Verkehrserziehung im Kindergarten / Die Puppenspieler der Polizei mit ihrem neuen Stück „Wien huet de grénge Männche geklaut“ auf Tour
Seit 60 Jahren vermittelt die Polizei in Zusammenarbeit mit der „Sécurité routière“ den Kindern des ersten Zyklus elementare Verhaltensregeln im Straßenverkehr. Seit Anfang dieses Jahres sind die Puppenspieler der Polizei wieder auf Tour.
„Hutt der de Wee och alleguer gutt fonnt?“ Rund 50 Kinder im Neudorfer Kulturzentrum schreien begeistert: „Joooo“. Trotz Smartphone und YouTube: Bis heute hat Kasperltheater offensichtlich nichts an seiner Faszination für Kinder eingebüßt. Ein Umstand, den sich die Polizei und die „Sécurité routière“ nun schon seit 60 Jahren zunutze machen: Für Kinder aus der „Spillschoul“ gibt es Verkehrserziehung via ein Puppentheater. Von Januar bis Mai reisen vier „professionelle“ Puppenspieler der Polizei – Max Baldelli, Patrick Feitler, Patrick Henriques und Serge Lieners – durchs Land und zeigen das neue Puppentheaterstück „Wien huet de grénge Männche geklaut?“.
Elementare Vorsichtsmaßnahmen, wie z.B. erst nach links, dann nach rechts, und wieder nach links schauen, bevor man die Straße überquert, werden den Kindern anhand von Puppen beigebracht. Und anhand von einfach zu merkenden Sprüchen wie „Bei Rout bleiwe mer stoen a bei Gréng däerfe mer goen.“ Gespielt werden die Puppen von vier Polizisten. Dass die Beamten dabei in Uniform auftreten, sei gewollt, erklärt Pascal Peters, Zentraldirektor der Verwaltungspolizei. Dadurch sollen die Kinder auch eventuelle Ängste vor der Uniform abbauen und gleichzeitig den Respekt vor ihr lernen.
Gelernt werden aber auch grundlegende Kenntnisse, wie links und rechts zu unterscheiden, die Bedeutung der Verkehrsampeln, der Gebrauch von reflektierendem Material, die Nutzung eines Sicherheitsgurtes und eines Kindersitzes, sowie die Bedeutung der Notrufnummer 113.
Der Erfolg des Puppentheaters sei nach wie vor ungebrochen, sagt Paul Hammelmann, Präsident der „Sécurité routière“. Alle angeschriebenen Gemeinden seien einverstanden gewesen, ihren Schulkindern eine Vorstellung zu bieten. An elf Aufführungsorten geben die Puppenspielerpolizisten rund 100 Vorstellungen.
Das Puppentheater sei allerdings nur die erste Etappe der Verkehrserziehung, sagt Pascal Peters. Die Lehrer und Lehrerinnen sind stets aufgerufen, auf den Besuch des Puppentheaters eine formale Unterrichtsstunde zum Thema Verkehrssicherheit folgen zu lassen. Auch in den nachfolgenden Schuljahren erhalten die Kinder Unterricht in Sachen Verkehrserziehung, zwar ohne Puppen, dafür aber manchmal mit Fahrzeugen in den Verkehrsgärten.
Bei der Polizei nimmt man das Puppentheater durchaus ernst. Die vier Polizisten werden für die Dauer der Vorstellungen vom normalen Polizeidienst freigestellt. Doch nicht nur das: Um sich auf diese Schauspieltätigkeit vorzubereiten, haben sie vor ein paar Jahren ein dreitägiges Seminar für Puppenspieler bei der deutschen Polizei in Koblenz absolviert, wo sie lernten, wie man vor einem jungen Publikum auftritt. Jedes zweite Jahr nehmen sie zudem an einem Festival in Nürnberg teil, wo ausschließlich Puppenspieler der Polizei auftreten.
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