Ukraine-Krieg / Angriff auf russischen Flugplatz auf der Krim – Erneut ukrainische Städte und Regionen massiv bombardiert
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben am Donnerstag einen russischen Militärflugplatz auf der Halbinsel Krim angegriffen.
Der Flugplatz befinde sich in der Nähe der Stadt Saky, teilte die Armee im Onlinedienst Telegram mit. Unterdessen reiste der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag von New York weiter nach Washington, um dort Gespräche mit US-Präsident Joe Biden über weitere Waffenlieferungen zu führen.
Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich auf dem Militärflugplatz mindestens ein Dutzend Kriegsflugzeuge und ein Panzer-Raketenabwehrsystem befunden, hieß es aus Kreisen des ukrainischen Geheimdienstes SBU, der an dem „kombinierten Angriff“ in der Nacht zum Donnerstag beteiligt war.
Russland hatte die Krim im Jahr 2014 annektiert. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nahm die ukrainische Armee die Halbinsel immer wieder ins Visier. Die ukrainische Führung hat wiederholt erklärt, die Krim zurückerobern zu wollen.
Aus dem SBU verlautete, dass sich auf dem russischen Militärflugplatz auch ein Trainingszentrum zur Steuerung von Drohnen befände. Die Angriffe hätten „der Ausrüstung ernsthafte Schäden zugefügt“, hieß es.
Die Ukraine habe Drohnen eingesetzt, welche „die russische Luftabwehr“ überwunden hätten, und dann Neptun-Marschflugkörper abgefeuert. „Die Besatzer können sich auf der besetzten Halbinsel nicht sicher fühlen“, hieß es aus SBU-Kreisen.
Moskau hatte zuvor den Abschuss von 19 ukrainischen Drohnen über der Halbinsel Krim und dem Schwarzen Meer gemeldet. Drei weitere Fluggeräte seien in den Regionen Kursk, Belgorod und Orel abgeschossen worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium.
400 Städte und Dörfer ohne Strom
Unterdessen wurden in der Nacht mehrere ukrainische Städte und Regionen das Ziel massiver russischer Luftangriffe. Im südukrainischen Cherson wurden nach Angaben des Innenministeriums drei Menschen getötet. Zudem wurden demnach fünf weitere Menschen verletzt. In Kiew wurden nach ukrainischen Angaben sieben Menschen durch herabfallende Trümmer verletzt. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walery Saluschny, erklärte, die Luftabwehr des Landes habe 36 von insgesamt 43 abgefeuerten russischen Raketen abgefangen.
Der stellvertretende Kabinettschef des ukrainischen Präsidenten, Oleksij Kuleba, warnte angesichts der russischen Luftangriffe vor „schwierigen“ Wintermonaten. Moskau habe „zivile Infrastruktur“ in der gesamten Ukraine angegriffen und werde im Winter Energieanlagen und kritische Infrastruktur angreifen.
Kiew zufolge kam es in rund 400 Städten und Dörfern zu Stromausfällen. Es sei jedoch „zu früh“ zu sagen, ob es sich um eine neue russische Offensive gegen ukrainische Energieeinrichtungen handele.
Präsident Selenskyj verurteilte die erneuten „massiven“ nächtlichen Angriffe Russlands. Nach seiner Ankunft in Washington erklärte er, die „Luftverteidigung für die Ukraine“ werde „unter den Top-Themen“ bei seinem Gespräch mit Biden sein. „Mehr Luftverteidigung, mehr Unterstützung für ukrainische Soldaten an der Front“, fügte Selenskyj hinzu. Es ist der zweite Besuch des ukrainischen Präsidenten in den USA seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. In New York hatte Selenskyj diese Woche vor der UN-Vollversammlung und dem UN-Sicherheitsrat gesprochen.
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