Nahost-Krieg / Netanjahu: Israel bereit für „sehr intensive Operation“ an Grenze zum Libanon
Israel ist nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu bereit für eine „sehr intensive Operation“ an seiner Nordgrenze zum Libanon. „Auf die eine oder andere Weise werden wir dort die Sicherheit wiederherstellen“, sagte Netanjahu am Mittwoch bei einem Besuch in der Grenzregion. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober gibt es dort fast täglich Gefechte zwischen der israelischen Armee und der im Libanon ansässigen Hisbollah-Miliz.
In der vergangenen Woche hatten sich die Kämpfe zwischen Israel und der vom Iran unterstützten und mit der Palästinenserorganisation Hamas verbündeten Hisbollah verstärkt. Die rechtsextremen Koalitionspartner Netanjahus, der Sicherheitsminister Ben Gvir und der Finanzminister Bezalel Smotrich, hatten in den vergangenen Tagen schärfere Maßnahmen zur Wiederherstellung der Sicherheit im Norden Israels gefordert.
„Sie verbrennen uns hier, alle Hisbollah-Hochburgen sollten ebenfalls brennen und zerstört werden“, erklärte Gvir am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Smotrich hatte am Montag gefordert, Sicherheitskräfte aus Israel in den Südlibanon zu verlegen, um „Hunderttausende Libanesen“ aus dem Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern zurückzudrängen.
Im Libanon wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP seit Oktober mindestens 455 Menschen getötet, darunter vor allem Hisbollah-Kämpfer, aber auch mindestens 90 Zivilisten. Nach israelischen Angaben wurden auf der israelischen Seite der Grenze 14 Soldaten und elf Zivilisten getötet.
In Jerusalem verstärkte indes die israelische Polizei am Mittwoch die Sicherheitsvorkehrungen anlässlich des umstrittenen „Flaggenmarsches“ ultranationalistischer Israelis am sogenannten Jerusalemtag. Am Jerusalemtag, der in diesem Jahr auf den 5. Juni fällt, feiern nationalistische Juden die Eroberung des östlichen Teils der Stadt im Sechstagekrieg 1967.
Dabei ziehen Tausende israelische Nationalisten durch vorwiegend arabisch geprägte Viertel der Altstadt, wobei sie die israelische Flagge schwenken, tanzen und gelegentlich provokante Slogans skandieren. Die Polizei setzte eigenen Angaben zufolge 3.000 Mitarbeiter ein und riegelte das Damaskustor ab.
Sicherheitsminister Gvir hatte angekündigt, der Umzug werde in diesem Jahr durch das Damaskustor und auf den Tempelberg führen, welcher „der bedeutendste Ort für den Staat Israel“ sei. Die Polizei erklärte hingegen, sie gehe davon aus, dass der Umzug wie üblich an der Klagemauer ende. „Es wird nicht erwartet, dass der Umzug auf den Tempelberg führt“, hieß es in einer Mitteilung.
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