Leserforum / Störenfried Findel
Vielerorts weltweit protestieren Einheimische gegen die Präsenz zu vieler Touristen, die ihnen Wohnraum und Lebensqualität wegnehmen. Auf dem ganzen Globus gibt es jeden Tag Abermillionen Flugbewegungen, die sich als gesundheitsschädlich und umweltzerstörend erweisen und den Klimawandel weiter anheizen. Auch unser Flughafen Findel ist Gift für das Wohlbefinden von Mensch, Tier und Umwelt. Dort sind laut Alexander Flassak, CEO des Lux-Airports – wie von der Presse berichtet –, Erweiterungsarbeiten geplant, um ein größeres Passagieraufkommen zu bewältigen, was natürlich viel mehr Flüge bedeuten würde und für Bevölkerung und Natur verhängnisvoll wäre.
Die vielen Anrainer des Flughafens und die zahlreichen Bewohner der langen und breiten Einflug- und Ausflugschneisen (mindestens ein Fünftel der Landesbevölkerung) leben Tag für Tag kerosingeschwängert, krachgeschädigt und emissionsverseucht. Das ist unerträglich. Der unzeitgemäße Findel darf nicht erweitert, sondern muss zurückgebaut werden. Die Zahl der Flüge gehört halbiert. Flugzeuge dürfen nicht dicht über Hausdächer rasen und Fensterscheiben zum Klirren bringen. Cargolux ist diesbezüglich am schlimmsten. Moderne Flughäfen erheben sich nicht direkt inmitten bevölkerungsreicher Landesteile, wie bei uns, sondern sind bewusst in gehöriger Entfernung erbaut. Der Findel muss weg von dem Ort, an dem er bisher angesiedelt war, muss einem neuen Stadtteil weichen und in einer weniger bevölkerten Dreiländerecke neu errichtet werden.
Das nächtliche Flugverbot zwischen 11 Uhr abends und 6 Uhr morgens wird überhaupt nicht respektiert, was nicht mehr hinnehmbar ist, und müsste unbedingt von 10 Uhr abends bis 7 Uhr morgens erweitert werden. In weiten Teilen des Landes vereiteln der Krach des Flughafens und der Lärm der Flugzeuge, dass die dortigen Anwohner die Magie der Stille und deren Heilsamkeit genießen können. Für sie gibt es tagein, tagaus und sogar nachts keine Ruhe. Sogar beim Spaziergang im Wald kommt man nicht zur Entspannung und Erholung. Was ist wichtiger – die Volksgesundheit und die Unversehrtheit der Natur, oder die Profitgier der Airlines und des Lux-Airports?
Unsere Politiker sind gefordert. Ihre Wähler werden Tag für Tag vom Flughafen und den dort startenden und landenden Flugzeugen belastet und belästigt. Sind ihnen etwa die Belange eines Fünftels der Landesbevölkerung egal? Wie steht es um die oft heraufbeschworene „Flugscham“? Reisende lassen sich ja heute im Flugzeug wie Nutztiere eng zusammengepfercht befördern – nach Ferienorten, wo Gluthitze, Dürre, Wassermangel, Waldbrände, Stürme, Flutkatastrophen, Erdbeben, Erdrutsche, gefährliche Insekten … ihrer harren. Das ist Geld-, Energie- und Zeitverschwendung, für die man noch teuer bezahlt. Viele haben noch nicht begriffen, dass die Zeiten des ungehemmten und unbekümmerten Reisens vorbei sind. Endgültig.
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