UN-Biodiversitätskonferenz / Zustand der Natur in Luxemburg „beängstigend“: Mouvement Ecologique fordert entschlossenes Handeln
Während die UN-Biodiversitätskonferenz in Kolumbien tagt, fordert das Mouvement Ecologique von Luxemburg bessere Maßnahmen. Der Zustand der Natur sei „beängstigend“, konkrete Schritte würden seit Jahren vernachlässigt.
Derzeit findet im kolumbianischen Cali die 16. UN-Biodiversitätskonferenz statt, bei der die Weltgemeinschaft wirksame Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Natur verankern soll. Auch der Luxemburger Minister für Umwelt, Klima und Biodiversität Serge Wilmes (CSV) gehört zu den Teilnehmern. Das Mouvement Ecologique fordert in diesem Zusammenhang in einer Pressemitteilung vom Donnerstag eine klare Verantwortung von Ländern wie Luxemburg, um die weltweite Naturzerstörung aufzuhalten. Denn: Der Zustand in der Natur in Luxemburg sei „noch immer beängstigend“.
Mit dem massiven Artenschwund drohe „ein weltweiter ökologischer Kollaps, das Wegbrechen der menschlichen Lebensgrundlagen“. Weltweite Naturschutzorganisationen fordern daher „klare Vorgaben zur Überwachung des Zustands der Natur, eine gesicherte Finanzierung des weltweiten Biodiversitätsschutzes und die Wahrung der Menschenrechte“.
Doch Luxemburg verfehle „seit Jahr und Tag alle gesetzten Ziele, um die rasanten Biodiversitätsverluste einzudämmen, für welche wir andere Länder überzeugen wollen“. Der Biodiversitätsminister scheine seine Verantwortung hierzulande nicht zu übernehmen. Der Natur schadende Subventionen würden in Luxemburg weiterhin die Biodiversitätskrise befeuern und offensive Naturschutzmaßnahmen nur zögerlich vorankommen.
Nutzen des Biodiversitätsschutzes „flagrant verkannt“
So würden zum Beispiel Aspekte der Biodiversität in Diskussionen um die Orientierung der Landwirtschaftspolitik außen vor gelassen. Geschützte Lebensräume wie die Mageren Flachlandmähwiesen hätten trotz Schutzstatus stark abgenommen. Der jüngsten Auflage der Roten Liste zufolge hätte sich auch die Lage der Wiesen-Brutvögel verschlechtert.
Außerdem würden Maßnahmen, die im Nationalen Naturschutzplan vorgesehen sind und bis 2030 erreicht sein sollen, nur schleppend vorangehen. Pro Jahr müssten 570 Hektar Magere Flachlandmähwiesen wiederhergestellt werden – nicht einmal 10 Prozent davon würden tatsächlich umgesetzt. Ökosystemleistungen würden nicht ausreichend berücksichtigt und wertgeschätzt und Landwirte würden nach wie vor auf die Agrarfläche subventioniert. Der „ökonomische, gesundheitliche und soziale Nutzen des Biodiversitätsschutzes wird nach wie vor flagrant verkannt“, heißt es im Schreiben.
Konferenzen seien zwar wichtig, allerdings würde vor allem konkretes Handeln im eigenen Land zu politischer Glaubwürdigkeit und Erfolg im Schutz der Biodiversität führen. Minister Wilmes sei gefordert, „gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium, konsequent aktiv zu werden“.
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