Nahost / Israel tötet hochrangigen Hisbollah-Kommandeur im Libanon
Ein hochrangiger Kommandeur der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah ist im Libanon durch einen israelischen Angriff getötet worden. Die Angst vor einer weiteren Eskalation steigt damit weiter an.
Inmitten diplomatischer Bemühungen um eine Eindämmung des Nahost-Konflikts hat Israel offenbar einen hochrangigen Kommandeur der Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon getötet. Der Mann sei für Militäreinsätze der Hisbollah im Südlibanon verantwortlich gewesen, hieß es am Montag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Die Hisbollah vermeldete den Tod von Kommandeur Wissam Hassan Tawil. US-Außenminister Antony Blinken und Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock bereisten derweil die Region. Luxemburgs Außenminister Xavier Bettel (DP) reist indes von Dienstag bis Donnerstag nach Israel und ins Westjordanland.
Die Hisbollah teilte mit, Tawil sei „auf dem Weg nach Jerusalem“ gestorben. Diese Formulierung nutzt die pro-iranische Miliz für Kämpfer, die von Israel getötet wurden.
Nach den Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen wurde Tawil bei einem Angriff auf sein Auto in einem Dorf nahe der Grenze zu Israel getötet. Die israelischen Streitkräfte äußerten sich zunächst nicht zu dem Fall und erklärten lediglich, „militärische Ziele“ der Hisbollah im Libanon angegriffen zu haben. Die Hisbollah veröffentlichte Fotos von Tawil, unter anderem neben dem Anführer der Miliz, Hassan Nasrallah.
Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in einem Vorort von Beirut in der vergangenen Woche war der Vizechef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, Saleh al-Aruri, getötet worden. Nasrallah hatte deshalb am Freitag mit Vergeltung gedroht. Die Hisbollah ist mit der Hamas verbündet, die am 7. Oktober einen brutalen Großangriff auf Israel verübt hatte.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas greift auch die Hisbollah nahezu täglich vom Südlibanon aus Israel an. Die israelische Armee reagiert darauf mit verstärkten Luftangriffen im Libanon, so auch am Montag.
Kämpfe im Gazastreifen halten unvermindert an
Auch im Gazastreifen gingen die Kämpfe unvermindert weiter. In Chan Junis im Süden griff die israelische Armee nach eigenen Angaben 30 „bedeutende“ Hamas-Ziele an. Zudem seien zehn Kämpfer, die „dabei waren, Raketen auf israelisches Gebiet abzuschießen“, getötet worden. Bilder von AFP-TV zeigten schwarzen Rauch, der über dem Zentrum und dem Süden des Gazastreifens aufstieg. Zudem waren Explosionen zu hören.
In Rafah bargen Rettungskräfte und Anwohner Leichen aus einem zerstörten Auto. Zehntausende Palästinenser sind aus dem Norden des Gazastreifens in die Stadt geflohen. Auch in Israel heulten wieder Sirenen, um Bewohner vor Raketen aus dem Gazastreifen zu warnen.
Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad veröffentlichte unterdessen ein Video, in dem nach ihren Angaben eine aus Israel in den Gazastreifen entführte Geisel zu sehen ist. In dem Video des bewaffneten Arms der Organisation fordert der Mann die israelischen Behörden auf, sich für seine Freilassung einzusetzen und an einem Austausch mit palästinensischen Gefangenen zu arbeiten.
US-Außenminister Blinken traf in Saudi-Arabien mit dem Kronprinzen und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman zusammen. Bei dem Treffen sollte es nach US-Angaben darum gehen, wie eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas auf die Region verhindert werden kann. Der US-Außenminister hatte zuvor die Vereinigten Arabischen Emirate besucht. Am Abend wurde Blinken in Israel erwartet.
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