Gemeinde Sanem / Belval digital, aber hautnah
Eine virtuelle Kutschenfahrt durch Belval im Rahmen von Esch2022, mehr Schüler und mehr Klassen im nächsten Schuljahr, das Comeback von Patrizia Arendt als Vertreterin von „déi Lénk“ sowie Corona-Schnelltests für alle Bürger. Das sind einige der Punkte, mit denen sich in der Ratssitzung am Freitag in Sanem beschäftigt wurde.
Wie war das eigentlich damals? Wie sah es aus in Belval, bevor Wohnungen hochgezogen wurden, als noch eine Quelle sprudelte oder die Hochöfen der Hüttenwerke rauchten? Esch2022 wird darauf eine beeindruckende Antwort geben.
„Urban Time Travel Belval“ nennt sich das Projekt, das Geschichte(n) anders erzählt. Es wird im Rahmen des Kulturjahres von Sanem und Esch gemeinsam mit der Asbl Esch2022 sowie dem Tourismusministerium organisiert, welche auch die Entwicklungskosten von rund 400.000 Euro übernehmen. Am Freitag wurde das Projekt in den Ratssitzungen der Gemeinden Sanem und Esch (siehe Tageblatt vom 22. Mai) vorgestellt.
Eigentlich handelt es sich um eine als Bustour getarnte Kutschenfahrt, welche die ereignisreiche Vergangenheit des Belval-Areals erlebbar machen wird.
Mittels einer virtuellen Zeitreise können Besucher in die bewegte Geschichte vergangener Epochen eintauchen, beispielsweise die Adolf-Emil-Hütte sehen, Zeitzeugen begegnen und die Gemeinden Esch und Sanem insgesamt durch die VR-Brille mit neuen Augen sehen.
Dieses Projekt soll, so Bürgermeisterin Simone Asselborn Bintz, aber nicht nur auf das Kulturjahr beschränkt sein, sondern weiterlaufen. Von zehn Jahren ist die Rede. Es ist demnach ein nachhaltiges, ausbaubares und interessantes touristisches Projekt und keine Eintagsfliege. Darüber herrschte am Freitag in der Ratssitzung in Sanem dann im Prinzip auch Einstimmigkeit. Das Tageblatt wird nächstens im Detail auf das Projekt zurückkommen.
In Luxemburg-Stadt gibt es übrigens bereits seit geraumer Zeit eine ähnliche Tour, nämlich durch das Pfaffenthal des 19. Jahrhunderts. Auch diese Tour ist von „Urban Timetravel S.A.“ entwickelt worden.
Schule 2021/2022
In der Gemeinderatssitzung gab es auch erste Zahlen zur Schulorganisation 2021/2022. Laut Schulschöffin Nathalie Morgenthaler wird es nächstes Schuljahr insgesamt 1.625 Schüler und 107 Klassen in der Gemeinde Sanem geben. Das sind 29 Kinder und drei Klassen mehr als dieses Jahr. In der Gemeinde gibt es insgesamt 200 Lehrer und Lehrerinnen, deren Anliegen es auch war, kommendes Schuljahr weniger Schüler in einer Klasse zu haben, was denn auch so umgesetzt wurde.
Froh ist die Schulschöffin auch über die breite Unterstützung durch das Bildungsministerium, für einen portugiesischsprachigen Lehrer, Reittherapie oder zum Beispiel auch noch, was das schulische Angebot für „Primo-Arrivants“ und Flüchtlingskinder anbelangt.
Das kommende Schuljahr, so Morgenthaler, sei jetzt auch ohne Corona-bedingte Einschränkungen geplant worden. So stünden wieder Ferienkolonien, Ausflüge, pädagogische Exkursionen und Schulsport auf dem Programm. Also wieder ganz normaler Schulalltag.
Patrizia Arendt ist nach einem ersten Mandat von 2014 bis 2017 wieder zurück im Rat, wo sie für Myriam Cecchetti nachrückt, die ja ihrerseits gemäß dem Rotationsprinzip ihrer Partei „déi Lénk“ neue Abgeordnete wurde. Patrizia Arendt ist 1961 geboren und, unter anderem, treibende Kraft hinter der „Biergerinitiativ Gemeng Suessem“ (BIGS), die sich vor allem den Kampf gegen das „Contournement Bascharage“ auf die Fahne geschrieben hat.
Zurückzubehalten aus der Ratssitzung vom vergangenen Freitag ist dann auch noch, dass die Gemeinde Sanem ihren Bürgern ab heute Dienstag zertifizierte Corona-Schnelltests anbietet. Wie die Bürgermeisterin betonte, werden diese Tests auch am Samstagmorgen bis zehn Uhr durchgeführt. Diese Tests haben eine Gültigkeit von 24 Stunden. Sie sind bis auf weiteres gratis. Es ist allerdings nötig, vorher im Rathaus einen Termin zu vereinbaren, so Simone Asselborn-Bintz.
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