Solidarität / Die Plattform #MäinDiddeleng zeigt ersten Erfolg
Die Initiative #MäinDiddeleng wurde Anfang April vorgestellt: Auch wenn die Geschäfte geschlossen sind, ist es auf dieser Plattform möglich, den lokalen Handel zu unterstützen. Bürgermeister Dan Biancalana und City-Manager Claude Leners erzählen im Gespräch, wie die Aktion bisher bei den Düdelingern angekommen ist.
85 Betriebe haben sich mittlerweile auf www.maindiddeleng.lu eingetragen. Am 1. April bei der Vorstellung der Initiative waren es 44. Bisher sind rund 40.000 Euro auf der Plattform zusammengekommen. Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) unterstreicht im Interview mit dem Tageblatt noch einmal, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde mit dem City-Manager, dem Geschäftsverband und der Düdelinger Geschäftswelt sei.
„Wir sehen, dass diese Zusammenarbeit und das bisher Geleistete in Krisenzeiten Früchte tragen.“ Der Appell an diese Solidarität, um bei den lokalen Geschäftsleuten einzukaufen, soll auch nach Corona gültig bleiben. „Wir wussten vorher nicht, wie die Plattform aufgenommen werden wird, doch der Erfolg und der Zusammenhalt aller zeigen, dass wir auf den richtigen Weg gegangen sind“, sagt Biancalana.
Weiterentwicklung geplant
Dazu gibt es bereits erste Überlegungen, wie die Plattform nach der Krise weiterbestehen und ausgebaut werden kann. „#MäinDiddeleng soll als Instrument ein fester Bestandteil bleiben. Die Challenge ist zu planen, wie sie später weiter funktionieren kann“, so der Bürgermeister. Die Plattform zähle zu den anderen Maßnahmen dazu, die die Gemeinde bisher unternommen habe, um die lokale Geschäftswelt zu stärken.
In dem Sinne wäre denkbar, maindiddeleng.lu später als Plattform für Geschenkgutscheine zu sehen. Dies funktioniere dann komplementär zum Shoppingportal Letzshop. Einige der Düdelinger Geschäfte seien dort bereits vertreten, doch noch nicht alle. „Diese wagen jetzt vielleicht den Schritt dorthin“, sagt Biancalana. Es sei momentan natürlich nicht einfach für die Geschäfte, doch die Krise könnte eine Chance sein, um neue Wege zu gehen. Manche würden in dieser Zeit Neues wagen, für das sie vorher vielleicht keine Notwendigkeit gesehen haben.
Umdenken nötig
„Dieses Miteinander wird nicht oft genug betont, jeder der Beteiligten trägt zum Erfolg der Aktion bei“, sagte City-Manager Claude Leners am Donnerstag. Ein Plus von #MäinDiddeleng sei die zusätzliche Sichtbarkeit, die die Betriebe bekommen. „Hier gibt es so viele verschiedene Geschäfte, doch das Angebot ist nicht bekannt genug“, so Leners weiter. Ein positiver Effekt in dieser außergewöhnlichen Situation sei, dass einzelne Geschäftsbetreiber sich der Möglichkeit öffnen, Waren nach Hause zu liefern. Doch auch bei den Menschen muss ein Umdenken stattfinden: „Der Kunde muss dafür offen werden, lokal und regional einzukaufen, und sich die Frage stellen, was er kauft.“
Neben den Gehaltszahlungen ist die Miete für viele der Geschäftsinhaber der Posten, der am schwersten wiegt. Die Stadt Düdelingen hat den Geschäften und Restaurants – bei denen ihnen das möglich ist – die Mietzahlungen erlassen. Dies untermauere die Aufgabe der Gemeinde, mit gutem Beispiel voranzugehen. Vier Eigentümer, die Geschäftslokale vermieten, haben es der Gemeinde bislang gleichgetan.
Die „Diddeleng Hëlleft Asbl.“ hat eigentlich zum Ziel, ONGs und Projekte in benachteiligten Regionen der Welt zu unterstützen. Dafür organisiert sie jedes Jahr unter anderem die Aktion „resto solidaire“. Aufgrund der Corona-Krise hat sich die Asbl. dazu entschieden, den zehn Restaurants, die Ende 2019 bei „resto solidaire“ dabei waren, die doppelte Summe des gespendeten Geldes zurückzuzahlen.
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