/ Nach dem Zyklon „Idai“ werden erste Cholera-Fälle aus Mosambik gemeldet
Nachdem der Tropensturm „Idai“ weite Teile von Mosambik verwüstet hat, ist das eingetreten, was seit Tagen befürchtet wird: Die ersten Cholera-Fälle wurden bestätigt. Deutsche Helfer versuchen, mit sauberem Trinkwasser weiteren Erkrankungen vorzubeugen.
Nach dem verheerenden Zyklon „Idai“ sind in Mosambik die ersten Fälle der schweren Durchfallerkrankung Cholera bestätigt worden. Es handele sich um fünf Fälle, sagte Ussene Issa, ein leitender Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Alle seien in Munhava, einem Stadtteil der Metropole Beira, gemeldet worden. Die Stadt mit ihren rund 500.000 Einwohnern wurde Helfern zufolge zum Großteil zerstört.
„Angesichts der Wassermassen, die während des Zyklons durch Beira geflossen sind, und angesichts der enormen Schäden ist es nicht überraschend, dass wir nun mit dem Ausbruch von Krankheiten wie Cholera konfrontiert sind“, teilte der Nothilfe-Koordinator von Ärzte ohne Grenzen (MSF) in Beira, Gert Verdonck, mit. MSF unterstütze das mosambikanische Gesundheitsministerium dabei, Patienten zu behandeln, die vermutlich an Cholera erkrankt seien. Die Teams behandeln demnach derzeit mehr als 200 Patienten am Tag.
Am 15. März hatte „Idai“ weite Teile von Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet und mit heftigen Regenfällen vor allem in Mosambik riesige Landstriche unter Wasser gesetzt. Rund 700 Menschen sind nach Regierungsangaben ums Leben gekommen – die tatsächliche Zahl dürfte Helfern zufolge jedoch deutlich höher liegen.
Drei Millionen Menschen betroffen
Rund drei Millionen Menschen in den drei Ländern sind nach UN-Schätzungen betroffen. Allein in Mosambik wurden 91.000 Häuser zerstört und fast 128.000 Menschen lebten in Notunterkünften, wie das UN-Nothilfebüro mitteilte.
Nach einer derartigen Katastrophe ist der Mangel an sauberem Trinkwasser eines der größten Probleme. Durchfallerkrankungen wie Cholera können rasend schnell ausbrechen. Das liegt daran, dass durch den Zyklon etliche Wasserquellen, etwa Brunnen, sowie Sanitäranlagen überschwemmt werden, wie der Sprecher des deutschen Technischen Hilfswerks (THW), Jörg Eger, erklärte. So würden viele Wasserquellen verunreinigt.
Daher bereitet das THW – eine Bundesbehörde mit 80.000 überwiegend ehrenamtlichen Helfern – in dem Katastrophengebiet sauberes Trinkwasser auf. Eine von zwei Anlagen ist nach Angaben der Behörde inzwischen im Ort Nhangau nahe Beira aufgebaut. Voraussichtlich von Donnerstag an werde es sicheres Trinkwasser geben, sagte Eger. Die Anlage könne alle rund 12.000 Bewohner des Ortes versorgen.
Verunreinigte Wasserquellen
Die Helfer des THW können auch das Wasser in den Brunnen im Ort testen und diese nach Bedarf reinigen oder reparieren. Somit werde die eigenständige Trinkwasserversorgung der Menschen wieder hergestellt, sagte Eger.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits etliche Maßnahmen getroffen, um den Ausbruch der Durchfallerkrankung einzudämmen. Demnach sind 900.000 Cholera-Impfungen auf dem Weg. Diese sollten später in dieser Woche in Mosambik eintreffen, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier. Zudem werde der Aufbau von drei Cholera-Behandlungszentren unterstützt, eins davon in Beira.
Der WHO zufolge hat Mosambik bereits Erfahrung im Umgang mit Cholera. Demnach habe es in den vergangenen fünf Jahren jedes Jahr einen Ausbruch gegeben. Der jüngste endete demnach im Februar 2018 mit rund 2.000 Fällen.
Papst Franziskus reist nach Mosambik
Weitere Hilfe kommt nun vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR): Ein Flugzeug brachte unter anderem Zelte, Plastikplanen, Schlafmatten, Decken, Moskitonetze, Solarlaternen, Kochsets und Kanister, wie es hieß. Es sei die erste von drei Maschinen, die rund 30.000 Menschen in Mosambik, Simbabwe und Malawi mit Hilfsgütern unterstützen werde. Die zwei weiteren Flüge seien auch für diese Woche geplant.
Wie der Vatikan mitteilte, will Papst Franziskus Mosambik im September besuchen. Das Oberhaupt der Katholiken werde vom 4. bis 10. September zudem Madagaskar und Mauritius bereisen. Alle drei Länder sind stark vom Klimawandel bedroht. Die Zerstörung der Umwelt und die Erderwärmung sind für Franziskus wichtige Themen seines Pontifikats. Bei seinen Reisen legt er einen Schwerpunkt auf ärmere Länder, die oft nicht im Fokus des Weltinteresses stehen und die von Armut oder Konflikten gezeichnet sind.
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