cm2gm.lu / „Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg soll am Leben erhalten werden“
Im Beisein von Premierminister Xavier Bettel hat das „Comité pour la mémoire de la Deuxième Guerre mondiale“ unter der Leitung von Präsidentin Claude Wolf die neue Webseite cm2gm.lu, eine Broschüre und ein zugehöriges pädagogisches Beiheft präsentiert. „Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg soll am Leben erhalten werden“, sagt Claude Wolf auf einer Pressekonferenz am Freitag im Senninger Schloss.
Eine Broschüre, ein pädagogisches Beiheft und eine brandneue Internetseite hat Claude Wolf, Präsidentin des „Comité pour la mémoire de la Deuxième Guerre mondiale“ (CM2GM), auf einer Pressekonferenz präsentiert. Zusätzlich soll im Rahmen der Feierlichkeiten zur „Journée de la Commémoration nationale“, die dieses Jahr am 18. Oktober begangen wird, eine Gedenkplakette am Bahnhof enthüllt werden, die an die 3.614 Frauen erinnern soll, die während der Nazi-Besatzung Luxemburgs zwangsrekrutiert wurden.
„Die Internetseite ist bereits online“, sagt Claude Wolf, „wenn auch noch nicht komplett.“ In Zukunft sollen auch Zeitzeugen zur Sprache kommen sowie Audio- und Videodateien online publiziert werden. Auch die präsentierte Broschüre soll zukünftig auf der Webseite heruntergeladen werden können.
Konfrontation mit der Vergangenheit
Premierminister Xavier Bettel ließ es sich nicht nehmen, bei der Vorstellung der Aktivitäten des CM2GM dabei zu sein und hob die Wichtigkeit der geleisteten Arbeit hervor: „Das, was hier in Luxemburg passiert ist, soll nicht in Vergessenheit geraten.“ Damit die geleistete Arbeit überhaupt präsentiert werden konnte, mussten zahlreiche Gespräche mit den verschiedenen Interessengruppen – Zwangsrekrutierten, Vertreter des luxemburgischen Widerstands und der jüdischen Gemeinschaft – geführt werden. Schlussendlich konnten jedoch alle Parteien von einer gemeinsamen Mitarbeit am Projekt überzeugt werden – ein Novum.
„Vor sieben Jahren habe ich gewagt zu behaupten, dass wir nicht alle Helden waren“, sagt Xavier Bettel, und fügt hinzu: „Das bedeutet natürlich nicht, dass es keine gegeben hat.“ Es sei wichtig, dass Kinder und Jugendliche möglichst viel mit der Vergangenheit konfrontiert werden. Es könne nie genug Bildung geben, so das Plädoyer des DP-Politikers.
Die Broschüre ist in der Erstauflage 20.000 Mal gedruckt worden und ist sowohl an Schüler als auch an die Öffentlichkeit gerichtet. Die Broschüre sollte Anfang Mai in den Schulen verteilt werden, was aber aufgrund der Corona-Pandemie vertagt werden musste. Die Vizepräsidenten des CM2GM, Guy Dockendorf und Josy Lorent, ergänzten, dass sich die Broschüre und das pädagogische Beiheft nicht nur an Geschichtslehrer richten, sondern auch als Integrationsfaktor in einem Land dienen können, in dem fast die Hälfte der Einwohner eine ausländische Staatsbürgerschaft haben.
Auf welchem Weg die Broschüre an die breite Öffentlichkeit verteilt wird, sei noch nicht abschließend geklärt. Premierminister Xavier Bettel könne sich allerdings eine Kooperation mit dem Syvicol vorstellen, um sie in den Gemeinden zu verteilen oder auf digitalem Wege auf einer „Welcome Page“, auf der auch andere Broschüren publiziert werden könnten.
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1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg… Wieso erinnern wir uns nicht an Friedenszeiten?
i am so satisfacted. greetings wally