Schülerartikel / Das Leben nach der Hölle
Zwischen 1940 und 1945 haben die Nationalsozialisten unter der Führung des Diktators Adolf Hitler fast sechs Millionen Juden umgebracht. Diese unfassbare Grausamkeit ist jetzt fast 80 Jahre her, und trotzdem scheint das Judentum noch immer unter den Folgen der Schrecken und Grauen zu leiden, welche die Shoah ausgelöst hat.
1946:
Nach dem 2. Weltkrieg wollten die meisten Juden sofort aus dem „blutgetränkten Land“ Deutschland flüchten. Palästina war ihr Ziel, wo sie ein neues Leben anzufangen versuchten, weg von den schrecklichen Ereignissen in Deutschland.
Zehntausende, welche den Holocaust überlebt hatten, hielten sich in den westlichen Besatzungszonen auf, (Deutschland war zu diesem Zeitpunkt in vier Zonen aufgeteilt, wo alliierte Mächte jeweils die politische Macht hatten), man nannte diese Menschen „Displaced Persons“, kurz DP.
1948:
Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet, um einen Zufluchtsort für die Überlebende des Holocausts zu bilden. Zu dieser Zeit verließ fast die gesamte jüdische Bevölkerung Deutschland und zog hauptsächlich in die USA und in den neu ausgerufenen Staat Israel.
Das jüdische Leben heute:
Robi Gottlieb, ein indirekt Betroffener der Shoah, hat sich diesbezüglich zu einem Interview bereit erklärt. Laut Gottlieb hätten die Juden Deutschland fast vollständig verziehen, vergessen hätten sie den Holocaust jedoch nicht. Die Juden wären der Ansicht, dass die heutigen Deutschen nichts für die Geschehnisse in der Vergangenheit können.
Es wäre jedoch wichtig, die Judenverfolgung immer im Hinterkopf zu behalten, damit sich die Vergangenheit nicht wiederholt.
Auf die Frage, wie das Judentum durch den Holocaust beeinflusst wurde, erwiderte Gottlieb, die Juden seien hauptsächlich durch das enorme Trauma beeinflusst worden, doch in der Lebensweise hätte sich nicht viel geändert, da sie in der Vergangenheit schon vielen Verfolgungen ausgesetzt waren. Im Gegensatz dazu ist die Shoah, also die Vernichtung unter der Führung von Adolf Eichmann, ein komplett durchgeplanter Genozid. Es war also eine anhaltende, durchdachte Verfolgung, die als Ziel die Ausrottung eines gesamten Volkes hatte.
Wie wird die 2. Generation beeinflusst?
Es gebe Artikel, die bezeugen, dass durch Erzählungen und Bilder das Trauma übertragen wird. Gottlieb selbst erzählte, dass seine Eltern ihm nur wenig erzählt haben, und bei seinen Freunden sei es genauso gewesen. Kinder jedoch, deren Eltern immer davon erzählt haben, erlitten oft psychische Schäden.
Die Situation in Israel:
Durch die Spannungen in Israel gab es Gerüchte, dass sich die Shoa zwischen den Israelis und den Arabern wiederholen würde. Gottlieb antwortete darauf, dass das eine der schlimmsten Vorwürfe sei, die man den Juden unterstellen könne, da die Situation sehr kompliziert sei. Die Juden würden schon sehr lange eher in Frieden mit den Muslimen in Israel leben als im Konflikt, obwohl in Deutschland der Antisemitismus hauptsächlich von den Muslimen ausgehen würde.
Die Shoah war ein schreckliches Ereignis, das sich auf keinen Fall wiederholen darf. Die „Mémoire de la Shoa“ muss von Generation zu Generation weitergereicht werden, damit uns das Geschehene nicht noch einmal einholt.
Quellen:
– www.lem.lu/pdf/memoires/201920/KRACK,%20Lis_(2CG)_Liegt%20der%20Holocaust%20uns%20immer%20noch%20in%20den%20Genen.pdf
–www.lem.lu/pdf/memoires/201920/KRACK,%20Lis_(2CG)_Liegt%20der%20Holocaust%20uns%20immer%20noch%20in%20den%20Genen.pdf
– www.br.de/themen/religion/juden-bayern-juedisches-leben102.html
– www.ndr.de/geschichte/chronologie/kriegsende/Juedisches-Leben-in-Deutschland-Wie-fuehlt-es-sich-heute-an,gedankenzurzeit1516.html
– www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/juedischesleben/328410/leben-im-schatten-der-shoah-juden-im-geteilten-deutschland-1945-1989/
– www.bpb.de/veranstaltungen/reihen/konferenz-holocaustforschung/konferenz-holocaustforschung/
– www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/170170/trauerimperativ-jugendliche-und-ihr-umgang-mit-dem-holocaust-denkmal
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Damit das Geschehene uns nicht noch einmal einholen kann, muss eine wahrheitsgemäße Aufarbeitung der Geschehnisse vorgenommen werden. Laut Aussage der luxemburgischen Historikerin Tanja MÜLLER, hat das 1948 gegründete „Luxemburger Wort“ bis 1933 über 1.000 antisemitische Artikel veröffentlicht.
„Nichts gegen die Juden als solche … “
Das „Judenproblem“ im Luxemburger Wort und in der katholischen Kirche im 19. Jahrhundert
Von Tanja MÜLLER, 2011, forum
Ihre Doktorarbeit an der Universität Trier über den katholischen Antisemitismus in Luxemburg im 19. und 20. Jahrhundert trägt den Titel: Der katholische Antisemitismus in Luxemburg 1848 bis 1945.
Zweitgutachten: Prof. Dr. Lutz RAPHAEL.
MfG
Robert Hottua