Das Corona-Tagebuch (12) / Freitag, 27. März: Sich von den Sorgen ablenken
Das Coronavirus beherrscht weiter das Leben in Luxemburg. Die Lage ist ernst, jedoch nicht hoffnungslos. Eigentlich genau der richtige Zeitpunkt, seine Gedanken mal wieder in einem Tagebuch niederzuschreiben. Was fällt uns auf, was empfinden wir und was erwarten wir? Das Corona-Tagebuch des Tageblatt gibt Einblick in diese Gedankenwelt.
Liebes Tagebuch,
heute sind es auf den Tag genau zwei Wochen, dass ich im Home-Office bin. Seitdem hab ich – bis auf einen kurzen Einkaufsausflug am vergangenen Samstag – auch keinen Fuß vor die Tür gesetzt. Mein Balkon reicht zum Luftschnappen und kurz Sonnetanken. Meine drei tierischen Mitbewohnerinnen tolerieren meine Anwesenheit in ihrem Reich, sind aber nicht besonders gesprächig. Ein einsilbiges „Miau“ oder – wenn sie doch mal genervt von mir sind – ein kurzes Fauchen mit Kralleneinsatz sind die Höhepunkte meiner sozialen Interaktion. Langeweile kommt bei mir deswegen aber nicht auf.
Einerseits bedeutet Home-Office immer noch Arbeit. Der tägliche Weg vom Bett zum Büro sind genau zwei Minuten, fünf, wenn ich den Umweg über die Küche nehme. Der Job selbst ist der gleiche, wenn auch sich die Nachrichtenlage mit Momenten etwas überschlägt. Die teils ernsten, teils lustigen Gespräche mit den Kollegen finden online statt und Interviews gibt es eben nur über Telefon. Nur Artemis ist nicht so begeistert, dass ich von zu Hause aus arbeite: Eigentlich ist der Bürostuhl ihr Stammplatz für den Mittagsschlaf.
Andererseits habe ich noch genug Projekte, die ich in Angriff nehmen möchte. Am Wochenende wird zum Beispiel der Keller aufgeräumt. Der Kleiderschrank möchte durchorganisiert werden, ein paar Kisten vom Umzug vor zwei Jahren warten noch darauf, ausgepackt zu werden. Und dann sind da noch meine Hobbys: Lesen, Zocken, die Filmsammlung durchsehen und die Katzen so lange nerven, bis sie mich anmotzen. Ablenkungen gibt es also genug.
Das Tageblatt-Tagebuch
Das Leben ist, wie es ist. Corona hin oder her. Klar, die Situation ist ernst. Aber vielleicht sollte man versuchen, ein wenig Normalität in diesem Ausnahmezustand zu wahren. Deshalb veröffentlicht das Tageblatt seit dem 16. März (s)ein Corona-Tagebuch. Geschildert werden darin persönliche Einschätzungen, Enttäuschungen und Erwartungen verschiedener Journalisten.
Die brauche ich allerdings auch. Weil einen natürlich in dieser Krise die Sorgen auf Schritt und Tritt verfolgen. Wie geht es der Großmutter, die im Heim der „Association Luxembourg Alzheimer“ in Erpeldingen versorgt wird? Am Telefon klingt sie zwar gut, doch ihr und mir fehlen die wöchentlichen Besuche. Das Team dort ist fantastisch – an dieser Stelle einen großen Dank an sie alle! – aber trotzdem macht man sich Gedanken. Meine Eltern gehören beide zur Risikogruppe, ebenso wie mein Großvater. Meine Schwestern sind beide wegen ihrer Studien noch im Ausland. Eine davon in New York – in dem in den USA am stärksten betroffenen Staat. Und auch bei meinen Freunden sieht es wegen der Krise nicht so rosig aus. Manche berichten von Kurzarbeit und drohender Arbeitslosigkeit. Eine sehr gute Freundin in England hat sogar nach nur sieben Tagen ihren Traumjob verloren, weil der Betrieb wegen der Coronakrise nun die gerade erst eingestellten Leute wieder feuern musste.
Also hängt man doch jeden Abend am Telefon, um zu erfahren, wie es jedem geht. Oft wird gelacht und die Gespräche wenden sich anderen Dingen zu. Doch die Sorge frisst an mir und ich wünsche mir den normalen Alltag vor der Krise zurück. Deswegen mache ich jetzt auch hier Schluss, liebes Tagebuch. Ich muss weiterarbeiten. Und Artemis wieder von meinem Bürostuhl vertreiben.
Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?
Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, von engem Kontakt mit kranken Menschen absehen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und es unterlassen, das Gesicht mit den Händen zu berühren.
Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 80 02 80 80 in Betrieb.
Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 80 02 80 80 (oder im Notfall 112) anrufen. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei gefährdeten Personen absehen.
Das Coronavirus im Steckbrief
– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben
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Ech weess dass ech off topic sin, mais bestëmmte Saache muss einfach emol gesoot gin:
wann eng greisser Press hei am Land mëngt, sie misst elo d’Leit quasi dozou erpressen fier een Abo ze huelen, vierung Allem am spezielle Themebereich CoVid-19, dann as dei fier mëch komplett ënnen duerch!!
An Zeiten wou hei Jiddereen sein Beitrag mëcht fier d’Ennerstëtzung vun der Situation fannen ech daat ganz einfach en Frechheet, vierun allem well eis Press hei am Land greisstendeels duerch d’Regierung – also duerch eis Allegueren – bezuelt gëtt.
Dass d’Regierungsseit vun daer Press am Ament och ähnlech (dämlech) Motiounen wëll duerchbrëngen as jo da fleit och keen Zoufall.
Vill Spaass bei den nächste Wahlen!!!!