/ Aktienanleger machen nach US-Zinserhöhung Kasse
Der Dax fiel um 0,6 Prozent auf 12.723 Punkte, der EuroStoxx50 verlor 0,9 Prozent auf 3513 Zähler. „Nach dem Rekordlauf vom Mittwoch ist das durchaus angemessen“, sagte ein Händler. Schließlich hätten Dax und EuroStoxx seit Jahresbeginn etwa zehn beziehungsweise sieben Prozent gewonnen – ohne größere Korrektur. Am Mittwoch hatte der deutsche Leitindex sogar Kurs auf die 13.000er Marke genommen und mit 12.921 Zählern eine neue Bestmarke aufgestellt.
Vor dem Hexensabbat am Freitag – dann verfallen die Optionen und Future auf Aktien und Indizes – hätten einige Anleger nun offenbar das Verlangen, wenigstens einen kleinen Teil der Gewinne zu sichern, sagte ein Händler. Der Umsatz im deutschen Aktienhandel war wegen Fronleichnam gering: Dieser ist unter anderem in Bayern, NRW und Baden-Württemberg sowie Österreich ein Feiertag. In Wien blieb auch die Börse geschlossen.
Bald mit dem Abbau der Bilanz beginnen
Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank Fed wie erwartet die Zinsen um einen Viertel Prozentpunkt auf eine Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent angehoben. Zugleich hatte Fed-Chefin Janet Yellen einen weiteren Schritt noch im laufenden Jahr angekündigt. Die Fed will außerdem bald mit dem Abbau ihrer Bilanz beginnen. „Eine größere Reduktion hätte einen ähnlichen Effekt wie eine Zinserhöhung“, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Handelshaus AxiTrader.
Belastend wirkte sich laut Händlern auch ein Bericht der „Washington Post“ aus, wonach Sonderermittler Robert Mueller Ermittlungen gegen US-Präsident Donald Trump wegen des Verdachts auf Behinderung der Justiz aufgenommen hat. „Die Börsen haben die bisherigen Entwicklungen in der Russland-Affäre weitgehend ignoriert“, sagte Cutkovic. „Sollte sich die Krise im Weißen Haus jedoch weiter zuspitzen, könnte dies zu einem ernsten Risiko für die US-Aktienmärkte werden.“ Das würde dann auch hierzulande Spuren hinterlassen.
Bei den Einzelwerten spielte laut Händlern vor allem der anstehende große Verfalltermin eine Rolle. Das sorge vereinzelt für größere Kursbewegungen. So waren die Aktien der Deutschen Telekom mit einem Abschlag von 2,5 Prozent der größte Dax-Verlierer. In Stockholm brachen Hennes & Mauritz um 3,8 Prozent auf 204,10 Kronen ein und notierte damit so niedrig wie zuletzt Ende November 2011. Die Modehauskette hatte die Anleger mit einem überraschend geringen Umsatzplus im Mai vergrault.
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