/ Mercedes CLA 200: Glanz ohne Hub
Beim Mercedes CLA 200 geht es um Look, Lockerheit und Luxus, aber nicht um Hochleistung. Für gemütliches Cruisen bei wenig Verbrauch reicht es allemal, findet Marc Schonckert.
Der Mercedes CLA ist ein viertüriges Coupé für vier Erwachsene auf der Basis der A-Klasse, nur mit 4,69 Metern etwas länger (25 cm) als das klassische A-Modell, es hat eine schwungvolle, nach hinten abfallende Dachlinie und einen echten Kofferraum, der mit einem Fassungsvermögen von 460 Litern auskommen muss. Wer die beeindruckende sportliche und dynamische Silhouette dieser breitschultrigen Coupé-Limousine und ihr markantes Haifischmaul mit den breiten Scheinwerfern zum ersten Mal sieht, kann nur schwer die direkte Plattform-Verwandtschaft mit der A-Klasse nachvollziehen, nur Design und Gestaltung der Kommandozentrale zeugen von dieser Herkunft. Immerhin, der Radstand ist mit 2,73 m unverändert geblieben, bei der A-Klasse endet das Heck gleich hinter den Radkappen mit der Heckklappe, beim CLA folgen Kofferraum mit breitem Deckel und markanten Heckleuchten. Ein Coupé mit vier Türen erfordert natürlich auch einige Zugeständnisse, was den Zugang auf die Rückbank betrifft, hier wird der weise Mann stets gebückt einsteigen und sich dann bequem, aber ziemlich tief hinter dem Vordersitz in Deckung zu bringen.
Den CLA gibt es mit einer Reihe von Vier-Zylinder-Turbo-Motoren von 1,3 Liter bis zwei Liter in Diesel und Benzin. Unser Modell CLA 200 Coupé kam mit dem 1,3-Liter/1.332-ccm-Benziner, der dank Turbo und Direkteinspritzung eine Leistung von 120 kW/163 PS bringt. Sein maximales Drehmoment von 250 Nm liegt schon bei 1.620 U/min an, doch nachhaltige oder gar außergewöhnliche Kraftentfaltung ist ihm fremd. Dies ist ein Reise-Coupé, das sportlich-elegant aussieht und auf der langen Distanz mit sanftem Dahingleiten gefällt, das nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen ist und mit diesem Motor noch viel weniger zum ungestümen Vorwärtsdrang einlädt.
Eine Sieben-Gang-Automatik versieht hier ihren Dienst, im Fahrmodus „Comfort“ arbeitet sie ganz ordentlich, bei „Eco“ geht’s dann sehr behäbig zu, bei „Sport“ wird es unangenehm laut. Ein Plus sind die Lenkpräzision, das sanfte Federungsverhalten im Comfort-Modus und die Wendigkeit dieses nicht gerade kleinen Coupés auf kurvenreichen Straßen, wo es satt und problemlos auf der Straße liegt, als gelte es, das dynamische Design auch leistungsmäßig entsprechend in Szene zu setzen.
Beifall für den Verbrauch
Viel Beifall auch beim Verbrauch, den das Werk mit durchschnittlich 6,2 Liter angibt, ein Wert, den wir auf gemütlicher Autobahn- und Landstraßenfahrt über eine Distanz von 500 km sogar auf 5,6 Liter drücken konnten. Mit Tempomat, viel Gefühl und dem Verzicht auf sinnloses Durchdrücken des Gaspedals ist so etwas möglich.
Ein Tipp zum entspannten Fahren: Sofort die übereifrigen und aufdringlichen Spurhalte- und Notbremsassistenten ausschalten, solange Sie noch ein Hindernis auf der Fahrbahn von einem Werbeplakat oder einem Parkstreifen neben der Fahrbahn unterscheiden können.
- Der Dacia Duster TCe 150 passt sich mit Gefühl an - 13. Mai 2023.
- Rächer in neuer Umgebung - 7. Mai 2023.
- Emotionsgeladen in die Zukunft - 7. Mai 2023.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos