Editorial / Zug statt Flug: Mit der Eisenbahn reist es sich oft besser – doch noch nicht oft genug
Sommerzeit ist Reisezeit – vor allem für Luxemburger. Laut Statec haben Luxemburgs Einwohner – dazu zählen auch Studenten und Rentner – vergangenes Jahr durchschnittlich 36 Nächte pro Person Urlaub gemacht. Für 54 Prozent dieser Freizeitreisen wurde das Auto benutzt. In 35 Prozent der Fälle reisten die Luxemburger mit dem Flugzeug. Der Zug steht mit sechs Prozent weit abgeschlagen auf Platz drei. Die Eisenbahn wird als Reiseverkehrsmittel noch immer nicht ernst genommen. Das ist ein Fehler.
Wir befinden uns in einer Klimakatastrophe, also sollte auch bei der Reiseplanung Klimafreundlichkeit eine wichtige Rolle spielen. Und in dieser Hinsicht schneidet der Zug wesentlich besser ab als der Flugverkehr. „Beim zentralen Wert der Nicht-CO2-Klimakosten verursacht das Reisen mit dem Flugzeug mehr als sechsmal höhere Emissionskosten als das Reisen mit dem Hochgeschwindigkeitszug.“ Das steht im „Transport and environment report 2020“ der European Environment Agency (EEA).
Vor allem Kurzstreckenflüge haben laut EEA unverhältnismäßig starke Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt. Der Zug könnte die Lösung sein, denn genau diese Strecken sind oft komfortabler mit der Eisenbahn zu erreichen. Beispiel Paris: Mit dem Flugzeug ist man von Luxemburg aus eine Stunde unterwegs. Doch man muss schon eine Stunde vor Abflug am Flughafen sein und landet außerhalb von Paris. Mit dem Zug benötigt man vom Luxemburger Hauptbahnhof zweieinhalb Stunden ohne Umsteigen – und befindet sich sofort im Zentrum von Paris. Mit dem Auto fährt man übrigens mehr als dreieinhalb Stunden. Zugfahren ist bei diesen kurzen Strecken eine echte Freude.
Natürlich gibt es auch kurze Verbindungen, bei denen es nicht so gut funktioniert – und vor allem bei längeren Strecken gibt es starken Nachholbedarf. Von Luxemburg aus benötigt man mit dem Zug nach Rom mindestens elf Stunden und muss dann auch noch dreimal umsteigen. Das Flugzeug landet schon nach zwei Stunden in der italienischen Hauptstadt. Barcelona erreicht man von Luxemburg aus innerhalb von etwa zehn Stunden und muss immerhin nur einmal umsteigen. Trotzdem: Der direkte Flug nach Katalonien dauert zwei Stunden. Und das sind die Großstädte, die noch relativ gut an den Zugverkehr angebunden sind.
Die Europäische Union will die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 senken. Doch das wird nur funktionieren, wenn das Reisen mit dem Zug innerhalb der EU attraktiver ist als mit dem Flugzeug. Preis, Reisezeit, Pünktlichkeit und Angebot müssen stimmen. Und das ist momentan meistens nicht der Fall. Trotz „Green New Deal“ bringt die Politik es nicht fertig, in den Schienenverkehr zu investieren. Das Großherzogtum sticht in dieser Hinsicht ausnahmsweise als Musterschüler hervor. Laut „Allianz pro Schiene“ liegt Luxemburg im europäischen Vergleich bei den Pro-Kopf-Investitionen deutlich vorn. Das Großherzogtum hat vergangenes Jahr 575 Euro pro Einwohner in die Schieneninfrastruktur investiert. Frankreich gibt beispielsweise nur 46 Euro aus – und das, obwohl der TGV so beliebt ist, dass die Tickets oft schon Wochen und Monate im Voraus ausgebucht sind.
Dabei könnten massive, EU-weite Investitionen in das Schienennetz das Reisen durch Europa für alle Bürger zugänglicher und stressfreier gestalten. Bei der nächsten Urlaubsplanung lohnt es sich jedenfalls, zu überprüfen, ob der Zug nicht vielleicht doch die gemütlichere Alternative ist. Besser für die Umwelt ist er allemal – und das sollte bei der Wahl des Verkehrsmittels ebenfalls wichtig sein.
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Am besten reist es sich mit dem Diesel und dem Guide Michelin, nicht mit dem Guide E- Ladestationen. Ich schlafe, esse, sehe Sehenswürdigkeiten die mir gefallen wo und wann ich will. Ob die Grüne Diktatur mit dem Lastenfahrrad oder dem Esel unterwegs ist, sei Ihnen frei gestellt. Sie können natürlich auch Tage auf dem Abstellgleis verbringen. Tun Sie es doch, aber sagen Sie den Anderen nicht wie Sie reisen sollen.
Nein, es reist sich nicht oft besser mit der Eisenbahn. Sehr selten nur!
