Remich / Zum Auftakt der Weinlese: Ministerin Martine Hansen erntet die ersten Trauben
REMICH Im „Institut Viti-vinicole“ wurde das Erntejahr offiziell eingeläutet
Schon traditionell hatte das Weinbauinstitut in Remich zum offiziellen Start der diesjährigen Weinlese eingeladen. Zahlreiche Protagonisten des Weinbaus und des Marketings zur Promotion des Luxemburger Weines und der Kulturlandschaft Mosel waren der Einladung gefolgt.
Serge Fischer, Direktor des IVV, war es vorbehalten, die Gästeschar willkommen zu heißen. Den Weg in die Versuchsrebanlagen des Institutes gefunden hatten unter anderem Weinbauministerin Martine Hansen, Innenminister Léon Gloden, die Abgeordneten Octavie Modert und Alexandra Schoos, ORT-Direktor Gilles Estgen, von der Genossenschaftskellerei Vinsmoselle Präsident Josy Gloden und Generaldirektor André Mehlen, Guy Krier als Präsident der Privatwinzervereinigung sowie zahlreiche Winzerkollegen.
Exzellentes Lesegut an den Rebstöcken
Josy Gloden gab einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2024 sowie einen vorsichtigen Ausblick auf die bevorstehende Ernte. Rund 25 Prozent Ernteausfall hatte die Winzerschaft bereits im Frühjahr durch den spät einsetzenden Frost zu beklagen, die folgenden Wochen brachten zahlreiche Nassperioden, Nährboden für permanente Bodeninfektion sowie Pilzbefall durch Peronospora (falscher Mehltau). Diese Umstände hatten unter anderem zur Folge, dass die Winzer, nicht wie üblich, sieben- bis achtmal Mal spritzen mussten, sondern bis zu zwölfmal. Besonders von den Ausfällen betroffen war dabei die Region um Wasserbillig und Grevenmacher. Das, was aber jetzt an den Rebstöcken hängt, so Gloden weiter, sei absolut gesundes und gereiftes Lesegut, welches die Hoffnung auf einen qualitativ guten Jahrgang nährt. Die aktuelle Sonneneinstrahlung leistet dabei der Qualität noch einmal Vorschub, lediglich Regen sei in den nächsten Wochen unerwünscht.
Die Gäste waren jedoch nicht nur zum Plaudern anwesend, sondern wurden allesamt mit Rebschere und Traubenbütte bewaffnet und begaben sich in eine Parzelle mit Auxerrois-Trauben, welche zur Produktion des „Crémant de l’Etat“ geerntet werden. Mit zum Teil geübten Handgriffen waren binnen 15 Minuten gleich fünf Traubenbütten prall gefüllt, mit goldgelben, zuckersüßen Trauben. Wie wir uns vor Ort überzeugen konnten, sind auch die sogenannten Piwis, also pilzwiderstandsfähige Rebsorten, wie Sauvignac oder Calardis, die hier vor Ort gepflanzt wurden, in einem außerordentlich guten Reifezustand.
Ministerin Hansen bedankte sich anschließend für das außergewöhnliche Engagement der Winzer, allem voran für das Durchhaltevermögen und die ständige Rebpflege bei den immer wieder auftretenden Wetterkapriolen und bemerkte hierzu weiter, dass es umso erstaunlicher sei, dass Jahr für Jahr herausragende Qualitäten hervorgebracht werden. Das Team des IVV offerierte zum Abschluss des Rendezvous einen Ehrenwein mit einem Solaris-Jahrgang 2023 sowie einem Federweißen der Rebsorte Pinot noir précoce.
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