Sommer in Mamer / Eine Luxemburg-Premiere und eine Meisterschaft sorgen für Animation
Kulturevents sind in Coronavirus-Zeiten eine Seltenheit geworden. In Mamer jedoch finden im Parc Brill und auf dem Platz vor dem Jugendhaus im August regelmäßig kulturelle Events statt. Ein Ereignis ragt aber heraus: das Konzert am 17., 18. und 19. August der Luxemburger Sängerin Sascha Ley. Aber auch sportlich hat der August in der Gemeinde etwas zu bieten.
Die luxemburgische Künstlerin Sacha Ley hatte Anfang des Jahres bereits ein Jazz-Konzert in Saarbrücken gegeben, das beim Publikum und den Kritikern gut ankam. Mit ihren französischen Kollegen Murat Öztürk und Laurent Payfert präsentiert Sascha Ley Standards und Eigenkompositionen rund um die Themen der Freiheit und Emanzipation. Ihre Darbietungen erinnern unter anderem an Joni Mitchell, Abbey Lincoln und Billie Holiday. Danach sollte sie Anfang dieses Jahres ihre „Free Spirit Songs“ im Großherzogtum vorstellen. Daraus wurde aber wegen der Coronavirus-Pandemie nichts. Nun findet die Premiere des Konzerts im Rahmen des Mamer „TheaterContainer“ statt. Seit sieben Jahren stehen Sascha Ley und Laurent Payfert gemeinsam auf der Bühne. Im Oktober 2019 haben sie ihr zweites Album „It’s Alright To Be Everywhere“ veröffentlicht. Unterstützt werden die beiden von Murat Öztürk. Die Konzerte finden am 17., 18. und 19. August jeweils um 20.00 Uhr im „TheaterContainer“ in Mamer (24, rue du Marché, Mamer) statt. Tickets (maximal 40 Plätze) sind zum Preis von 10 Euro auf www.luxembourg-ticket.lu sowie unter der Telefonnummer 47 08 95-1 verfügbar. Nur zur Erinnerung: Beim Konzert müssen die geltenden sanitären Regeln (u.a. Maskenpflicht) eingehalten werden.
Aber wer sind eigentlich die drei Künstler, die dort auf der Bühne stehen werden? Sascha Ley (52) wurde in Saarbrücken geboren, lebt aber seit jeher in Luxemburg. Sie vereint als mehrsprachige Sängerin, Improvisatorin, Schauspielerin und Poetin erfolgreich eine Bühnen- und Musikkarriere. Sie ist in vielen Stilrichtungen zuhause. So gehören neben dem Jazz die freie Improvisation, die imaginäre Folklore, die zeitgenössische Musik und erweiterte Gesangstechniken zu ihrem Repertoire. Murat Öztürk (47) stammt aus Lothringen und ist Pianist und Komponist. Er tauchte durch seinen franko-italo-türkischen Background früh in die europäische Kultur ein. Nachdem er durch die Musik von Bill Evans, Oscar Peterson und Keith Jarrett den Jazz entdeckte, studierte er an der „Bill Evans Piano Academy“ in Paris. Begegnungen mit Musikern wie Bernard Maury, Clare Fischer, Michel Petrucciani führten ihn mehr und mehr zum Jazz, wo er inzwischen als feinsinniger Virtuose bekannt ist. Laurent Payfert (50) kommt ebenfalls aus Lothringen und ist Kontrabassist und Komponist. Er hat am „Conservatoire de musique“ in Metz klassische Musik studiert und spielte in Rock- und Funkbands. Später widmete er sich der Jazzmusik und der Improvisation. Durch Begegnungen mit Hein Van De Geyn, Ricardo Del Fra und Steve Lacy entwickelte er einen persönlichen Stil. Neben dem Improvisationsduo mit Sascha Ley und dem Laurent Payfert Quartet spielt er als Gastmusiker unter anderem in der Jeff Herr Corporation. Außerdem arbeitet Payfert mit Schauspielern, Tänzern und Plastikern zusammen.
„La petite reine“ gibt sich die Ehre
Stellt das Konzert von Sascha Ley eines der Highlights des Kultursommers in der Gemeinde dar, so sind es auf sportlicher Ebene mit Sicherheit die nationalen Rennradmeisterschaften. Nach 2005 und 2014 empfängt die Gemeinde am Donnerstag, den 20., Samstag, den 22. und Sonntag, den 23. August zum dritten Mal das bei allen Sportbegeisterten beliebte Event. Durch die Coronavirus-Krise hat das Ereignis aber ein anderes Gesicht erhalten als die vorigen Jahre, sagte unlängst Bürgermeister Gilles Roth (CSV). In Zeiten des „Social Distancing“ und Covid-19-bedingter Einschränkungen ist die Organisation eines solchen Großereignisses eine wahre Herausforderung, betonten mehrere Mitglieder des Organisationskomitees. Sie freuen sich aber auch, dass der Radsport während des Lockdowns eine Renaissance erlebt hat.
Am 20. August stehen die Zeitfahren in den verschiedenen Kategorien auf dem Programm, ehe dann am 22. und 23. August die Straßenmeisterschaft über die Bühne geht. Im Regelfall ist eine Meisterschaft Anlass für ein großes Volksfest. „In diesem Jahr wird aber alles etwas kleiner auffallen als sonst“, so der Sprecher der Gemeinde. Unterhaltung gibt es trotzdem und auch fürs leibliche Wohl wird gesorgt. Auf der place de l’Indépendance in Mamer wurde in diesem Zusammenhang ein transparentes Zelt errichtet, wo das Catering untergebracht ist. Es ist ein Buffet vorgesehen. Es wird am Samstag von 11.30 bis 22.00 Uhr und am Sonntag zwischen 8.00 und 20.00 Uhr geöffnet sein. Selfservice ist nicht erlaubt, die Gäste werden bedient werden. Es sind im Essbereich nur Sitzplätze gestattet. Die Tische wurden alle 1,5 Meter voneinander entfernt aufgestellt, wird betont. Steht man auf, muss man seinen Gesichtsschutz anlegen. Reservierungen sind keine geplant, die Tische werden nach dem Prinzip „first come, first served“ verteilt. Auch raten die Veranstalter, nicht länger als nötig am Tisch sitzen zu bleiben. Ein Take-away ist nicht vorgesehen. Lediglich PET-Flaschen dürfen mitgenommen werden. Die Preisüberreichungen werden ebenfalls im Zelt stattfinden. Es herrscht hier ebenfalls Maskenpflicht und die Teilnehmer der Zeremonie müssen an einem Tisch sitzen. Während des ganzen Events soll auf die Einhaltung der geltenden sanitären Regeln (Masken, „Social Distancing“, Händewaschen, keinen engen körperlichen Kontakt, in den Ellenbogen niesen …) geachtet werden, so die Organisatoren. In diesem Zusammenhang wird geraten, besondere Rücksicht auf die sogenannten „personnes vulnérables“ zu nehmen. In Covid-19-Zeiten verändern sich also auch die Sportereignisse.
Weitere Infos: www.mamer.lu und www.fscl.lu
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