Senior-Plus-Dienst / Betreuungsdienst für Senioren in Differdingen – 457 Einkaufszettel seit März abgearbeitet
Als die Regierung im März den Lockdown ausgerufen hatte, stellte der Senior-Plus-Dienst der Stadt Differdingen in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen der Gemeinde einen Betreuungsdienst für Senioren auf die Beine. 457 Einkaufslisten wurden bislang abgearbeitet.
Angestellte des „Centre d’initiative et de gestion local“ (CIGL) sowie Gemeindemitarbeiter erledigen seitdem den Einkauf von Grundnahrungsmitteln sowie verschreibungspflichtigen Medikamenten für Menschen, die über 65 Jahre alt sind. Die Betroffenen müssen neben einem Mindestalter von 65 Jahren in der Gemeinde wohnen, keinen Internetzugang besitzen und auf sich allein gestellt sein. „Bis gestern haben sich 163 verschiedene Menschen bei uns gemeldet. Die Mitarbeiter des CIGL haben 457 Einkäufe in den unterschiedlichen Supermärkten im Stadtzentrum erledigt. 90-mal wurden Medikamente aus der Apotheke gebraucht. Während der Sommermonate ging die Nachfrage nach unserem Dienst stetig zurück. Ich glaube, dass sich die Menschen jetzt mit der Situation abgefunden haben und Hilfe aus ihrem Umfeld erhalten. Doch wir haben unser Angebot immer wieder angepasst. So haben wir während der ganzen Zeit auch Einkäufe für Menschen, die positiv auf das Virus getestet wurden und alleine lebten, erledigt“, sagt Corinne Lahure, die Leiterin des Senior Plus.
Die Kommune streckt in einer ersten Phase das Geld für die Einkäufe vor. Um alle anfallenden Kosten zu decken, hatte der Schöffenrat deshalb in einer ersten Phase einen „crédit spécial“ in Höhe von 30.000 Euro gestimmt. Erst in einer zweiten Phase wird den Betroffenen dann eine Rechnung für die Einkäufe zugestellt. Anmelden kann man sich immer noch beim Senior-Plus-Dienst der Stadt Differdingen. Er ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 58 77 11 56-6 erreichbar. Um die Senioren keinem erhöhten Risiko auszusetzen, werden die Einkäufe vom Zusteller vor der Wohnungstür abgestellt.
„Ruffbus“ gegen Einsamkeit
Um der Isolation und der Vereinsamung der Senioren über 80 Jahren in der Gemeinde entgegenzuwirken, wurde eine Hotline auf die Beine gestellt. Diese wurde allerdings sehr wenig in Anspruch genommen, was vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass eine ähnliche Hotline nur mit professioneller Unterstützung von staatlicher Seite angeboten wurde.
„Die Menschen sind sehr dankbar für die angebotenen Dienste in dieser schwierigen Zeit. Sie verstehen jedoch auch, dass Entbehrungen zu leisten sind, und nehmen diese Entscheidungen hin. Die traditionelle Rentnerfeier zum Beispiel fällt dieses Jahr aus. Als kleiner Trost hat die Gemeinde jedem Senior, der an dieser Feier teilnehmen wollte, einen Gutschein von 15 Euro sowie zwei Fahrten mit dem Dinola-Bus geschenkt. Die Gutscheine können in allen Restaurants und Geschäften in Differdingen eingelöst werden“, sagt Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch („déi gréng“). Mit der Einführung des „Dinola-Ruffbus“ können Senioren, Menschen mit eingeschränkter Mobilität, aber auch schwangere Frauen aus der Gemeinde Differdingen seit ein paar Wochen individuell von A nach B kutschiert werden. Eine Fahrt kostet zwei Euro. „Besonders Senioren, die auf sich alleine gestellt sind und nicht mobil sind, sollen das Angebot des ,Ruffbus‘ nutzen, wenn ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt und sie vielleicht mal einen Spaziergang unternehmen wollen“, fügt der zuständige Schöffe Robert Mangen (CSV) hinzu.
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