Differdingen / Erster von fünf „City Trees“ wurde aufgestellt
Auf der place des Alliés in Differdingen wurde am Dienstag ein „City Tree“ in Betrieb genommen. Dieser Turm aus Holz und Moos soll die Arbeit von insgesamt 80 Bäumen übernehmen und gleichzeitig die Umgebung um bis zu vier Grad abkühlen. Vier weitere solcher Türme sollen noch folgen.
Doktoranden der Universität Luxemburg haben eine Doktorarbeit über die unterschiedlichen Temperaturen an bestimmten Orten in der Gemeinde Differdingen geschrieben. Ihre Forschungen haben ergeben, dass die place des Alliés die höchsten Temperaturen aufwies. „Unter der place des Alliés befindet sich ein mehrstöckiges unterirdisches Parkhaus. Deshalb können wir dort keine Bäume pflanzen und der Platz liegt somit ungeschützt in der Sonne. So kommen diese Höchsttemperaturen zustande“, erklärt Tom Ulveling (CSV), der Erste Schöffe der Gemeinde Differdingen. Als Alternative, um die Luftqualität zu verbessern und die Temperaturen zu senken, setzt die Gemeinde jetzt auf „City Trees“, die von einer deutschen Firma aufgestellt werden.
„Hierbei handelt es sich um einen drei Meter hohen Turm aus Holz, in den neben großen Moosflächen auch Bewässerungssysteme, Sensoren und Ventilatoren installiert sind. Die Moose filtern den Feinstaub aus der Luft. Während dieses Prozesses wird jede Menge Feuchtigkeit gespeichert, was die Umgebung um bis zu vier Grad abkühlen soll“, so Ulveling. Ein solcher „City Tree“ soll so viel Kohlendioxid speichern wie 44 Bäume. Bei der Staubfilterung fallen die Daten sogar noch besser aus, da soll ein einziger Turm 81 Bäume kompensieren. So werden jede Stunde 650 Gramm Feinstaub recycelt. „Das entspricht dem Wert von 151.000 gefahrenen Kilometern mit dem Auto oder 54.000 gerauchten Zigaretten“, veranschaulicht Ulveling den Effekt sehr plastisch.
80.000 Euro pro Jahr
Insgesamt sollen in den kommenden Wochen vier weitere „City Trees“ in der ganze Gemeinde aufgestellt werden. Neben der place des Alliés sollen „City Trees“ neben dem Krankenhaus, vor dem Rathaus, mitten auf dem Marktplatz und neben dem Schwimmbad Aquasud aufgestellt werden. „Die fünf Türme haben wir bislang nur gemietet. Kosten wird uns das rund 80.000 Euro pro Jahr. Sollte die Temperatur auf der place des Alliés wirklich um vier Grad fallen, dann werden wir die ‚City Trees’ wahrscheinlich doch kaufen. Diese ersten konkreten Maßnahmen wurden im Rahmen der Mission Net Zero Déifferdeng umgesetzt“, verrät Ulveling gegenüber dem Tageblatt.
Die Gemeinde hat vergangenes Jahr beschlossen, das Label „Net Zero Déifferdeng 2030“ zu gründen. Damit hat sich Differdingen verpflichtet, zusammen mit mehr als 100 anderen europäischen Städten bis 2030 vollkommen klimaneutral zu werden und so gegen den Klimawandel anzukämpfen. Die Gemeindeverantwortlichen wollen bis 2030 ein Netto-Null-Ziel erreichen, indem sie die Energieeffizienz von Gebäuden steigern, erneuerbare Energien unterstützen, die nachhaltige Mobilität fördern und Abfall weiter reduzieren.
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