/ Der neue Skoda Scala: Attraktiver Kompakter mit Platz, Komfort – und Schnauze
Ein Opernstar ist der Skoda Scala nicht. Aber ein attraktiver Kompakter mit Schnauze, viel Platz und Komfort. Mehr braucht man heute nicht, meint Marc Schonckert.
Das, was Skoda beim neuen Scala mit seinen 4,36 Meter Länge in Sachen konsequenter Raumausnutzung anstellt, entspricht dem Ruf der Marke, ihre Modelle bei Platz und Ladevolumen jeweils auf eine höhere Stufe zu stellen, als es im jeweiligen Segment üblich ist.
Wie bei Superb und Octavia ist auch der Scala ein Vorbild für Bein- und Kniefreiheit, besonders auf der Rückbank, und bietet großzügigen Stauraum obendrein. Daneben hat man ihm eine dynamische Linie und ein sportlich eindrucksvolles Gesicht verpasst: Kühlergrill, Scheinwerfer und Lufteinlässe gefallen mit ihrem scharfen Design, das auch einem Golf GTI gut zu Gesicht stehen würde. Schade, dass sich Skoda nun scheinbar vom VW-Optionen-Virus anstecken hat lassen, denn jetzt muss man für Zubehör zahlen, das früher zur Serienausstattung gehörte und den Reiz dieser Marke begründete, der nicht zuletzt als VW-Qualität zu einem günstigeren Preis die Runde machte.
Aufgeräumtes Interieur
Neben seinem gefälligen und sportlichen Look imponiert der Scala mit einem aufgeräumten Interieur, einem klaren und funktionellen, aber niemals biederen Designs sowie übersichtlichen Instrumenten und Bedienungseinheiten. Man sitzt gut, man fühlt sich auf Anhieb wohl, man hat ausreichend Platz und freut sich auf die Fahrt und man weiß, dass es eine relaxe Ausfahrt und ein entspanntes Erlebnis wird, aber da kommt Oma mit den Springerstiefeln und sie grinst, weil ein Rocker ihr im Bus seinen Sitzplatz angeboten und ihr beim Aussteigen geholfen hatte. „Doch dann nahm ich meine Selbstgedrehte und fragte ihn, ob er vielleicht Feuer hätte. Er sah mich so vorwurfsvoll an, als hätte ich ihm einen Diesel zum Kauf angeboten …“
Beim Scala war Benzin angesagt, 150 PS aus einem 1,5-Liter mit 7-Gang-DSG-Automatik und Fahrprogrammen, von denen wir uns für „Sport“ entschieden, um dem optischen Anspruch des Scala gerecht zu werden. Zum Start schalteten wir den Lane Assist, also den Spurhalte-Assistenten, aus – bei den vielen unterschiedlichen und immer wechselnden Fahrbahnmarkierungen entlang der Baustellen auf unseren Straßen ein Must – und zogen los, gekonnt den Gelenkbussen ausweichend, die da entschlossen und unbeirrbar auf der Suche nach Kundschaft den Stadtkern ansteuerten, während die Fahrer per Handy ihre Chefs zu Hause vom Fortschreiten ihres Eindringens in den gesunden Menschenverstand informierten.
Oma will die Autobahn
Nach ein paar Stunden Fahrt über die Cloche d’Or hinunter nach Hollerich hatten wir endlich freie Fahrt, wie ein Wunder keine Baustelle und nicht mal ein Lieferwagen, kein Betonmischer und auch kein Dixiklo mehr zu sehen und Oma knurrte: „Willst du noch lange auf diesem Parkplatz herumkurven oder suchen wir uns eine Autobahn?“
Mit seinen 150 PS ist der Scala sehr gut motorisiert, er fährt sich mit der DSG-Automatik ziemlich entspannt, kann aber auch Temperament zeigen, wenn man ihn herausfordert. Dabei bleibt er immer handlich und bequem zu fahren und macht Riesenspaß auf kurvigen Landstraßen, welche die Motorradclubs noch nicht auf der Karte haben. Trinkfest wie ein Rocker ist der 1,5-Liter auch nicht. Ihm reichen so um die 5,8 bis 6 Liter. Das ergibt einen CO2-Ausstoß von 114 g/km.
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Mich würde der Preis dieses attraktiven Kompakters interessieren.