: Angesichts der hohen Kosten des Projekts müsse er an die Erhöhung der Gewerbesteuer denken, die kurz vor Beginn der Corona-Pandemie vom Gemeinderat beschlossen wurde. Das stieße ihm etwas sauer auf.
Als wir uns beim „Mamer Schlass“ die Vorbereitungen für die „Winter Moments“ ansehen, treffen wir zufällig den Bürgermeister Gilles Roth (CSV) und den zweiten Schöffen Luc Feller (CSV). Roth zeigt sich vor allem überrascht über die Aufregung der Grünen und wiederholt seine Argumente, die er schon im RTL-Journal vorgetragen hat: Die Grünen sollten nicht den moralischen Zeigefinger erheben, in Differdingen habe der frühere grüne Bürgermeister Roberto Traversini doch auch eine Schneekanone eingesetzt. „Wir wollten etwas für Familien tun, und dass jeder sich wieder ein bisschen amüsieren kann.“ Er verstehe die jetzige Aufregung nicht. Als das erste Mal die Schlittschuhbahn installiert wurde, habe niemand protestiert. „Warum wird Mamer jetzt an den Pranger gestellt?“, fragt der Bürgermeister. Schließlich gebe es auch anderswo Eisbahnen. „Und eine Eisbahn verbraucht weit mehr Energie“, fügt Feller hinzu. „Und wir werden ja sehen, wen wir später von den Kritikern auf den Pisten sehen werden.“
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Wären déi Gréng esou besouergt am Norden vun Portugal eng Fläech vun 600ha un Bescher , Biergketten, Seeen , ……am Dagesbau fir Lithium ofgebaut ,zerstéiert get.Lithium den ass fir d‘Batterien vun den Gré’ngen hirer E Mobilitéit. Vun desem Verbriechen un der Emwelt an Portugal, an och Serbien schwäetzen déi Gréng net.Lokal op d’Tromm schloen weinst enger Schnéimaschinn.Nemmen opfaalen, awer selwer mat hiren E Mobilitéit an dem Ofbau vun Lithium déck Mescht maachen.Se wäeschen hir Häenn an Onschold an hun et fauschtdéck hannert den Oueren.
Lieber ein Ort im Grünen, als ein Grüner im Ort!
Ist denn wirklich kein Platz mehr frei,bei Space-X und co. um diese Grünen auf den Mond zu schiessen?