USA / Trump will Fracking-Unternehmer Chris Wright zum Energieminister machen
Der designierte US-Präsident Donald Trump macht weiter Tempo bei der Zusammenstellung seines Regierungsteams: Am Samstag nominierte er den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers.
Der Gründer des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump. Seine Wahlkampfsprecherin Karoline Leavitt wird mit 27 Jahren zur bislang jüngsten Sprecherin des Weißen Hauses.
Beim Fracking wird in Erdschichten enthaltenes Erdöl oder Erdgas, sogenanntes Schiefergas, mit Chemikalien und Druck extrahiert. In den USA wird die Methode seit Jahren intensiv eingesetzt, was zu einem massiven Anstieg der Gasförderung geführt hat. Wegen der hohen Umweltrisiken ist Fracking stark umstritten.
Trump bezeichnete Wright als einen „Pionier“ der „amerikanischen Schieferrevolution“, die zur Energieunabhängigkeit der USA beigetragen habe. „Als Energieminister wird Chris Wright eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues ‚Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens‘ einläuten“, erklärte er.
Wright selbst kündigte im Onlinedienst X an, er werde sich darauf konzentrieren, „die amerikanische Energie erschwinglicher, zuverlässiger und sicherer zu machen“. Der Unternehmer hatte vor einem Jahr im Onlinenetzwerk LinkedIn erklärt, dass es „keine Klimakrise“ gebe: „Es gibt keine saubere oder schmutzige Energie, alle Energiequellen haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Welt.“
Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, staatliche Fördergelder für klimafreundliche Technologien zu streichen und die Förderung fossiler Energieträger in den USA massiv auszuweiten. Außerdem wird erwartet, dass die USA unter Trump wie bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.
Wright wird dem von Trump angekündigten Nationalen Energierat angehören, der vom designierten Innenminister Doug Burgum geleitet werden soll. Der neu geschaffene Energierat solle die Dominanz der USA im Energiebereich sicherstellen, „indem er Bürokratie abbaut, Investitionen des Privatsektors fördert“ und sich auf Innovation statt auf Regulierung konzentriere, hatte Trump am Freitag erklärt. Ziel sei es, den „sagenhaften Öl- und Gasvorteil“ der Vereinigten Staaten wiederherzustellen.
Seit seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl hat der Republikaner bereits einen Großteil seines künftigen Kabinetts zusammengestellt. Dabei setzt er vor allem auf loyale Gefolgsleute, die teilweise über wenig bis gar keine Erfahrung im Regierungsapparat verfügen.
Stirnrunzeln
Zu den umstrittensten Personalien zählt die Nominierung des ultrarechten Hardliners Matt Gaetz für das Amt des Justizministers. Der Ethikausschuss des Kongresses hatte 2021 eine Untersuchung wegen Vorwürfen der Unterschlagung von Wahlkampfgeldern, illegalen Drogenkonsums und anstößigen Verhaltens gegen Gaetz eingeleitet. Auch wurde gegen ihn zeitweise wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch einer Minderjährigen ermittelt.
Stirnrunzeln löste auch die Nominierung der Kongressabgeordneten Tulsi Gabbard für den Posten der Geheimdienstkoordinatorin aus. Der 43-Jährigen, die erst für die Demokraten im Repräsentantenhaus saß, dann zu den Republikanern wechselte und keine Erfahrung im Geheimdienstapparat hat, wird vorgeworfen, in Onlinenetzwerken russische Propaganda weiterverbreitet zu haben.
Starke Zweifel an der Eignung gibt es auch bei dem Ex-Soldaten und Fox-News-Moderator Pete Hegseth, Trumps Kandidaten für den Posten des Verteidigungsministers. Gegen den 44-Jährigen, der Frauen in Kampfeinheiten und die Diversitäts-Programme der Armee ablehnt, wurde 2017 wegen eines sexuellen Übergriffs ermittelt. Wegen seiner Tattoos, darunter Symbole der Kreuzritter aus dem Mittelalter, durfte er 2021 nicht als Nationalgardist am Schutz der Amtseinführung von Präsident Joe Biden teilnehmen.
Als neuen Gesundheitsminister nominierte Trump den Impfgegner und Verbreiter von Verschwörungstheorien Robert F. Kennedy Jr. Seine Wahlkampfsprecherin Leavitt ernannte Trump zur Sprecherin des Weißen Hauses. Die 27-Jährige, die Trump zuletzt auch regelmäßig zu seinen Gerichtsterminen begleitete, sei „klug, zäh“ und „eine äußerst effektive Kommunikatorin“, erklärte Trump. (AFP)
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