Pilotprojekt / Düdelinger Beratungsstelle „Jugend und Familie“ soll für besseren Austausch sorgen
Das Pilotprojekt für die Beratungsstelle „Jugend und Familie“ soll Austausch und Zusammenarbeit zwischen den für Kinder und Jugendliche zuständigen Dienststellen verbessern. Die Stadt schafft damit eine zusätzliche Hilfe in dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, der immer mehr gefordert wird.
Die Schaffung dieser Beratungsstelle steht in der Schöffenratserklärung festgeschrieben. „Es ist eine Erweiterung der Anstrengungen, die die Stadt in diesem Bereich bisher unternommen hat“, sagte Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) bei der Pressekonferenz am Mittwoch im Rathaus. Düdelingen sei eine der ersten Ortschaften gewesen, die in der aufsuchenden Jugendarbeit aktiv geworden seien, so Biancalana weiter. Mit diesem Pilotprojekt werde Neuland betreten, auch auf nationaler Ebene.
Der Altersdurchschnitt in Düdelingen liegt bei 42 Jahren. 26 Prozent der 21.400 Einwohner sind unter 25 Jahre alt. Demnach ist auch der Bedarf und das Angebot an Betreuungseinrichtungen entsprechend hoch. Die Dienststelle für Erziehung und Betreuung kümmert sich um Kinder von 0 bis 12 Jahren. Das Jugendhaus ist währenddessen für die Jugendlichen zuständig. „Die neue Koordinationsstelle soll einen besseren Überblick über beide Bereiche schaffen“, sagte Biancalana.
Plattform für Fachpersonal schaffen
„In Düdelingen funktionieren viele einzelne Dienste, die für Kinder und Jugendliche zuständig sind. Doch es gibt keine Person, die einen globalen Überblick besitzt“, führte Ressortschöffin Josiane Di Bartolomeo-Ries (LSAP) aus. Der zukünftige Berater/Beraterin soll in diesem Punkt Abhilfe schaffen. „Zu seinen Aufgaben gehört es, den Austausch in den einzelnen Diensten zu erhöhen. Dazu gehört auch, eine Plattform für das Fachpersonal zu schaffen und regelmäßig Foren zu organisieren“, so die Schöffin weiter. Auf diesem Weg kann auch Doppelarbeit vermieden werden, die manchmal durch fehlende Kommunikation entsteht. „Viele Familien durchlaufen mehrere Dienste, doch diese kommunizieren nicht genug untereinander.“
Bei so manchen Problemen und gerade bei Verhaltenssauffälligkeiten stößt das Betreuungspersonal an seine Grenzen, da es zum einen nicht weiß, ob und welche Strukturen dafür zuständig sind, und zum anderen fehlt es oft an Zeit. Die Beratungsstelle ermöglicht eine langfristige Begleitung und kann die verschiedenen Phasen der Entwicklung berücksichtigen, von Fall zu Fall agieren und sich auf das Gesamtbild konzentrieren.
Das Pilotprojekt läuft in einem Zeitraum von zwei Jahren. Anfang 2019 wurde ein erster Kontakt mit den zuständigen Ministerien aufgenommen und anschließend eine Arbeitsgruppe mit zwölf Mitgliedern zusammengesetzt, darunter die Verantwortliche für das lokale Jugendhaus, Mara Lisarelli, und Tess Malano, die für das Outreach-Projekt Jugendliche betreut. Zusammen mit der Universität Luxemburg hat die Arbeitsgruppe ein Gesamtkonzept für das Projekt ausgearbeitet. In der nächsten Gemeinderatssitzung am 10. Juli wird über einen Vollzeitposten für die Koordinationsstelle abgestimmt.
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