Einzelkritik / Zu oft dem Gegner unterlegen
Eine halbe Stunde in Unterzahl, eine Rote Karte, ein aberkanntes Tor zum 1:1. Am Donnerstag in Tiflis kam zu viel zusammen, um ein Spiel gewinnen zu können. Vor allem in der ersten Hälfte liess die FLF-Auswahl sich aber von den Georgiern zu oft in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen.
Anthony Moris: Kurz vor dem 0:1 packte er eine Glanzparade gegen Mikautadze aus. Bei beiden Gegentoren machtlos. Eigentlich musste Moris nicht oft eingreifen und trotzdem zweimal hinter sich greifen.
Laurent Jans: In seinem 100. Länderspiel war er sofort richtig gefordert. Über seine rechte Seite lief fast alles. Offensiv wie offensiv. Er nahm den Kampf an. Aufgrund der Verletzung von Mica Pinto musste der Kapitän kurz vor dem Seitenwechsel auf die linke Seite ausweichen. In der zweiten Hälfte stand er weniger im Fokus. Beim 2:0 tauchte Torschütze Zividzadze in seinem Rücken auf.
Maxime Chanot: Bis zu seiner roten Karte spielte er eine souveräne Partie. Der Schiedsichter sah es nach dem Blick auf den VAR-Bildschirm als erwiesen an, dass Chanot eine Notbremse als letzter Mann eingesetzt hatte. Die Konsequenzen waren extrem. Das FLF-Tor wurde aberkannt und der Verteidiger in die Kabinen geschickt.
Enes Mahmutovic: Er sah von Anfang an was ihm blühte. Harte Duelle mit dem georgischen Bullen Mikautadze. Mahmutovic nahm die Zweikämpfe sofort an und lieferte eine fast fehlerlose Partie ab.
Mica Pinto: Im Gegensatz zu Jans erlebte er ruhige Anfangsminuten. Holte sich in der 24 Minuten die gelbe Karte für ein taktisches Foul ab. Bei einem Ballgewinn nach einer halben Stunde Spielzeit verletzte er sich. Sein Gegner sah nicht einmal Gelb für das sehr rüde Foul. Die Konsequenz: Pinto versuchte es zwar weiter, musste aber verletzt ausgewechselt werden (42.).
Florian Bohnert: Zu Beginn fehlte ihm die Aggressivität. Nach zehn Minuten lief es besser für den „Korsen“, der im rechten Mittelfeld zum Einsatz kam.
Mathias Olesen: Rückte seinen Gegenspielern permanent auf die Pelle. Beim 0:1 landete seine unglückliche Kopfballabwehr in den Füßen von Torschütze Zivzivadze. Er rieb sich auf und stellte viele Laufwege zu, im Spiel nach vorne fehlte ihm aber oft das nötige Gefühl. Wurde durch Olivier Thill ersetzt.
Christopher Martins: Mit Abstand der beste Mann auf dem Platz. „Kiki“ war überall dort, wo es brannte. Immer wieder hatte der Staubsauger der Luxemburger einen Fuß dazwischen oder gewann ein entscheidendes Duell. Nach vorne sorgte er mit seinen raumgreifenden Schritten für Gefahr.
Leandro Barreiro: Nach einem Fehlpass zu Beginn fand er seinen gewohnten Rhythmus als Arbeitsbiene. Lieferte die Vorlage zum vermeintlichen 1:1 und hat zwei Minuten davor den Ausgleich selbst auf dem Fuß. Hatte weniger Einfluss auf das Spiel als sein Nebenmann Martins.
Yvandro Borges: Suchte die Eins-gegen-Eins-Situationen. In der ersten Hälfte konnte er sich aber nicht entscheidend von seinen Gegenspielern lösen. Das änderte sich schlagartig in der zweiten Halbzeit. Bei der ersten Luxemburger Chance ließ er mehrere Gegner stehen und legte für Barreiro auf (52.). Auch danach blitze seine Gefährlichkeit einige Mal auf. Alessio Curci ersetzte ihn eine Viertelstunde vor Schluss.
Gerson Rodrigues: Leistete sich in den ersten 20 Minuten zwei Ballverluste die zu guten Chancen für Georgien führten. Sein (fast) großer Moment kam direkt nach der Pause als er aus der Drehung das 1:1 erzielte, das später durch die VAR-Entscheidung annulliert wurde. Rodrigues sorgte regelmäßig für Gefahr, war aber auch einige Male zu eigensinnig.
Marvin Martins: Kam ab der 42. Minute für den verletzten Mica Pinto zum Einsatz. Auf der rechten Abwehrseite erledigte er seinen Job. Ging resolut in die Zweikämpfe.
Alessio Curci: Ersetzte Yvandro Borges. Zu kurze Einsatzzeit für eine Bewertung.
Olivier Thill: Kam für Mathias Olesen. Zu kurze Einsatzzeit für eine Bewertung.
Seid Korac: Wurde für Enes Mahmutovic eingewechselt. Zu kurze Einsatzzeit für eine Bewertung.
Edvin Muratovic: Ersetzte Gerson Rodrigues. Zu kurze Einsatzzeit für eine Bewertung.
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