Antrag kam zu spät / Einweihung der Bronzeskulptur zur Springprozession in Echternach geplatzt
Vor der Basilika in Echternach, genauer gesagt auf dem Vulpert-Platz, sollte am Dienstag eine Bronzeskulptur als Hommage an die Springprozession eingeweiht werden. So weit, so gut. Da der Standort aber als nationales Denkmal eingestuft ist, hätte die Gemeinde einen diesbezüglichen Antrag an das Kulturministerium stellen müssen. Dies geschah aber viel zu spät – nun ist das Aufstellen der Skulptur erst einmal auf Eis gelegt.
Die Gemeindeführung hatte eine Skulptur als Hommage an die Springprozession bei einer polnischen, in Luxemburg lebenden Künstlerin in Auftrag gegeben. Das in Zwischenzeit fertiggestellte Werk hat eine Länge von rund acht Metern sowie eine Höhe von fast zwei Metern.
Der Vulpert-Platz, nahe der historisch sehr wertvollen Pforte, die zum „Parvis“ der Basilika führt, wurde als Standort für dieses Kunstwerk bestimmt. Doch dieser Platz ist seit 1989 als Nationales Denkmal eingestuft. Dazu schreibt die Gemeinde Echternach selbst in einer kürzlich erschienenen Broschüre unter dem Titel „Stadtbild Echternach“ folgendes: „Für unter Denkmalschutz stehende Gebäude und Elemente gelten darüber hinaus noch weitere Regelungen. So darf an diesen Gebäuden kein Abriss, kein Umbau und keine Modifikation oder Vergrößerung durchgeführt werden, die der historischen, künstlerischen oder ästhetischen Wertschätzung schaden könnte oder ihren Umriss oder andere architektonische Aspekte verändert.“
Vor dem Errichten der Skulptur hätte es also eine Genehmigung der zuständigen Ministerin gebraucht. Doch nicht nur die fehlt bis dato, auch die „Commission pour le patrimoine culturel immatériel de l’Unesco“ sowie die beiden lokalen Kommissionen betreffend Springprozession und auch der „Willibrordusbauverein“ hätten in Kenntnis gesetzt werden müssen.
Arbeiten liegen auf Eis
Das alles ist aber nicht passiert. Den Antrag für eine Genehmigung reichte die Gemeindeführung erst am vergangenen Mittwochmorgen an Ministerin Sam Tanson ein, und zwar am gleichen Tag, an dem die beiden DP-Abgeordneten André Bauler und Carole Hartmann eine parlamentarische Dringlichkeitsfrage zum Thema eingereicht hatten. Zuvor hatten sich auch einige informierte Bürger aus Echternach sowie Vertreter der „Sites et monuments nationaux“ mit Beschwerden an die Gemeindeverwaltung gewandt. Die Antwort von Sam Tanson auf die oben erwähnte parlamentarische Frage ließ nur wenige Stunden auf sich warten. Die Gemeinde Echternach wurde laut der Kulturministerin darüber informiert, dass die Arbeiten eingestellt werden müssen, solange die entsprechende ministerielle Genehmigung nicht vorliegt.
Am Samstag sagte der Echternacher Bürger und zudem langjähriger Direktor der „Sites et monuments nationaux“, Georges Calteux: „Ich kann nur sagen, dass ich das Vorhaben der Gemeinde, eine Skulptur als Hommage an die Springprozession zu errichten, überaus begrüße. Auch die halb abstrakte, halb figurative Skulptur an sich, die ich bereits auf einem Bild in Augenschein nehmen konnte, ist gelungen. Ich möchte also keinesfalls falsch verstanden werden, wenn ich sage, dass diese Skulptur nicht an dem geplanten Standort errichtet werden soll. Eine Aussage, die ich übrigens bereits einmal vor zwei Jahren gegenüber Bürgermeister Yves Wengler gemacht habe. Der Standort ist der Stein des Anstoßes, nicht die Skulptur an sich.“
Der „Vulpert“ sei als nationales Denkmal eingestuft und damit geschützt und er gehöre nicht, wie fälschlicherweise angenommen, der Gemeinde, sondern dem Luxemburger Staat. Hier hätte es also bereits eine Anfrage gebraucht. Jetzt sei das ganze Vorhaben erst einmal auf Eis gelegt. Eine Lösung finde man aber nun nicht, indem man sich die Köpfe einschlage, sondern nur, wenn man die Köpfe zusammenstecke. „Es muss jetzt friedlich miteinander verhandelt und nach einem anderen Standort für die Skulptur gesucht werden. Zum Beispiel: Am Bahnhof wird zurzeit ein neues Schulgebäude errichtet. Dort entsteht auch ein großer Platz. Das wäre meiner Meinung nach eine gute Alternative. Dieser Platz könnte man ‚Place de la procession dansante‘ nennen und die Skulptur dort ausstellen. Mit dem Errichten in ein neues architektonisches Gesamtbild könnte man dank der Skulptur zudem neue Perspektiven schaffen, die städtebaulich zu vertreten sind.“
Calteux unterstreicht zum Schluss, dass er hier als „Zuschauer“ seine Meinung zu diesem Vorhaben geäußert habe. „Ich kann mich nur wiederholen: Es ist an den Verantwortlichen, zusammen – und ich betone: zusammen – eine annehmbare Lösung zu finden. Hier jemanden an den Pranger zu stellen, ist der Sache nicht dienlich.“
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Wie bereits im Zusammenhang mit der “ Petite Marquise“ geschrieben: in Echternach geht es zu wie bei der Springprozession, zwei Schritte vor- und einer rückwärts. Der Schöffenrat scheint zu schlafen. Vor der Basilika stand doch mal eine grottenhässliche Willibrordus Statue. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten oder doch? Über die Gemeindeführung des Abteistädtchens kann man allerdings auch geteilter Meinung sein. Ein “ Place de la procession dansante „? Auf die Idee muss einer mal kommen und das auch noch am Bahnhofsplatz. Wieso eigentlich gibt es bis heute noch keine „Heemelmaus“-Skulptur oder einen nach ihr benannten Platz?
Wenn dies ein grünes Anliegen gewesen wäre,
dann hätte die zuständige Ministerin sofort ihre Zustimmung
erteilt, z.B. bei den grünen Bürgermeister Kollegen und
EU-Freunden. In Echternach sind Schildbürger am Werk.
Echternach, einfach peinlich und lächerlich. Schöffenrat=“Jickeclub“ um es mit Bettel zu halten.