/ Wieder wird der Kommandeur des US-Gefangenenlagers Guantánamo abgesetzt
Für das berüchtigte US-Gefängnis Guantánamo auf Kuba wird immer wieder ein neuer Kommandeur ernannt. Der aktuelle musste nun aber vor seinem regulären Ausscheiden abtreten – wegen Vertrauensverlusts in seine Führung, heißt es. Was steckt dahinter?
Der für das umstrittene US-Gefangenenlager Guantánamo zuständige Kommandeur, Konteradmiral John Ring, ist seines Amtes enthoben worden. Grund sei „der Verlust des Vertrauens in seine Fähigkeit zu kommandieren“, teilte das US Southern Command in Doral im Bundesstaat Florida am Sonntag (Ortszeit) mit. Rings bisheriger Stellvertreter, Brigadegeneral John Hussey, werde die Führung der „Joint Task Force Guantanamo“ kommissarisch übernehmen. Der Wechsel werde keine Auswirkungen auf die Gefangenen in dem US-Lager auf Kuba haben. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
Wie die New York Times berichtete, wurde Ring nur sieben Wochen vor seinem regulären Ausscheiden als Camp-Leiter von dieser Pflicht entbunden. Demnach soll der Schritt laut einer Sprecherin des Southern Command auf Ermittlungen gefolgt sein, die seit März gegen Ring gelaufen seien. Der Zeitung zufolge hatte sich Ring für einen Neubau eines Hochsicherheitstrakts für die Häftlinge eingesetzt, die im streng geheimen „Camp 7“ einsitzen. Dabei handelt es sich um 15 Gefangene von „hohem Wert“ für die USA, wie etwa der mutmaßliche Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001, Chalid Scheich Mohammed.
Das Lager war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush errichtet worden, um mutmaßliche islamistische Terroristen ohne Prozess festzuhalten. Bushs Nachfolger Barack Obama wollte es schließen, scheiterte aber am Widerstand im US-Kongress. US-Präsident Donald Trump verfügte im Januar vergangenen Jahres, dass das umstrittene Lager weiter existieren soll. Er hatte in dem Erlass auch erklärt, dass neue Gefangene nach Guantánamo verlegt werden könnten, wenn dies rechtmäßig sei. Im vergangenen Herbst befanden sich 40 Insassen dort.
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