Somalia / Mindestens vier Menschen sterben bei Anschlag in Mogadischu
Bei einem Anschlag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Mittwoch mindestens vier Menschen getötet worden, darunter ein ranghoher Ministeriumsmitarbeiter.
Mehr als zehn Menschen wurden nach Angaben der somalischen Polizei verletzt, als eine Autobombe in der Nähe des Parlaments explodierte. Die radikalislamische Shebab-Miliz reklamierte den Angriff an einem Kontrollpunkt für sich.
Sicherheitskräfte vermuteten, dass der Selbstmordattentäter das Auto zur Explosion brachte, „nachdem er den Kontrollpunkt nicht passieren konnte“, sagte der Polizist Adan Abdullahi der Nachrichtenagentur AFP. Zur Zeit der Explosion „waren noch andere Fahrzeuge in der Schlange, die auf die Sicherheitskontrolle an der Straßensperre warteten“. Diese liegt auch auf dem Weg zum Präsidentenpalast. Augenzeugen zufolge stand eine Reihe von Fahrzeugen in Flammen. Es sei Chaos ausgebrochen.
Unter den Toten sei der Finanzchef des Ministeriums für Frauen- und Menschenrechte, sagten Familienangehörige und Bekannte des Beamten Bile Ismail der Nachrichtenagentur AFP. Er habe im Auto gesessen und am Kontrollpunkt gewartet, als die Bombe detoniert sei, berichtete ein ehemaliger Kollege des Toten.
Mogadischu ist häufig Angriffsziel der Shebab-Miliz
Mogadischu ist häufig Angriffsziel der Shebab-Miliz, die seit mehr als einem Jahrzehnt gegen die somalische Regierung kämpft. Erst am 28. Dezember hatten die Dschihadisten einen Autobombenanschlag in der Hauptstadt verübt, bei dem mehr als 80 Menschen starben. Am Sonntag waren zudem bei einem Angriff der Shebab-Miliz auf eine US-kenianische Militärbasis im Südosten Kenias nahe der somalischen Grenze drei US-Bürger getötet.
Die Shebab-Miliz soll über 5000 bis 9000 Kämpfer verfügen, ihr Anführer ist seit 2014 Ahmed Umar Dirieh alias „Abu Ubaida“. Seit 2012 ist sie offiziell mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbunden; eine kleine Splittergruppe schloss sich vor kurzem der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) an.
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