Gemeinderat Luxemburg / Weniger Schwimmstunden für Schulkinder
Der hauptstädtische Gemeinderat befasste sich am Freitagmorgen u.a. mit Denkmalschutz, Verkehr und der Organisation des Schuljahres 2020/2021, wobei es eine schlechte Nachricht für die Kinder der Spielschulen gab. Wegen mangelnder Infrastruktur werden Schwimmstunden gestrichen.
Ab der Rentrée im September werden 5.369 Kinder in der Hauptstadt zur Schule gehen, 1.437 in den Kindergarten, 3.415 in die Zyklen 2-4., was ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 263 Kindern ist. Im Rahmen der Reform der „Etudes dirigées“ hatte die für die Schulorganisation zuständige Schöffin Colette Mart (DP) eine schlechte Nachricht für die Kinder der Spielschulen: Für sie wird es, solange das neue Schwimmbad auf Cents nicht fertiggestellt ist, keine Schwimmstunden mehr geben. Das werde mindestens bis Weihnachten der Fall sein. Sie müssen ihre Schwimmzeiten wohl den Kindern der anderen Zyklen zur Verfügung stellen.
Die Unterstützung der Kinder, welche die Schule am meisten benötigten, sei wichtigstes Ziel, aber diese Hilfe funktioniere nicht so, wie sie sollte. Deshalb werden die Schulkinder der Zyklen während den „Silence“-Stunden montags, mittwochs und freitags zwischen 11.50 und 12.30 Uhr nicht mehr schwimmen gehen, was wiederum mit sich bringe, dass bei der aktuellen Infrastruktur Schwimmstunden fehlen. Am Montag (15. Juni) werden die Gemeinderäte zur Schulorganisation Stellung nehmen.
Aus einer Antwort von Bürgermeisterin Lydie Polfer auf eine Frage Claudine Konsbrucks (CSV) bezüglich der „Gëlle Fra“ war zu erfahren, dass vorübergehend der Platz Taxifahrern als Haltestelle zur Verfügung steht. Touristenbusse dürfen schon seit einigen Wochen nicht mehr dort halten. Die Taxis müssen in der rue Notre Dame den dortigen Cafés für ihre Terrrassen weichen. Den Cafés ist im Rahmen der Hilfsmaßnahmen nach dem Corona-Lockdown eine Vergrößerung ihrer Terrassen zugestanden worden. Im März sollte übrigens ein Wettbewerb für eine Neugestaltung der place de la Constitution ausgeschrieben werden, was nun im Herbst nachgeholt wird. Das Lastenheft sieht einen Platz ohne Parkplätze vor. Bis der Plan verwirklicht werden könne, müsse erst der Parking unter dem Knuedler fertig sein.
Denkmalschutz für Hollericher Pfarrhaus
Wegen seines historischen, architektonischen und ästhetischen Werts möchte das Kulturministerium das Pfarrhaus in Hollerich unter Denkmalschutz stellen. Die Gemeindevertreter stimmten zwar mehrheitlich dem Wunsch des Ministeriums zu, den dazugehörigen Garten ebenfalls zu schützen, lehnten sie allerdings ab. In ihrem Gutachten bedauerte die zuständige Kommission aber, dass das Kulturministerium sich nicht im Vorfeld bei der Gemeinde über die diesbezüglichen Pläne der Stadt informierte. Wie Claude Radoux (DP) dem Gemeinderat erklärte, ergebe es – vor allem im Hinblick auf die urbanistischen Pläne der „porte de Hollerich“, keinen Sinn, das Haus zu erhalten. Er gab aber zu, dass es das einzige Haus dort sei, durch das es möglich sei, den historischen Charakter des Viertels zu zeigen. Es handelt sich bei dem Pfarrhaus um ein Gebäude vom Beginn des 20. Jahrhunderts, mit neogotischen Stilelementen wie z.B. einem Vordach; der Sockel des Hauses besteht aus Quadersteinen.
In dem ehemaligen Pfarrhaus, das sich im Besitz der Gemeinde befindet, wohnen momentan einige Ordensschwestern, die dort ein Wohnrecht genießen. Sie haben die Gemeinde gebeten, bis Ende 2021 eine alternative Wohnmöglichkeit zu finden.
Wenn sich auch der Schöffenrat im Vorfeld dafür aussprach, den Wunsch des Kulturministeriums bezüglich des Hauses positiv zu begutachten, so gilt das nicht für den Garten, der sich um das Haus befindet und bei den Plänen für die „porte de Hollerich“ störe. Zudem gebe es kein einziges Element, das den Garten schützenswert mache.
Verkehr
Die Stadtverwaltung teilt mit, dass im Rahmen der Neugestaltung des pont Buchler am Samstag, dem 13. Juni, von 6.00 bis 22.00 Uhr in der rue d’Alsace Erdarbeiten durchgeführt werden und diese sowie die rue Wenceslas 1er zu den Zeiten gesperrt sein werden. Die Haltestelle „Alsace“ der Linien 2, 18 und 23 wird dann nicht angefahren. Als Ersatz dient die Haltestelle „Fonderie“ in der Hollericher Straße. Zwischen dem Bahnhofsviertel und der Haltestelle Gaasperecherbierg wird die Linie 18 durch die rue de Hollerich und die route d’Esch umgeleitet; die Haltestellen Lascombes und Hollerich-Gare werden durch die Haltestellen bei den „Assurances Sociales“ und eine vorübergehende Haltestelle in der route d’Esch, Ecke rue Maurice Barrès, ersetzt. Die Haltestellen Lascombes und Hollerich-Gare werden von den Linien 2 und 23 angefahren, die durch die rue de Hollerich, die route d’Esch und die rue de la Déportation umgeleitet werden.
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Hinweis an die Redaktion und die Leser: Da ist die Stadt Luxemburg allerdings selbst dran schuld, dass sie jetzt nicht genug Schwimmstunden zur Verfügung hat. Bevor man sich dazu entschloss, dem Gesetz auf den Punkt genau zu folgen, gingen manche Klassen auch in den Études dirigées schwimmen.
(Entsprechend wurden die Études dirigées für diese Kinder dann vorverlegt, nicht etwa abgesagt!)
Nun kann man damit argumentieren, dass dem Gesetz zu folgen ist. Allerdings hat die Stadt hier selbst unglaublich versagt, da sie das Problem schon lange kannte.
Ein weiteres Jahr wie gehabt zu verfahren hätte auch niemandem wirklich geschadet. Es ist ja nicht so, dass das Schwimmbad in Cents noch mehrere Jahre nicht verfügbar sein wird.
Diese Entscheidung ist nicht im Interesse der Kinder.