Gemeindewahlen / Den Neuanfang wagen: „déi gréng Stad“ stellen ihr Programm vor
Mit vielen Verbesserungen und Änderungsvorschlägen gehen „déi gréng Stad“ am 11. Juni in die Gemeindewahlen. Das erklärte Ziel ist der Bürgermeisterstuhl für den Co-Spitzenkandidaten François Benoy. Was sich unter seiner Regie alles ändern könnte und müsste, ist in dem Wahlprogramm zu lesen, das einen Monat vor dem entscheidenden Termin vorgestellt wurde.
Es ist ein umfangreiches Programm: Auf 40 Seiten wird die künftige Gestaltung der Hauptstadt in vier Sprachen aufgezeichnet – nachzulesen online, aber auch in Druckversion erhältlich. Daneben gibt es eine Light-Version, mit der die Grünen in den kommenden Wochen auf die Wähler zugehen werden. Geplant sind sechs Wahlversammlungen in Belair, Cents, Beggen, Bonneweg, Gasperich und Limpertsberg, zwei After-Work-Rendezvous und am Samstag eine Anwesenheit auf dem hauptstädtischen Markt.
In ihrem Programm bleiben sich „déi gréng” treu: Für mehr Lebensqualität, mehr Mobilität, mehr Dialog in den einzelnen Stadtteilen und eine bessere Einbindung der nicht-luxemburgischen Bevölkerung, die immerhin 71 Prozent der Bewohner ausmacht, wollen sie sich starkmachen. Sie kommen allerdings nicht an den anstehenden Problemen vorbei, allen voran der Wohnungsnot beziehungsweise dem Thema bezahlbaren Wohnraum. „Wir müssen uns fragen, wie in Zukunft gewohnt wird, ob auch alternative, innovative Wohnformen möglich wären“, hieß es auf Tageblatt-Nachfrage.
Mehr Betreuungsstellen für die Kinder, mehr Hilfseinrichtungen für Obdachlose, Ansprechpartner für die Neuankömmlinge sind weitere Ziele. Mit einer Verbesserung der Abfallpolitik und einer starken Förderung der erneuerbaren Energiequellen wollen „déi gréng“ bis 2035 die Stadt klimaneutral machen. Fotovoltaik-Anlagen auf allen öffentlichen Gebäuden, Carsharing und Elektromobilität sind die Schlagwörter.
Mehr und vielfältigere Grünflächen sollen das Leben in den einzelnen Stadtvierteln angenehmer machen. In den damit geschaffenen Begegnungsstätten können sich die Menschen näher kommen.
Auch die Sicherheit ist ein Thema: „déi gréng” fordern einen kommunalen Sicherheitsplan und eine Vernetzung all derjenigen, die für die Sicherheit der Stadt verantwortlich sind. „Nur so können wir den öffentlichen Raum attraktiv machen – was letztendlich auch dem innerstädtischen Handel zugutekommt”, hieß es weiter bei der Vorstellung.
Im Dialog mit dem Bürger
Den Vorwurf, mit ihrem Programm spät dran zu sein, weisen die Grünen zurück. Ihre Wahlkampagne habe bereits im letzten Sommer angefangen, man habe dabei stets den Dialog mit den Menschen gesucht, den einzelnen Stadtteilen den Puls gefühlt und auf Wünsche und Vorschläge gehört.
Auch die Liste ist seit Februar bekannt. Sie spiegelt den immer wieder betonten Wunsch nach Dialog und Zusammenarbeit wider. Sie ist mit 13 Frauen und 14 Männern nicht nur paritätisch, sondern mit Kandidaten aus 17 Ländern multikulturell und mit Vertretern aus 14 Stadtvierteln und aus unterschiedlichen Berufssparten auch divers.
Politischen Mut zur Neuerung will der erklärte Bürgermeisterkandidat François Benoy in den nächsten vier Wochen zeigen und weitere Wege seiner Politik aufzeichnen. Diese reichen von einer Neugestaltung der Schulhöfe bis hin zu der Änderung der Bebauungs- und Urbanisierungspläne in den einzelnen Stadtvierteln.
„Sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein“ ist ein weiteres Motto. Die Grünen sind sich bewusst, dass sie das Auto nicht aus der Stadt verbannen können. Jeder soll nach wie vor bis zu seinem Haus fahren können. Der Durchgangsverkehr soll jedoch aus den einzelnen Stadtvierteln gezogen werden: Wer mit dem Auto unterwegs sei, müsse längere Strecken in Kauf nehmen. „Brüssel und Paris sind längst auf diesem Weg, dann muss es auch bei uns möglich sein“, so Benoy.
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D’Madame Reyland kuckt dran wéi wann sie géif denken “ Oh Här, wat geet mir dat hei alles op de Geescht!“