/ Eine Kartoffel namens Charlotte: Gartenarbeit für Kinder ab fünf Jahren im „Geméisguart“
Strahlender Sonnenschein und gut gelaunte Kinder – die besten Voraussetzungen für die Ferienaktivitäten des CIGL im Escher „Geméisguart“. Unterstützung erhalten die kleinen Nachwuchsgärtner auch von Hund Java.
Amélie Brenner arbeitet seit zehn Jahren als Naturpädagogin beim Escher „Centre d’initiative et de gestion local“ (CIGL). Am Dienstagmorgen hat sie den Kindern Mangold und Kartoffeln zum Einpflanzen mitgebracht. Die Kartoffeln tragen den Namen Charlotte. Das beeindruckt die kleinen Gärtner, die Amélie gespannt dabei zuschauen, wie sie ein Loch gräbt. Ihr Hund Java eilt zur Hilfe und buddelt fleißig mit. Das sorgt für Gelächter im Gemüsebeet. Es ist Zeit, mit anzupacken. An die Schaufeln, fertig, los!
Jennifer und Saskia, Erzieherinnen in der „Maison relais“ in Bettemburg, sind mit einer Gruppe von sieben Kindern zum ersten Mal im „Escher Geméisguart“. Sie haben die Aktivität zufällig entdeckt. „Es ist eine tolle Abwechslung“, findet Jennifer. Saskia betont, wie wichtig es sei, mit den Kindern draußen zu sein und die Natur zu entdecken. Viele leben in kleinen Wohnungen ohne Garten und kennen das Gärtnern überhaupt nicht. Die sieben Zöglinge von Jennifer und Saskia waren jedenfalls hellauf begeistert, als ein Tag im Escher Gemüsegarten angekündigt wurde.
In der „Maison relais“ wird regelmäßig zusammen gekocht. Meistens besorgen die Erzieherinnen alle Zutaten gemeinsam mit den Kindern auf dem Markt. „Heute lernen sie, wie das Gemüse auf den Markt kommt und wo es eigentlich herkommt“, sagt Saskia. In der Kita wird dann daraus eine frische Gemüsesuppe gekocht.
Bohnen aus Esch
„Der kleine Gärtner“ ist nur eine der Aktivitäten, die das CIGL im „Geméisguart“ anbietet. Wichtig für Amélie Brenner ist es, dass die Kinder erfahren, wie viel Arbeit hinter dem steckt, was nachher auf dem Teller landet. So lernen sie, die Lebensmittel zu wertschätzen – und dass Gemüse auch hier angepflanzt werden kann. „Wieso Bohnen aus Kenia kaufen, wenn es Bohnen aus Esch gibt?“
Die Aktivitäten sind an das Alter der Teilnehmer angepasst. Schon Kinder ab drei Jahren können sich im Gemüsebeet austoben. Bei den ganz Jungen ist die Entdeckungsreise durch den Garten mit allen fünf Sinnen besonders beliebt. Aber auch für junge Menschen bis 18 Jahre werden Workshops angeboten. Sie lernen, wie Gemüse angebaut wird und wie sie damit gesund kochen können. „Bei uns wird immer etwas probiert“, sagt Amélie. Nach der Arbeit gibt es Brennnesselsuppe. Dieser stehen die meisten Kinder erst mal skeptisch gegenüber, schließlich stechen Brennnesseln.
Spätestens wenn aus Charlotte eine Pflanze mit neuen Kartoffeln geworden ist, werden Saskia und Jennifer mit ihrer kleinen Gruppe wieder in Esch vorbeischauen.
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