Kopf des Tages / Georges Santer wird Präsident des Luxfilmfestivals
Georges Santer wird Präsident des Luxfilmfestivals
„Wenn nicht alles picobello gelernt war, dann hat er uns versetzt und das Kino gestrichen“, erzählen seine Studienfreunde über den ambitionierten Studenten. Seither hat Botschafter Georges Santer diese Mängel jedoch weitgehend wieder wettgemacht. Inzwischen ist sein kulturelles Programm voll besetzt, besonders in der Welt der Musik gilt er als unschlagbar.
„Ich fühle mich durchaus auch auf dieses Amt vorbereitet, meine Filmkenntnisse reichen dafür aus“, hatte der ehemalige Botschafter im Vorfeld der Entscheidung des Verwaltungsrates des Luxfilmfestivals der Autorin dieser Zeilen anvertraut. Wie auf jede seiner Missionen hatte er sich akribisch auf die neue Präsidentschaft vorbereitet.
Eigentlich sollte Santer die Nachfolge von Colette Flesch an der Spitze des hiesigen Festivals bereits im März antreten, Corona-bedingt hat sich die Entscheidung jedoch bis Ende Mai verzögert. Das wiederum hat dem rührigen Diplomaten erlaubt, sein voriges Amt in Ruhe abzuschließen. Bis März 2020 war er Präsident der IHRA, der „International Holocaust Remembrance Alliance“; in dieser Eigenschaft war er bei allen großen Gedenkzeremonien an das Ende des Zweiten Weltkrieges dabei.
Seine berufliche Laufbahn hat der 58-jährige Bascharager, der übrigens mit seinem Namensvetter Jacques Santer nicht verwandt ist, in der Diplomatie begonnen. Gleich nach seinem Studium in Wien, wo er Geschichte, Deutsch und Philosophie studiert hatte, trat er in den Dienst des Außenministeriums. Seine ersten Missionen führten ihn an die Luxemburger Botschaft in Paris, die Luxemburger Vertretung bei der UNO und dann nach Madrid.
Seinen ersten Botschafterposten bekleidete er ab 1991 in Peking, danach ging es zurück in seine Studienstadt Wien, später nochmals nach Paris und schlussendlich nach Berlin, wo er von 2012 bis 2017 tätig war. Ab 2016 hat Santer dann die Luxemburger Delegation der IHRA geleitet, deren Präsidentschaft ihm vor etwas mehr als einem Jahr anvertraut wurde. Unter seiner Regie wurden neue politische Schwerpunkte gesetzt und zwei weitere Mitgliedsländer, Portugal und Australien, in das 35-köpfige Gremium aufgenommen.
Von all diesen Missionen, die ihn quer durch die Welt führten, weiß Georges Santer immer wieder anschaulich zu berichten, wobei ihm stets eine gute Mischung aus anekdotischen und didaktischen Elementen gelingt. Als erfahrener Diplomat weiß er zu überzeugen, ohne jemals dirigistisch zu sein. Beeindruckend sind auch sein Sinn für Zusammenhänge und die Schnelligkeit seiner Synthesen.
Wie viele seiner Amtskollegen hat Georges Santer neben seinem politischen auch ein breites kulturelles Engagement. Er war von 2012 bis 2017 im Verwaltungsrat des OPL, war Präsident des Musikfestivals in Echternach und hat Ende April die Spitze des Verwaltungsrates des „Orchestre de Chambre“ übernommen. (Claude Wolf)
- Den Neuanfang wagen: „déi gréng Stad“ stellen ihr Programm vor - 19. Mai 2023.
- Chardonnay – der Weltstar unter den Weinen - 26. März 2023.
- Das Gold der Erde - 12. März 2023.
Deen mann solll net vunn Antisemitumus schwetzen , well keen interesseiert sech fier Juden an och keen interesseirt sech fier dai Homosexuel an och keen fier dai weu net wessen wat se sinn 😉