Esch: Generatiounscampus Wobrécken / Ende gut, alles gut: Die Pleiten, Pech und Pannen der 57-Mio.-Schule
Pleiten, Pech und Pannen verfolgten den Bau der „Wobrécken-Schule“ in Esch. Am Freitagmorgen wurde der 57 Millionen Euro teure „Generationscampus“ siebeneinhalb Monate nach seiner Inbetriebnahme offiziell eingeweiht.
Nicht unter den allerbesten Vorzeichen stand der Bau und die Inbetriebnahme des „Generatiounscampus Wobrécken“ im vergangenen September. Zwei Wochen vor dem Schulauftakt und somit der Eröffnung der Schule raste ein Mann auf der Flucht vor der Polizei ungebremst in die Fassade des am Ende der „Pénétrante de Lankelz“ liegenden Campus. Der Mann war auf der Stelle tot, die Justiz legte das Dossier gut zwei Monate später ad acta. Augenzeugen hatten von einer Verfolgungsjagd berichtet und wollten auch Schüsse gehört haben.
Wie auch immer, als Konsequenz installierte die Gemeinde große Betonblöcke zum Schutz des Gebäudes, dessen Fassade inzwischen repariert ist. Der Schulbetrieb konnte dennoch wie geplant beginnen, die Schäden hatten sich auf den administrativen Teil beschränkt. Es sollte aber nicht der einzige Schreckensmoment bleiben. Im Oktober wurde ein Mädchen auf dem Schulweg auf dem Fußgängerübergang auf Höhe des „Pavillon Schlassgoart“ von einem Auto angefahren. Sie war auf dem Weg ins Lycée Hubert Clément, hatte also nichts direkt mit der neuen Grundschule zu tun. Dennoch hätte es genauso einen Primärschüler treffen können. Glücklicherweise wurde sie am schlecht gesicherten und unbeleuchteten Übergang nur leicht verletzt, doch sollte auch dieser Zwischenfall für Nachwehen sorgen.
Das, weil die Stadt Esch seit Juni 2021 im Besitz der Baugenehmigung zur Sicherung des Übergangs war, jedoch erst nach dem Unfall aktiv wurde. Zu allem Überfluss hatte die Gemeinde zuvor in einer Pressemitteilung den Eindruck erweckt, sie habe die Genehmigung der Straßenbauverwaltung (beim Boulevard Grande-Duchesse Charlotte handelt es sich um eine Staatsstraße) noch nicht erhalten. Inzwischen sind die Arbeiten am Übergang abgeschlossen und auch der Fußweg in die Wobrécken-Schule ist sicherer.
Im Escher Gemeinderat war erstmals 2013 unter der damaligen Bürgermeisterin Lydia Mutsch (LSAP) über eine neue Wobrécken-Schule abgestimmt worden. 22 Millionen Euro waren veranschlagt. Zwei Jahre zuvor war die im Volksmund „Gring Schoul“ genannte Lehranstalt abgerissen worden. Zunächst sollten auf dem 2,4 Hektar großen Areal Wohnungen gebaut werden, doch man entschied sich für ein ganz neues Konzept, das eines Generationencampus. Denn gleich nebenan entstand mit dem Elysis 2 ein Pflegeheim, in das Anfang 2024 die ersten Bewohner einzogen. Die Idee ist, mit dem dazwischen gelegenen Park Schnittstellen zu schaffen und gemeinsame Aktivitäten zu organisieren. Zudem ist die Schule inklusiv.
Schule samt „Maison relais“ und Sporthalle wurden integral nach den Regeln der Nachhaltigkeit gebaut und funktionieren nicht nur CO2-neutral, sondern als Plusenergiehaus. D.h. es wird mehr Energie gewonnen, als von außen bezogen wird. Kosten sollte der Campus bei Baubeginn rund 38,5 Millionen Euro, schlussendlich war er 57 Millionen Euro teuer. Anfang 2019 sorgte die Schule für Schlagzeilen, als die Stadt Esch in einer Nacht- und Nebelaktion den gesamten Baum- und Heckenbestand am Rande des Boulevard Grande-Duchesse Charlotte in diesem Bereich rodete, ohne die Anwohner darüber in Kenntnis zu setzen. Zum Auftakt des Schuljahres 2022/2023 sollte der Campus eröffnen. Die Pandemie und der Ukraine-Krieg verschoben die Fertigstellung auf letzten Sommer. Auf den 11.270 m2 Nutzfläche ist Platz für 400 Schüler, es gibt eine „Maison-relais“ mit 350 Plätzen und eine „Crèche“ für 40 Kinder.
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