/ Knochen aus der Konserve
Biologieunterricht kommt nicht ohne sie aus. Auch in der medizinischen Ausbildung sind sie an der Tagesordnung: anatomische Modelle. Während früher oft echte Knochen zum Einsatz kamen, werden heute immer öfters Modelle aus Kunststoff benutzt. Gute anatomische Modelle aus Kunststoff, die etwa Medizinstudenten nutzen können, sind allerdings meist sehr teuer.
Seit einiger Zeit schon ermöglicht der 3D-Druck es, kostengünstig Gegenstände herzustellen und so die Preise zu drücken. Ein beliebtes Anwendungsgebiet sind etwa Prothesen, die besonders bei Kindern, die sich im Wachstum befinden, oft ausgetauscht werden müssen. Aber auch anatomische Modelle können in den 3D-Druckern leicht erzeugt werden – vorausgesetzt man verfügt über ein gutes Computermodell, das der Drucker als „Bauplan“ verwenden kann. Hier setzt eine neue Partnerschaft zwischen dem luxemburgischen Unternehmen Artec 3D und der Online-Plattform Threeding an.
Artec 3D ist ein internationales Unternehmen, das in Luxemburg seinen Hauptsitz hat und Zweigstellen in Palo Alto (USA) und Moskau unterhält. Die Firma entwickelt und produziert 3D-Scanner. Dabei handelt es sich um Geräte, mit denen reale Gegenstände eingescannt und in ein Computermodell übertragen werden können. Die entsprechende Software liefert Artec 3D ebenfalls. Die Technik komme etwa im Maschinenbau, in der Medizin, in Medien und Design, Unterhaltung, Mode, beim Denkmalschutz und der Sicherheitstechnologie zum Einsatz, schreiben Artec 3D und Threeding in einer Pressemitteilung.
Hüfte, Knie, Ellbogen, Unterkiefer, Gehirn
Threeding.com ist ein Marktplatz für 3D-Druck, auf dem Interessierte die Vorlagen für 3D-druckbare Modelle erwerben können. Das Start-up wurde 2013 von einer Gruppe Studenten der bulgarischen Nationalen Kunstakademie gegründet. Laut Pressemitteilung ist Threeding.com der einzige Marktplatz für 3D-Druck, der 3D-ausdruckbare Modelle von historischen Artefakten und wissenschaftlichen Objekten anbietet.
In dem gemeinsamen Projekt soll nun eine neue Sammlung „lebensnaher, ausdruckbarer 3D-Modelle von menschlichen Anatomien“ erstellt und auf Threeding.com verfügbar gemacht werden. Es sei die „bis dato penibelste“ Sammlung dieser Art. Sie enthalte mehrere Dutzend hochwertige 3D-Modelle, darunter Scans von Muskelstrukturen und vielem mehr.
Threeding verfügt bereits über 100 herunterladbare anatomische Modelle. Diese sollen nun erweitert werden. Unter anderem sollen der Sammlung noch eine Reihe Scans von Knochen nichtmenschlicher Tiere hinzugefügt werden, die bei einem früheren gemeinsamen Projekt mit Artec 3D entstanden sind.
Ab 15 US-Dollar gibt es ein 3D-Modell
„Bisher waren wissenschaftliche, akkurate anatomische Modelle sehr teuer. Eines der Ziele jenes jüngsten Projektes ist es nun, eine Alternative zur traditionellen Fertigung von anatomischen Modellen zu schaffen und die Kosten für jene, die solche Modelle regelmäßig benutzen, bedeutend zu verringern. Die Einstiegspreise für die neuen ausdruckbaren 3D-Modelle reichen von 15 bis 35 US-Dollar. Darüber hinaus werden die Dateien für Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen auf Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt“, schreiben die beiden Unternehmen in ihrer Pressemitteilung.
Die Modelle können dann am Rechner heruntergeladen und zu Hause ausgedruckt werden. Vorausgesetzt man verfügt über einen 3D-Drucker. Die Preise solcher Geräte beginnen je nach Modell und Größe bei knapp unter 1.000 Euro und sind nach oben offen. Falls nicht, können die Modelle auch über Threeding bestellt und geliefert werden.
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