Subaru Solterra im Test / Subaru lässt die Funken sprühen
Der Allradspezialist Subaru präsentiert mit dem Solterra ein optisch reizvolles, dynamisches und modern gestyltes E-Auto. Marc Schonckert durfte es schon mal fahren und erlebte ein Premium-würdiges Crossover eines Nischen-Herstellers.
Der Solterra ist ein Gemeinschaftsprodukt von Toyota und Subaru auf der E-Plattform „E-TNGA“ (Electric Toyota New Global Architecture), bei dem Toyota für das Antriebsmodul verantwortlich zeichnet und Subaru seine Kompetenz in Sachen Allradantrieb in das Projekt einbringt.
Vor einigen Tagen hatten wir Gelegenheit, den Solterra auf dem RWTH-Testgelände im Emile-Mayrisch-Park bei Aldenhoven in der Nähe von Aachen zu fahren. Als bescheidener Luxemburger musste ich den Subaru-Verantwortlichen dann einführend erklären, was es mit dem Namen Mayrisch auf sich hat, was dann höfliche Verneigungen und Beifallsgemurmel seitens der Subaru-Leute hervorbrachte.
Mit nicht weniger Bewunderung begegnete ich dann dem Solterra, einem elegant-sportlichen Auto im Crossover-Look mit kantigen Linien, welche die Dynamik noch stärker prägen, die von der Optik dieses Autos ausgeht. Der für E-Autos typische geschlossene Kühlergrill ist nicht jedermanns Sache, doch von der Seite und vom Profil her gesehen zeigt sich der Solterra als ausgesprochener Blickfang. Dem steht das Interieur in nichts nach, hier findet man modernes Design allerfeinster Prägung, Funktionalität gepaart mit gutem Geschmack und ein innovatives Cockpit mit großem Touchscreen und Bedienungsschalter für die Fahr- und Gelände-Modi sowie die Bergan- und Bergabfahrts-Assistenten. Drei Fahrmodi stehen zur Verfügung: Normal, Sport und Eco und damit die Aussicht auf unterschiedliche Reichweiten nach Wahl und Fahrweise.
Angetrieben wird der Solterra von zwei E-Motoren, einer vorne und einer hinten, die jeweils 80 kW leisten, die Systemleistung beträgt 160 kW/ 218 PS, die Batterie hat eine Kapazität von 71,4 kWh, das sollte für eine Reichweite um die 450 km bzw. 415 km mit Sky-Package-Ausstattung (20-Zoll-Räder, elektrisch verstellbarer Beifahrersitz, hochwertige Sound-Anlage) reichen. Laden kann er mit 6 kW (Wechselstrom) bis 150 kW (Gleichstrom). Er läuft 160 km/h Spitze, was für ein reines E-Auto völlig ausreichend ist, und erledigt die 0-100 km/h in 6,9 Sekunden. Das Leergewicht beträgt 2.010 kg, mit Sky Package sind es 2.035 kg. Hoher technischer Sicherheitsaufwand begleitet den Solterra in allen Fahrsituationen. Ein ausgeklügeltes System überwacht und steuert die E-Motoren in Abhängigkeit der gegebenen Reibungswerte der einzelnen Räder, dazu kommen der X-Mode von Subaru mit Grip Control und zwei Einstellungsmöglichkeiten für sicheres Vorankommen im Gelände oder bei Schnee/Schlamm, VSC-Stabilitätskontrolle und die üblichen Sicherheits-Assistenten, vom Kollisionswarner bis zur Erkennung von Kreuzverkehr beim Rücksetzen und Türöffnungswarner bei herannahendem Seitenverkehr, etwa einem Radfahrer.
Im ersten Fahrversuch begeisterte der Solterra mit Temperament, sportlichem, aber sicherem Fahrverhalten, ausgezeichneter Straßenlage und ausgesprochener Wendigkeit, wobei er auch in engen Kurven nicht aus der Spur zu bringen war und im Extremfall zu leichtem Übersteuern, sprich Ausbrechen des Hecks, ansetzte. Was Subaru in Sachen effizientes Allrad zu leisten vermag, demonstrierte er mit unauffälliger Selbstverständlichkeit bei unterschiedlichen Grip-Verhältnissen zwischen den vier angetriebenen Rädern, auf nassem Untergrund, auf Schnee, Geröll oder Schlamm. Subaru ist Allrad-Spezialist, der Solterra führt diese Tradition eindrucksvoll fort, so, wie es sich für einen Subaru gehört, der auch als E-Modell mit Robustheit, Sicherheit und viel Fahrspaß auftrumpft. So wird sich die treue Fangemeinde von Subaru mit diesem E-Crossover zweifellos noch vergrößern. In puncto Design, Ausstattung und Fahrverhalten hat ein Nischen-Hersteller diesmal den Fuß in der Tür zum Premium-Segment bei attraktiven und selbstbewussten E-Autos.
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