Retro 2020 / Zurück in die Zukunft: Esch hat trotz Pandemie Grund zum Optimismus
Der Blick in die Zukunft als Trost: Die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Konsequenzen werden das Land noch lange beschäftigen. Auch Esch, denn der Leerstand im Zentrum ist jetzt schon dramatisch, und die eigentliche Krise kommt erst noch. Trotzdem gibt es Grund zu Optimismus.
Krisen machen auch erfinderisch. Am Tag, als der zweite Lockdown für die Gastronomie begann, wurde in den sozialen Medien die Escher „Horesca-Challenge“ ins Leben gerufen. Ziel: die lokalen Restaurants und Geschäfte unterstützen. Der Erfolg der Initiative zeigt, dass es vielen Menschen nicht egal ist, wie die Innenstädte in Zukunft aussehen. Sie wollen ihre Einkäufe in ihrer Stadt erledigen und auch dort essen gehen. Deshalb solidarisieren sie sich mit den Inhabern.
Trotzdem wurde die Hoffnung, die sanitäre Krise führe weltweit zu einer Veränderung des Konsumverhaltens der Menschen, enttäuscht. Amazon und Co. sind die eindeutigen Gewinner der Pandemie. Zusammen mit Einkaufszentren auf der grünen Wiese setzten sie zum Gnadenstoß für den stationären Handel in den Innenstädten an. Ausgerechnet dort, wo der Horesca-Sektor nach zwei Lockdowns quasi enteignet ist. Das Geschäftssterben rund um die Alzette-Straße könnte sich in nächster Zeit noch beschleunigen.
Ist der Blick in die unmittelbare Zukunft Eschs also eher sorgenbehaftet, so machen die langfristigen Perspektiven Mut. 2020 wurden drei Projekte vorgestellt, die das Bild der Minettemetropole in den nächsten zwei Jahrzehnten komplett verändern werden. So entsteht ein multimodaler Korridor in die Hauptstadt mit einer schnellen Tramverbindung und einem Rad-Expressweg. Die Straßenbahn wird in Esch zur innerstädtischen Tram und erreicht schlussendlich Beles. Und dann entstehen auf den Industriebrachen der Metze- und Brasseursschmelz völlig neue Wohngebiete. Stadtviertel, die den Ansprüchen der Zukunft in Sachen Urbanismus und Mobilität entsprechen und die einen riesigen Einfluss auf das „alte“ Esch haben werden, sofern sie denn in dieses „alte“ Esch integriert werden. Dass die Verdoppelung der Einwohnerzahl in lediglich 35 Jahren in jeglicher Hinsicht eine riesige Herausforderung für eine Stadt mit einem starken sozialen Gefälle ist, versteht sich von selbst.
Einstweilen stehen aber die Pandemie und die Bewältigung ihrer wirtschaftlichen Folgen im Mittelpunkt. Das wird schwer genug und erfordert Solidarität. Wie bei der „Horesca-Challenge“, aus Escher Sicht die Initiative des Jahres 2020!
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ESCH as schons Lang Hoffnungsvoll ausgestuerwen do helef och Keen 2023 Datt get een Fiasko 😂😂😂