Menschenrechte / Tochter von mutmaßlich hingerichtetem Deutsch-Iraner fordert „schwere Strafe“ für Teheran
Nach der mutmaßlichen Hinrichtung von Jamshid Sharmahd fordert seine Tochter harte Konsequenzen gegen den Iran. Kanzler Scholz und Ministerin Baerbock verurteilen die Hinrichtung scharf.
Die Tochter des mutmaßlich hingerichtetem Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd hat Beweise für den Tod ihres Vaters und eine „schwere Strafe“ für den Iran gefordert. In einem Beitrag im Onlinedienst X erklärte Gazelle Sharmahd am Montag, sie warte darauf, die US- und die Bundesregierung zu sprechen und zu prüfen, ob diese Beweise für die Hinrichtung ihres Vaters haben. Sie forderte die „sofortige Rückkehr meines Vaters (tot oder lebendig)“ und eine „schwere Strafe für die Mörder des islamischen Regimes“.
Die iranische Justiz hatte am Montag erklärt, dass Jamshid Sharmahd hingerichtet worden sei. Das Todesurteil gegen ihn sei am Montagmorgen „nach Durchlaufen des gerichtlichen Verfahrens und der endgültigen Genehmigung der Gerichtsentscheidung durch den Obersten Gerichtshof“ vollstreckt worden, teilte die Justiz auf ihrer Internetseite Misan Online mit.
Jamshid Sharmahd war im August 2020 von iranischen Behörden festgenommen worden. Nach Angaben seiner Familie wurde der Oppositionelle, der zuletzt in den USA lebte, bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt. Wegen „Korruption auf Erden“ wurde er im Februar 2023 schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt.
Anschuldigungen wegen Anschlags auf Moschee
Die iranische Justiz warf Jamshid Sharmahd vor, 2008 an einem Anschlag auf eine Moschee mit 14 Toten und 300 Verletzten in der südiranischen Stadt Schiras beteiligt gewesen zu sein. Zudem wurde er beschuldigt, Anführer der Oppositionsgruppe Tondar (deutsch: Donner) zu sein. Diese lehnt das politische System der Islamischen Republik Iran ab und tritt für die Wiedereinführung der Monarchie in dem Land ein.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete die Hinrichtung im Onlinedienst X als „Skandal“. Zuvor hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bereits „schwerwiegende Folgen“ angekündigt. Nach Angaben Scholz‘ hatte sich die Bundesregierung „immer wieder intensiv für Herrn Sharmahd eingesetzt“.
Gazelle Sharmahd warf sowohl der Bundes- als auch der US-Regierung vor, ihren Vater in Verhandlungen „im Stich gelassen“ und seine Familie ignoriert zu haben.
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