Coronavirus / Ein Escher Bauunternehmen wartet auf die Wiedereröffnung der Baustellen
Auf den etlichen Baustellen des Landes passiert zurzeit nichts mehr: Seit dem 20. März steht die gesamte Baubranche still. Wann es weitergehen kann oder wie es mit dem Kollektivurlaub für dieses Jahr aussieht, ist noch unklar. Viviane Pundel, Managerin des Escher Bauunternehmens „Bonaria & Fils“, erklärt, warum nach dem derzeitigen Stillstand die Bagger nicht sofort wieder rollen können.
Viviane Pundel fährt noch jeden Tag ins Büro: Zurzeit erledigt sie Schreibarbeiten, zu denen sie im Alltagsgeschäft sonst nicht kommt. Auch Abteilungen wie die Buchhaltung arbeiten weiter: Teilweise im Home-Office und teilweise in den Geschäftsräumlichkeiten. Dort sitzt jedoch nicht mehr als eine Person in einem Raum.
70 Menschen arbeiten bei „Bonaria & Fils“. Die meisten befinden sich momentan in Kurzarbeit, nur ein paar haben Urlaub aus familiären Gründen. Vermehrte Krankschreibungen kann sie bisher nicht feststellen. „Viele der Angestellten machen sich Sorgen und wollen wissen, wann sie wieder arbeiten können“, sagt Pundel: „Doch so oder so wird eine harte Zeit auf uns zukommen.“ Diese Zeit des Stillstandes sei in der Baubranche wie in anderen Bereichen nicht einfach. Pundel begrüßt größtenteils die Unterstützungsmaßnahmen, die von der Regierung in die Wege geleitet wurden. Ob diese ausreichend seien, müsse die Zeit zeigen, sagt sie.
Die Firma ist im Hoch- und Tiefbau aktiv und macht auch Abrissarbeiten. Einige der Baustellen dauern über mehrere Monate hinweg. Deren Schließung Mitte März hat bereits einige Kosten nach sich gezogen. Wenn das Datum, zu dem wieder gearbeitet werden darf, erst mal steht, sind im Vorfeld einige Vorbereitungsarbeiten nötig. „Wir müssen dann erneut einige Genehmigungen beantragen, zum Beispiel um die großen Maschinen wieder zu den Baustellen transportieren zu dürfen“, erklärt die Managerin.
Die bereits laufenden Arbeiten könnten dann wohl abgeschlossen werden. Die Bauprojekte, die darauf hätten folgen sollen, würden sich aber voraussichtlich verzögern, da für jede einzelne Baustelle Monate im Voraus geplant werden müsse. Ob das nötige Material zu dem Zeitpunkt überhaupt geliefert werden könne, stehe auf einem anderen Blatt, so Pundel weiter. „Bonaria & Fils“ sei dann schließlich nicht das einzige Unternehmen, das auf Lieferungen warten müsse.
Kollektivurlaub 2020 anders handhaben
Roland Kuhn, Präsident der „Fédération des entreprises luxembourgeoises de construction et de génie civil“, hat kürzlich in einem Interview gesagt, dass der Kollektivurlaub für dieses Jahr ausgesetzt werden müsste. Pundel hält dies ebenfalls für die einzige Möglichkeit, um die verlorene Zeit wieder aufholen zu können. Doch es komme darauf an, wie lange die gegenwärtige Situation noch andauert.
Ein Weg könnte sein, den Urlaub zu kürzen und gestaffelt weiterzuarbeiten. Ob im Sommer überhaupt Ferienreisen stattfinden könnten, stünde ja noch nicht fest, so die Managerin weiter. Doch sicher hätten einige Angestellt bereits ihren Sommerurlaub gebucht.
Für Pundel ist die Erhöhung der Arbeitsstunden über einen längeren Zeitraum jedoch kein gutes Mittel, um die Arbeiten voranzutreiben. „Das kann vereinzelt so gehandhabt werden, doch die Arbeiter verrichten körperliche Arbeit und müssen sich erholen können.“ Dies müsse aber alles zum passenden Zeitpunkt verhandelt werden. Die Hauptsache sei erst mal, dass alle die Krise gesund durchstehen, so Viviane Pundel abschließend.
Die Baubranche braucht einen fundamentale Umstellung jetzt, Kollektivurlaub sollte abgeschafft werden weil nicht mehr zeitgemäß unter diesen Umständen um die Arbeiten voran zu treiben und den Verlust aufzuholen wegen Corona, aber längere Arbeitszeiten sind nicht die Lösung weil auch gefährlicher für die Arbeiterschaft….wegen der resultierenden erhöhten Unfallgefahr….