LBBL / Zweiter Sieg in der Relegation: Hostert hält mit viel Mühe die Klasse
Die letzte Entscheidung ist gefallen: Auch im zweiten Spiel der Relegationsserie, die nach dem Modus „best of three“ ausgetragen wurde, konnte sich Erstligst Hostert behaupten und wird damit in der Saison 2023/24 im Oberhaus spielen.
Die Vorzeichen vor dem zweiten Spiel der „Best of three“-Relegationsserie standen für Zweitligist Mondorf alles andere als gut. Mit Profi Green hatte sich gerade der beste Scorer des Teams, der im ersten Duell noch 31 Punkte erzielt hatte, am Knie verletzt und konnte nicht auflaufen. Mit nur einem Profi-Spieler schien das Team von Trainer Phil Dejworek vor einer Herkules-Aufgabe zu stehen. Doch auch Partie Nummer zwei sollte sich zu einem harten Kampf entwickeln, bei dem der Nationale-2-Klub seinen Gegner vor große Probleme stellte. Erst im letzten Viertel fiel die Entscheidung zugunsten des Gréngewald und die Erleichterung über den gelungenen Klassenerhalt hätte beim Team von Coach Alex Pires nicht größer sein können. „Wie in der letzten Saison – ich habe mir die beiden Partien in Mondorf und Contern selbst angesehen – waren es sehr schwere Spiele. Am Ende kommt es darauf an, wer am meisten Luft übrig hat und da konnten wir in der Defensive vielleicht eine Schippe mehr drauflegen als sie“, erklärte Kapitän Yannick Julien, der sich bewusst ist, dass ein Sieg in einer dritten Partie nicht selbstverständlich gewesen wäre: „Sie haben nur mit einem Profi gespielt, aber zu keinem Zeitpunkt aufgegeben. Wären wir in ein drittes Spiel gegangen, wäre es für uns sehr, sehr schwer geworden, schon allein von der Moral her. Ich bin einfach froh, dass wir das nun hinter uns haben.“
Dabei waren es die Gastgeber, die sich, mit dem Sieg aus der ersten Partie in der Tasche, im ersten Viertel die Führung erspielten. Doch mit zunehmender Dauer funktionierte die Zonen-Verteidigung des Zweitligisten immer besser. Hostert tat sich erstaunlich schwer, mit seinen routinierten und von der Körpergröße eigentlich überlegenen Spielern überhaupt bis unter den Korb vorzudringen. So versuchten es Arbaut und Co. immer häufiger von der Drei-Punkte-Linie. Ein Unterfangen, das jedoch kaum von Erfolg gekrönt war, denn in den ersten zehn Minuten landeten gerade einmal zwei von zwölf Versuchen im Netz. Trotzdem ging der LBBL-Klub mit einer Vier-Punkte-Führung in die erste Viertelpause.
Winn von der Dreier-Linie
Fortan war es dann der Underdog, der auch in der Offensive einen besseren Rhythmus fand. Und während jeder Punkt des Gréngewald mit Mühe herausgespielt war, sah dies beim Gegner wesentlich einfacher aus. Und bei Mondorf waren es mit dem eingewechselten Kirpach, Kuhlmann oder Y. Barholomey auch die luxemburgischen Spieler, die neben Profi Seits trafen. In der 13. ging Mondorf erstmals seit der ersten Spielminute wieder in Führung (18:19) und hatte auf jede Aktion des Gegners nun eine Antwort parat. Somit blieb dieser knappe Vorsprung auch bis zur Pause bestehen (29:30).
Die Pausenansprache von Trainer Pires schien beim Gréngewald dann jedoch gewirkt zu haben. Mit einer anderen Einstellung, einer aggressiveren Körpersprache kam Hostert aus den Kabinen zurück. In den ersten 20 Minuten weit unter seinen Möglichkeiten geblieben, war es nun Terry Winn, der aufdrehte. Der Profispieler traf binnen zwei Minuten gleich dreimal aus der Distanz, legte im Alleingang gar ein 11:0 aufs Parkett. Als dann auch noch Arbaut einen weiteren Drei-Punkte-Korb drauflegte, hatte der Erstligist endgültig das Break geschafft (43:30, 24’). Mondorf wirkte erst einmal überrascht, benötigte ganze 4:30 Minuten, um im dritten Abschnitt überhaupt zu einem Korberfolg durch Kirpach zu kommen. Doch mit der Zeit schaffte es der Zweitligist, über diesen Schock hinwegzukommen und versuchte, sich vor allem durch Kuhlmann wieder in die Partie zurückzukämpfen (44:37, 27’). Die Gastgeber fielen ihrerseits wieder stärker in das Muster der ersten Halbzeit zurück, konnten durch Dreier von Barnes und Aidoo ihre Führung aber wieder in den zweistelligen Bereich hochschrauben (52:40, 29’). Doch es war erneut Kuhlmann, der die Hoffnungen der Gäste auf ein Entscheidungsspiel mit einem Buzzer-Beater am Leben hielt (52:45).
Mondorf kämpft sich zurück
Und Mondorf kam tatsächlich durch einen Dreier von S. Barholomey wieder heran (54:50, 32’). Beim Gréngewald schien man immer frustrierter zu werden, doch schlussendlich waren es Schleimer und Arbaut, die mit ihren Dreiern für die Vorentscheidung sorgten (62:50, 36’). Auch wenn Mondorf weiterkämpfte und 30 Sekunden vor Schluss durch Seits wieder auf vier Zähler herankam (66:62), sollten sich die Gastgeber schlussendlich behaupten.
Zum zweiten Mal binnen zwölf Monaten muss sich Mondorf damit in der Relegation dem LBBL-Klub geschlagen geben, Spiele, die aber in beiden Jahren auf Augenhöhe geführt wurden. Bitter für den Zweitligisten, doch Trainer Phil Dejworek, für den es das letzte Spiel auf der Trainerbank war, blickt positiv auf die Relegationsspiele und seine Jahre in Mondorf zurück: „Chapeau an die Jungs! Mit einem Profi gegen ein Team mit drei Profis dagegenzuhalten. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie haben sich richtig reingehauen, am Ende haben einfach die Punkte gefehlt.“ Dabei war das Ziel zu Beginn der Saison auch nicht Aufstieg: „Am Ende hat einfach der letzte kleine Tick gefehlt.“
Statistik
„T“-Bestnote: Terry Winn (Gréngewald Hostert)
Viertel: 16:12, 13:18, 23:15, 19:17
Hostert: Winn 23, Barnes 16, Arbaut 13, Schleimer 11, Aidoo 8, Breuskin 0, Bauer 0, Schon 0, Julien 0
Mondorf: Seits 20, Kuhlmann 16, Kirpach 10, Hemmen 7, Y. Bartholomey 4, S. Barholomey 3, J. Wealer 2, Prior Torrlba 0, Georges 0
Schiedsrichter: Malané/L. Weiwers/Marchal
Zuschauer: 150 zahlende
Programm
Relegation („best of three“):
1. Spiel:
Mondorf – Hostert 76:79
2. Spiel:
Hostert – Mondorf 71:62
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