Nach Absage der „Fête de la musique“ / Düdelinger Kulturzentrum passt sich an die Situation an
Bereits vor dem offiziellen Verbot von allen größeren Festen sowie Sport- und Kulturevents bis zum 31. Juli, hatte sich die Stadt Düdelingen dazu entschieden, die diesjährige „Fête de la musique“ abzusagen. Ein Schritt, der Organisator John Rech nicht leichtgefallen ist.
Rund 25.000 Besucher hat das Musikfestival im letzten Jahr in die „Forge du sud“ gelockt. Für viele ist es ein fester Bestandteil bei der eigenen Programmplanung. „Es hat uns viel ausgemacht. Die ’Fête de la musique’ ist seit 27 Jahren unser Baby“, sagt John Rech im Gespräch mit dem Tageblatt. Die nächste Ausgabe soll nun am 19. Juni 2021 stattfinden.
Im Vorfeld der Absage hatten er und sein Team vom regionalen Kulturzentrums opderschmelz bei den 50 von 70 bereits bestätigten Bands nachgehakt, ob es für sie möglich sei, bei der nächsten Ausgabe 2021 dabei zu sein. 95 Prozent haben bisher zugestimmt, die restlichen fünf sind prinzipiell ebenfalls dafür. Auch die Lieferanten und andere Partner wurden informiert. „Wir wollten dies vorbereiten, bevor wir den nächsten Schritt gehen“, so Rech weiter. Die Absage sei der logischste Schritt gewesen. Das heiße aber nicht, dass es nicht wehgetan hat: „Wir hatten schon eine große Träne im Auge.“ In ihrer Entscheidung seien sie ja mittlerweile von der Regierung bestätigt worden.
Kleine finanzielle Hilfe
Finanztechnisch laufen die öffentlichen Veranstaltungen über den Haushalt der Stadt Düdelingen. Die großen öffentlichen Veranstaltungen stellen für die Gemeinde eine 100-prozentige Ausgabe dar, Einnahmen seien dabei nicht zu erwarten. Die „Fête de la musique“ sei ja auch gratis, erklärt Bürgermeister Dan Biancalana. Durch vertragliche Engagements würden noch einige Kosten anfallen. Bei einem Festival gibt es finanziell gesehen verschiedene Phasen. Es hänge alles vom Zeitpunkt ab, wann etwas abgesagt werde, sagt John Rech dazu. Bei den Unternehmen falle ein gewisser Prozentsatz an. Bei den Bands jedoch nicht, da die Absage noch früh genug stattfand.
Die Selbstständigen, die an der „Fête de la musique“ und anderen Veranstaltungen beteiligt sind, erhalten eine Entschädigung pro gebuchten Tag. „Die sind uns seit Jahren treu und tragen stark dazu bei, dass die Qualität der Festivals sichergestellt wird.“ In dieser Situation sollten sie nicht im Regen stehengelassen werden.
Bereit für den Monat August
Der August ist eigentlich ein Monat, in dem sonst so gut wie keine Veranstaltungen stattfinden. Das könnte sich dieses Jahr vielleicht ändern. Falls sich in dem Monat eine oder mehrere Möglichkeiten ergeben, sind das Team des Kulturzentrums und die Stadt bereit, kurzfristig etwas auf die Beine zu stellen. Laut Bürgermeister Dan Biancalana muss noch vom Gesetzgeber definiert werden, in welchem Rahmen und auf welche Art Veranstaltungen organisiert werden könnten. „In diesem Jahr machen vielleicht mehr Menschen ’Vakanz doheem’. Mit Rücksicht auf die dann gegebenen Voraussetzungen ist ein kleineres Programm sicherlich eine Möglichkeit“, sagt der Bürgermeister.
Auch im Programm des regionalen Kulturzentrums mussten eine Reihe Konzerte und andere Events abgesagt werden, darunter auch das Festival „Like a Jazz Machine“. Das Team möchte, so weit es geht, nichts absagen, sondern versuchen, neue Termine anzusetzen. Für die nächste Saison besteht momentan ein Buchungsstopp. Auch die Künstlerresidenzen werden, so weit möglich, auf einen späteren Termin verlegt. Bei der Umplanung haben sie versucht, den Herbst nicht zu überladen. Das Ganze sei natürlich eine organisatorische und finanzielle Herausforderung, erklärt John Rech.
Das Kulturzentrum arbeitet momentan mit einer Mischung aus Home-Office und Büropräsenz. Die eine Hälfte ist morgens anwesend, die andere nachmittags. Die Techniker erledigen eine Reihe von Arbeiten, die sonst im Sommer angegangen werden, wie etwa die Wartung und Instandhaltung des Materials. „Das gibt uns die Möglichkeit, im August vielleicht reagieren zu können“, so Rech abschließend.
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