Gaza / Israelische Armee nimmt erneut Flüchtlingssiedlung Nuseirat unter Beschuss
Israel setzt seine Offensive im Gazastreifen fort und schreckt auch nicht vor Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte zurück. Auch in der Stadt Rafah gingen die Kämpfe weiter.
Die israelische Armee hat am Freitag erneut die Flüchtlingssiedlung Nuseirat im Gazastreifen unter Beschuss genommen. Nach Angaben von Augenzeugen wurde Nuseirat aus der Luft und von Artillerie angegriffen. Medizinisches Personal im Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in der Stadt Deir al-Balah sprach zudem von einem Angriff auf ein Wohnhaus nahe der Flüchtlingssiedlung Bureidsch, bei dem mehrere Menschen verletzt worden seien.
In der Siedlung Maghasi wurden demnach bei einem israelischen Angriff auf ein Wohnhaus sechs Menschen getötet und mehrere weitere verletzt. Wie weitere Augenzeugen berichteten, griff die israelische Armee zudem im Osten von Deir al-Balah an. Intensiver Beschuss sei zudem von israelischen Armeefahrzeugen östlich der Siedlung Bureidsch gekommen.
Aus der Stadt Gaza wurde israelischer Raketenbeschuss gemeldet, bei dem nach Angaben aus einem Krankenhaus ein Wohnhaus nahe der Al-Salam-Moschee getroffen wurde und mehrere Menschen zu Schaden kamen. Zudem nahmen israelische Kriegsschiffe mehrere Häuser im Fischerhafen westlich der Stadt unter Beschuss, wie ein AFP-Reporter berichtete.
Mindestens 37 Todesopfer
Auch in der seit Wochen im Fokus der Kämpfe stehenden Stadt Rafah im äußersten Süden des Gazastreifens gingen die Kämpfe weiter, Bewohner sprachen von Luftangriffen auf das Viertel Al-Sultan.
Die israelische Armee erklärte am Freitag, „dutzende von Terroristen“ im Osten der Siedlung Bureidsch und im östlichen Deir al-Balah getötet zu haben. Zudem würden die Angriffe in Rafah fortgesetzt.
In der Nacht auf Donnerstag hatte Israel im Gazastreifen einen Luftangriff auf eine Schule des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) in der Gegend um die Siedlung Nuseirat ausgeführt, in dem sich nach Armeeangaben ein Komplex der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas befand. Nach Angaben eines örtlichen Krankenhauses wurden dabei mindestens 37 Menschen getötet.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor acht Monaten wirft Israel der Hamas vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen und zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen für ihre Infrastruktur zu nutzen. Die Hamas streitet dies ab.
Die israelische Armee kämpft seit dem 7. Oktober im Gazastreifen gegen die Hamas. Der Krieg war durch einen Großangriff der Hamas auf Israel ausgelöst worden, bei dem israelischen Angaben zufolge 1.194 Menschen brutal getötet wurden. Zudem wurden 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 120 davon befinden sich weiterhin in dem Palästinensergebiet, 41 sind nach israelischen Armeeangaben mittlerweile tot.
Als Reaktion auf den Großangriff der Hamas geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 36.650 Menschen getötet.
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