Rotes Meer / Huthi-Miliz beschießt griechischen Frachter
Die jemenitische Huthi-Miliz hat ihre Provokationen im Roten Meer fortgesetzt und am Dienstag einen griechischen Frachter beschossen.
Die unter der Flagge Maltas fahrende „Zogravia“ sei auf dem Weg nach Israel gewesen und habe wiederholte Warnungen der Huthi ignoriert, teilte die Miliz mit und kündigte weitere Angriffe an. US-Streitkräfte schossen vier von der Miliz abgefeuerte Raketen ab.
Aus Kreisen des griechischen Ministeriums für Schifffahrt hieß es, der Frachter sei mit 24 Besatzungsmitgliedern an Bord von Vietnam nach Israel unterwegs gewesen. Bei dem Angriff sei niemand verletzt worden. Auch das Schiff habe nur „begrenzte Schäden“ erlitten.
Laut der vom Iran unterstützten Miliz wurden mehrere Raketen auf das Schiff abgefeuert. Die Huthi kündigten an, ihre Angriffe „zur Verteidigung Jemens und aus Solidarität mit dem palästinensischen Volk“ fortzusetzen.
Die vier von den USA abgeschossenen Raketen hätten eine „unmittelbare Bedrohung für Handels- und Militärschiffe“ im Roten Meer dargestellt, sagte ein US-Vertreter, der anonym bleiben wollte. Ob es einen Zusammenhang mit dem Angriff auf das griechische Schiff gab, war zunächst unklar.
Die Miliz greift seit gut drei Monaten Handelsschiffe im Roten Meer an. Die Schifffahrt dort ist dadurch teilweise zum Erliegen gekommen, viele Reedereien leiten ihre Schiffe um. Nach Informationen des Wall Street Journal stellte auch der britische Ölriese Shell den Transit auf unbestimmte Zeit ein.
Als Reaktion auf die Huthi-Angriffe hatten die USA und Großbritannien Ende vergangener Woche erstmals Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. Die Huthi griffen daraufhin US-Schiffe im Roten Meer an und erklärten auch britische Schiffe zu „legitimen Zielen“.
Der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, betonte, die USA wollten eine „Deeskalation“. „Wir versuchen, die Ausbreitung des Konflikts zu stoppen und die Bedingungen für eine Deeskalation zu schaffen“, sagte er beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Der Verlauf des Konflikts mit den vom Iran unterstützten Rebellen hänge von denjenigen ab, „die Einfluss in Teheran und Einfluss in anderen Hauptstädten im Nahen Osten haben“.
Die Huthi hatten ihre Serie von Raketen- und Drohnenangriffen im Roten Meer nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober gestartet. Die schiitische Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten „Achse des Widerstands“, zu der neben der islamistischen Hamas auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gehören. Nach eigenen Angaben zielen die Huthi mit ihren Angriffen in erster Linie auf Schiffe mit Verbindung zu Israel.
Katar warnte am Dienstag, der Konflikt im Roten Meer bedrohe auch den Transport von Flüssigerdgas. LNG sei „eine Transportware wie jede andere auch“, sagte Katars Regierungschef Abdulrahman Al-Thani in Davos. Die Eskalation im Meer vor der jemenitischen Küste werde sich negativ darauf auswirken.
Das US-Militär teilte unterdessen mit, auf einem Boot im Arabischen Meer Raketenteile aus iranischer Produktion entdeckt zu haben, die mutmaßlich auf dem Weg zu den Huthi-Rebellen im Jemen waren. Es handle sich um die erste Beschlagnahmung „tödlicher, vom Iran gelieferter fortschrittlicher konventioneller Waffen“ für die Huthi seit dem Beginn von deren Angriffen auf Handelsschiffe im vergangenen November, hieß es.
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