Währungsunion / Bulgarien will Beitritt zum Euro-Raum wegen Corona-Krise beschleunigen
Angesichts der Corona-Krise will Bulgarien schneller als bisher vorgesehen in den Euro-Raum, um von den Finanzhilfen in dem Währungsverbund profitieren zu können. „Diejenigen, die in der Euro-Zone sind, werden Milliarden zur Verfügung haben“, sagte Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow am Samstag in Sofia. Er machte deutlich, dass er daher den Antrag für den Beitrittsprozess Bulgariens zum Euroraum von Juli auf Ende April vorziehen wolle.
Als Vorstufe zur Integration in den Euro-Raum muss Bulgarien zunächst dem Wechselkursmechansimus II beitreten, in dem das Land zwei Jahre lang bleiben muss, bevor es die Gemeinschaftswährung einführen kann. Nach den Worten von Borissow eröffnet aber bereits der Beitritt zum Wechselkursmechanismus II die Möglichkeit, europäische Kredite zu erhalten. Dies sei der einzige Weg, „damit unser Land aus der Krise kommt“, sagte er.
Die EU-Finanzminister hatten sich am Donnerstagabend nach langem Ringen auf ein Hilfspaket zur Unterstützung der Mitgliedstaaten beim Vorgehen gegen die unmittelbaren Folgen der Corona-Krise geeinigt. Es hat ein Volumen von einer halben Billion Euro.
Insgesamt umfasst das Krisenpaket drei Teile: Neben Kreditzusagen des Euro-Rettungsfonds ESM von bis zu 240 Milliarden Euro gehören dazu Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) für Firmen von bis zu 200 Milliarden Euro sowie weitere 100 Milliarden Euro zur Förderung von Kurzarbeit, um Entlassungen in der Krise zu verhindern.
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