Gemeindepolitik / Blick in die Kristallkugel: Schöffenrat von Colmar-Berg stellt Visionen 2024-2029 vor
„Zesumme mat Iech fir eis Gemeng“: Unter diesem Motto fand vergangene Woche ein Informationsabend für die Einwohner von Colmar-Berg im lokalen Kulturzentrum statt. Wie Bürgermeisterin Mandy Arendt gleich zu Beginn der Veranstaltung unterstrich, habe der Schöffenrat von einer üblichen Schöffenratserklärung Abstand genommen und sich stattdessen für diese Veranstaltungsform entschieden.
Fast 100 Einwohner der Zentrumsgemeinde waren der Einladung der Ädilen gefolgt. Bürgermeisterin Mandy Arendt (Piratenpartei) führte durch den Abend, dies in Anwesenheit von unter anderem dem gesamten Gemeinderat, mit Ausnahme von Rat Fernand Diederich. Was die Visionen für die kommenden fünf Jahre anbelangt, sprach Arendt von fünf Kernaussagen.
Zuerst ging die Rede von einer generellen Modernisierung der Gemeinde, von Digitalisierung – zum Beispiel in Form eines digitalen Infoblattes – und von der Ausarbeitung eines Gemeindelogos, mit dem sich die Bevölkerung identifizieren kann. Eine zweite Kernaussage handelte von neuer bzw. instand zu setzender Infrastruktur. In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Bevölkerungszahl in Colmar-Berg verdoppelt, so Arendt weiter, deshalb seien verschiedene Änderungen spätestens jetzt vonnöten. Das Rathaus soll einladender gestaltet werden. Die im Kulturzentrum vorhandenen technischen Anlagen sowie die Sanitäranlagen seien in die Jahre gekommen und alle Gemeindegebäude sollen mit Fotovoltaikanlagen versehen werden.
Zum Thema „neue Maison relais“, die im Herbst dieses Jahres fertiggestellt sein soll, wurde erwähnt, dass zuerst Grundschulklassen für zwei Jahre dorthin umziehen werden, damit der Weg für Instandsetzungen im Schulgebäude frei wird. Erst 2026 werde die „Maison relais“, für die in der diesjährigen Haushaltsvorlage 7,5 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten vorgesehen sind, dann ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben. Das Gebäude, in dem zurzeit die „Maison relais“ untergebracht ist, werde alsdann als Kindertagesstätte umgestaltet.
Ein „Studien-Abend“
„Studien“ war an diesem Abend wohl das am häufigsten verwendete Wort. So wird eine naturverbundenere Gestaltung des Schulhofes studiert, das Gleiche gilt für eine dringende Renovierung des früheren Schulgebäudes, das heute eine Arztpraxis, ein Lebensmittelgeschäft und eine Metzgerei beherbergt. Studiert werden auch die Möglichkeiten zur Schaffung eines wahren Dorfkerns um das Rathaus herum, die Sporthalle soll den heutigen Normen angepasst werden, zusätzliche Ladestationen für E-Autos seinen in Planung, der Spielplatz im lokalen Park soll überholt werden, die Schulstraße, die sich seit Jahren in einem, gelinde ausgedrückt, desolaten Zustand befindet, soll im kommenden Jahr erneuert werden usw. Des Weiteren ging die Rede von einem neuen Parking-Reglement und von zusätzlichen Tempo-30-Zonen.
„Wir wollen zusammen mit der Bevölkerung Entscheidungen treffen“, sagte Arendt. Deshalb denke man an die Gründung eines Bürger- und eines Jugendrates. Für den Gemeinderat sei es überaus wichtig, die Wünsche der jungen und weniger jungen Einwohner mit in ihre Arbeit einbeziehen zu können.
Zusammenleben war dann das Stichwort in Sachen Mobilität, Vereinsleben, Feierlichkeiten und Jugendarbeit. Die Bürgermeisterin gab dann noch zu verstehen, dass das Angebot des lokalen Schwimmbads, das an Sonntagen bis zu 500 Besucher zählt, ausgebaut und attraktiver gestaltet werden soll.
Während des anschließenden Gedankenaustauschs machten die Einwohner ihrem Ärger in Sachen Verkehrsaufkommen nicht nur auf der Hauptdurchgangsstraße, sondern auch in den Wohnvierteln Luft. Einzelne dieser Straßen sollen kurz- bis mittelfristig verkehrsberuhigter gestaltet werden, so Arendt, was das Verkehrsaufkommen ihrer Meinung nach reduzieren werde.
Zusammengefasst sei gesagt, dass an diesem Abend die Visionen erklärt wurden, offen blieb jedoch die Frage nach der Finanzierung all dieser Vorhaben.
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