Ettelbrück / Baden-Powell würde staunen: Neuer Pfadfindertreff nimmt Form an
Das vor rund 50 Jahren in Eigenregie erbaute Scoutschalet der Ettelbrücker Pfadfindergruppe Saint Sébastien entsprach keinesfalls mehr den heutigen Anforderungen. Es musste umgedacht werden, und dabei spielten und spielen auch heute noch die „Frënn vun de Lëtzebuerger Guiden a Scouten – Groupe Saint Sébastien Ettelbréck“ eine wichtige Rolle. Die Arbeiten am Rohbau des neuen Chalets im „Grondwee“ laufen seit Monaten auf Hochtouren. Vor wenigen Tagen begann eine Spezialfirma mit dem Errichten der Holzkonstruktionen.
Die Idee, das alte Pfadfinderchalet eventuell wieder auf Vordermann zu bringen und zugleich an die heutigen Anforderungen anzupassen, scheiterte an den hohen Ausgaben. „Es sollte sich schnell herausstellen, dass wir für fast die gleiche Summe ein neues Chalet bauen können, das wir dann auch gleich so einrichten können, wie wir es brauchen“, so André Weynandt, Präsident der „Frënn vun de Lëtzebuerger Guiden a Scouten – Groupe Saint Sébastien Ettelbréck“, im Juni dieses Jahres dem Tageblatt gegenüber (siehe Ausgabe vom 8. Juni 2020).
Das neue, behindertengerechte Gebäude, dessen Untergeschoss zu einer Hälfte aus Betonelementen, zur anderen aus einer Holzkonstruktion besteht, soll im Juli 2021 bezugsbereit sein und stammt aus der Feder des Ettelbrücker Architektenbüros Jonas. Die Gesamtkosten wurden mit 2,4 Millionen Euro veranschlagt. Die Hälfte der Unkosten werden von der Gemeindekasse getragen, der staatliche finanzielle Zuschuss beläuft sich auf 522.000 Euro, 210.000 Euro steuern die Bauherren selbst hinzu. „Wir hatten mit unseren alljährlichen Aktivitäten gerechnet, um die nötigen finanziellen Mittel beschaffen zu können, doch Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, so sind wir jetzt auf Spenden angewiesen, um unseren Traum verwirklichen zu können“, so André Weynandt am Freitag gegenüber dem Tageblatt. (Das Spendenkonto lautet wie folgt: „Frënn vun de Lëtzebuerger Guiden a Scouten – Groupe Saint Sébastien Ettelbréck“, CCPLLULL, LU15 1111 1166 7278 0000 oder „Fondation LGS“, BILLULL, LU95 0025 1738 1154 8100 – mit dem Vermerk: „Don Chalet Ettelbrécker Scouten“).
Holzaufbau hat begonnen
Zurück zum Gebäude: Im Untergeschoss, das zur Rückseite hin freie Sicht auf das Tal gibt, werden die Küche mit Speiseraum, die Sanitäranlagen (WC und Duschen) sowie ein großer Aufenthaltsraum entstehen. Das Erdgeschoss sowie die erste Etage werden aus Holz gebaut. Hier entstehen u.a. fünf sowie weitere Aufenthaltsräume für die Aktivitäten der Pfadfindergruppe. Zu erwähnen bleibt auch noch der angeschlossene, rund ein Hektar große Zeltplatz mit den erforderlichen Wasch- und Spülanlagen.
Nachdem die Baufirma Solid das Fundament und die Grundmauern fertiggestellt hatte, begann die Firma Hermes aus Hosingen dieser Tage mit dem Aufbau der speziellen Holzkonstruktion. Sowohl die Wände als auch die Decken bestehen aus über Kreuz geleimten 19 bzw. 21 Zentimeter dicken Holzelementen.
Das neue Scoutschalet, mit einer Nutzungsfläche von insgesamt 700 Quadratmetern, soll voraussichtlich im Juli oder August nächsten Jahres in Betrieb genommen werden können.
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