D’Eisebunn huet de „service au client“ an de leschte Joerzéngten ofgebaut. Wann ee mat „Sack und Pack“ fiert an ënnerwee 3mol oder 7mol ëmklamme muss, muss ee sech 3mol oder 7mol ëm d’Gepäck këmmeren. Beim Fliger ass dat anescht.
Ech hu mir och soe loosst, dass et net méi méiglech ass, an de belschen Intercity-Zich eng Sëtzplaz ze reservéieren. Dat heescht, et riskéiert een am Stoe misse matzefueren, wann den Zuch gerammelt voll ass. Sou mëcht d’Vakanz keng Freed.
Freitag 18 August
Also mein Reiseziel Luxemburg nach Alicante (Spanien)
Mit Zug
Vier mal Umsteigen
Luxemburg-Paris Est/Metro/Paris Lyon/Barcelona/Alicante
Vier mal Koffer schleppen
Reisezeit 16,20 Std.
Preis +/- 350 €
Mit Flugzeug
Direkt
Reisezeit 2,30 Std.
Preis +/- 120 €
Kein Koffer schleppen
Also Frage an die Grünen :
Bin ein bisschen Gehbehindert was raten sie mir?
Fréier konnte mer mat Direktzich op déi Norddäitsch Küst fueren, mam Blankenberge-Express op déi Belsch an am Wagon-it op Nice.
Haut geet et just nach anstänneg op Stroossbuerg a Paräis.
Damals, so ca 1963, da fuhren wir gerne mit dem Zug. Über Nacht, im Schlafwagen, nach Spietz, Interlaken, Chur, Nice, usw. Ohne um zu steigen kamen wir früh morgens ausgeruht am Ferienziel an. Dann probieren Sie einmal heute so eine Fahrt. Es dauert doppelt so lang, man muss mindestens 3 mal umsteigen/ mit dem Bus weitrrfahren. Ausserdem kostet das Ganze horrend teuer. NEIN! Bahnfahren ist noch immet keine Alternative. Wir hatten es versucht: Luxemburg-Zuerich. Drei von vier Mal klappte die Verbindung in Mulhouse nicht! Einmal wurde uns das Portemonni geklaut. Seitdem fahren wir wieder mit dem Auto.
Bis 2019 gab es bei der SNCF das Angebot, mit dem „Auto-Train“ u.a. von Metz nach Béziers/Narbonne zu fahren, d.h. Auto auf den Zug aufladen, im Nachtzug im Schlafabteil 1. Klasse von Metz nach Narbonne, morgens sein Auto am Bahnhof dort abholen und mit dem Auto weiterfahren. Wie immer schlecht organisiert, weil erst ab Mai gewusst war, ob der Zug verfügbar ist oder nicht (typisch Schienenakademie!). Trotzdem hab ich das 2mal genutzt. Dann hiess es ab 2019: „Malheureusement, le service d’auto-train de la SNCF est arrêté depuis décembre 2019. Tout comme les trains de nuit auquel il est souvent associé, le service a progressivement décliné à partir des années 1980 avec le développement des autoroutes.“ Der Klimawandel fand wohl erst nach 2019 statt?
Die CFL könnte den Eisenbahnfernverkehr ab Luxemburg an eine neu zu gründende Filiale auslagern und versuchen weitere Aktionäre (wie die an der sich die Luxair, private Busunternehmen und Traiteurbetriebe) daran zu beteiligen. Diese Filiale könnte eine Marktlücke schliessen und direkte Verbindungen nach Basel, Zürich, Lille (mit Anschluss an den Eurostar nach London) und über die Nordstrecke nach Maastricht, Aachen und Köln anbieten. Vielleicht wäre es auch möglich wieder einen Anschluss an das in Europa wieder entstehende Netz der Nachtzüge zu schaffen, das erfolgreich von Firmen wie OBB Nightjet (Brüssel-Lüttich-Wien), Snälltaget Hamburg-Stockholm, European Sleepers („Good Night Train“ Brüssel-Berlin) und demnächst Midnight Trains aufgebaut wird und das um Luxemburg leider einen grossen Bogen schlägt.
…und wenn Sie dann nach 5x umsteigen und 3 Tage später in Barcelona ankommen, können Sie sich ja dann am Bahnhof ein Lastenrad mieten um die restlichen 75 km nach Lloret ins Hotel zu fahren…
Luxemburg-Barcelona per TGV: 3x täglich, 1x Umsteigen, Reisezeit etwa 10 Stunden… zahlreiche Busverbinden von Barcelona nach Lloret del Mar…
nee, ëch furen dach léiwer mat mengem gudden confortabelen Diesel, ënner 5Liter op 100km – mat engem Tank voll (70L), komme mër largement op Nice (1000km) och wa mër ee mol Iwwernouechten fiir kee Stress ze hun
an da bläiwe nach +- 20l rescht fiir 200km rondrëm zë fouren..
dat ass dach fantastëch Ëmwelt-frëndlëch ..
wann zë vill Trafic op der Autobunn, dann huele mër déi kleng Stroossen, ouni Stress a gesin Villes a fillen ons richteg woul an der Vakanz..