Gemeinderat / Ein Sportkoordinator für Bissen
Die Tagesordnung der Ratssitzung des Bissener Gemeinderats vom Dienstagmorgen las sich nicht sehr aufregend, doch die Räte sollten sich noch einmal sehen, bevor es sie in den Urlaub zieht. Der wohl wichtigste Punkt betraf die Nominierung eines Gemeindebeamten bzw. einer Beamtin für den Empfangsbereich des Rathauses, die während einer anschließenden Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit verabschiedet wurde.
In Abwesenheit von Rat Georges Lucius (entschuldigt) wurde die neun Punkte umfassende Tagesordnung des Bissener Gemeinderats am frühen Dienstagmorgen in Angriff genommen. Als erster Punkt stand die Festlegung des Hebesatzes für die Gewerbesteuer zur Debatte. Der Schöffenrat schlug vor, diesen Hebesatz unverändert bei 300 Prozent zu belassen. Auch an der Grundsteuer soll gegenüber dem Vorjahr nichts geändert werden. Beide Vorschläge wurden einstimmig gutgeheißen.
Im Rahmen eines Bauprojekts, das für erschwinglichen Wohnraum im Kern der Ortschaft sorgen soll, hat die Gemeinde in den vergangenen Monaten bereits zwei Gebäude in der Großstraße erstanden. Ein weiteres Haus, das zwischen den zwei erwähnten steht, soll nun für 600.000 Euro an die Gemeinde übergehen. Die CSV-Opposition bemängelte den hohen Preis, da man wisse, dass die bebaute Fläche dieses Hauses lediglich 1,09 Ar beträgt. Die vier CSV-Räte Carlo Mulbach, Joëlle Fagny, Christian Hoscheid und Frank Clement enthielten sich ihrer Stimme bei der anschließenden Abstimmung.
„Ein zu hoher Preis“
Ein Verkaufsabkommen wurde ebenfalls mit den Konsorten Kremer-Mathey bezüglich dreier Parzellen in der Ortslage „am Séif“. Der Gesamtpreis, den die Gemeinde hierfür zahlen soll, liegt bei 2.169.800 Euro. Carlo Mulbach (CSV) sprach auch hier von einem, seiner Meinung nach, zu hohen Preis für Ackerland. Die erwähnten Parzellen seien aber überaus wichtig für eine eventuelle Umklassierung des gesamten Areals, so Bürgermeister Viaggi. Die Mehrheit war für den Kauf, die vier CSV-Räte gaben ihre Gegenstimmen ab.
Monique Mathieu und Guy Hoffmann wurden auf zwei Posten für Luxemburgisch-Kurse in der Gemeinde nominiert, bevor Bürgermeister David Viaggi die vielfältigen Aufgaben des sportlichen Koordinators erläuterte, ein Ganztagsposten, der in dieser Ratssitzung neu geschaffen werden sollte. Während der ersten drei Jahre sollen die Ausgaben der Gemeinde für diesen Posten vom Sportministerium subventioniert werden. Dieser Punkt wurde bei vier Gegenstimmen der CSV mehrheitlich verabschiedet.
Die Familie Da Silva Marinho-Rodrigues Lourenço kauft für 299.700 Euro einen 4,05 Ar großen Bauplatz im Wohnviertel „an der Bléi“ und „am Séif“ geht für 158.040 Euro eine Parzelle Land an die Gesellschaft Creos.
60 Kandidaturen
In einer anschließenden Sitzung unter Ausschluss der Öffentlickeit wurde der Posten im Empfangsbereich des Rathauses neu besetzt. Wie uns vor der Sitzung zugetragen wurde, gingen auf die Ausschreibung dieses Postens hin rund 60 Kandidaturen ein, von denen aber die Hälfte die Bedingungen nicht erfüllten. Da man den Bürgern aus der Gemeinde Vorrang geben wollte, waren schließlich nur noch drei Kandidaten auf der Zielgeraden.
Im Anschluss an die nicht-öffentliche Sitzung konnten wir in Erfahrung bringen, dass sich die fünfköpfige Mehrheit („Är Leit“) für Sandra De Sousa entschied, während die vier CSV-Räte eher Maria Barros auf diesem Posten sehen wollten.
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