/ Ettelbrück: Regierung will eine Fixerstube und eine Anlaufstelle für Obdachlose
Fixerstuben und Anlaufstellen für Obdachlose sollen in Luxemburg dezentralisiert werden. Ettelbrück ist hierfür schon seit längerem im Gespräch. Über die Köpfe der Gemeindeeltern soll aber nicht hinweg entschieden werden.
Das Koalitionsabkommen der aktuellen Regierung sieht den Bau von Drogenkonsumräumen (ugs. Fixerstuben) in Esch und Ettelbrück vor. Weitere Standorte für solche Räume sollen ausgewertet werden, heißt es in dem Abkommen. Gleiches gilt für Schlafstätten für Obdachlose. Diesbezüglich wollten die Abgeordneten Marco Schank und Martine Hansen (beide CSV) wissen, ob die Regierung bereits eine Untersuchung vorgenommen hat. In einer gemeinsamen Antwort zählen Gesundheitsminister Etienne Schneider und Familienministerin Corinne Cahen eine Reihe von Indikatoren auf, die hier zurate gezogen werden können.
Darunter die Zahl der Spritzen, die im Rahmen von Spritzentauschprogrammen verteilt werden, Besuche in Kontaktläden und die Beobachtungen von den Angeboten in Luxemburg-Stadt, die derzeit auch von Menschen aus anderen Regionen des Landes genutzt werden. Was ein Obdach im Norden des Landes angeht, so sei derzeit nicht die Rede von einem Heim mit Betten, sondern von niederschwelligen Räumlichkeiten, in denen Obdachlose die Nacht verbringen können.
Kontaktladen und Beratungsstelle schon vor Ort
Niederschwellig bedeutet in diesem Kontext, dass die Einrichtung genutzt werden kann, ohne dass eine Gegenleistung (Beratungsgespräche, Therapie usw.) von den Benutzern verlangt wird. Die aktuelle Strategie gegen die Obdachlosigkeit favorisiere die Schaffung von dezentralen, kleinen Notunterkünften. Deshalb sei es notwendig, im Süden und Norden solche Strukturen zu schaffen. In Luxemburg-Stadt gibt es zwei solcher Unterkünfte.
Die Städte Luxemburg und Esch hätten in der Vergangenheit ihre Verantwortung übernommen und ein Hilfsangebot für Drogensüchtige geschaffen.
Aufgrund seiner Bevölkerungszahl sei Ettelbrück ein interessanter Ort, um im Norden des Landes ebenfalls ein solches Angebot zu schaffen. Ein wichtiges anderes Kriterium sei, dass es in Ettelbrück bereits andere Dienste gibt, die sich an Abhängige richten. Darunter die „Fondation Jugend- an Drogenhëllef“, die in Zukunft den neuen Drogenkonsumraum in Esch betreiben soll. Diese ist seit 15 Jahren in Ettelbrück beheimatet, auch wegen der guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Dort betreibt die Organisation einen Kontaktladen und eine Beratungsstelle mit Terminvereinbarung.
„Service parachute“ auf dem Bahnhof
Für Obdachlose seien Bahnhöfe ein wichtiger Bezugspunkt. Deshalb gebe es die Idee, am Bahnhof in Ettelbrück einen „Service parachute“ einzurichten, wie es ihn in Luxemburg Stadt gibt. Gespräche darüber sollen bereits mit der CFL stattgefunden haben. „Para-chute“ ist eine Anlaufstelle für Menschen, die nicht wissen, wohin sie sonst gehen sollen oder wo sich Streetworker aufhalten. Derzeit, so die Regierungsmitglieder, laufe eine Analyse der Situation und des Bedarfs im Norden. Die Resultate würden mit den betroffenen Partnern, d.h. auch mit den politisch Verantwortlichen in Ettelbrück, geteilt.
Im Süden des Landes ist diese Entwicklung bereits weiter fortgeschritten. In Esch soll im ersten Quartal des Jahres ein neuer Drogenkonsumraum eröffnet werden. Danach soll evaluiert werden, ob sich das auf die Besucherzahlen in Luxemburg-Stadt auswirkt.
Natürlich beziehe man die Verantwortlichen in Ettelbrück bei der Planung eines möglichen Drogenkonsumraums ein. Ein erstes Treffen mit dem Schöffenrat habe am Dienstag stattgefunden. Die Regierung werde keine Gemeinde zwingen, einen Drogenkonsumraum oder eine nächtliche Anlaufstelle für Obdachlose zu schaffen, fügten die Minister hinzu. gr
Ja Luxemburg-Stadt und Esch haben ihre Verantwortung übernommen und wie es aussieht sei jetzt Ettelbrück für den Norden die Auserwählte. Als im Süden nach einem Platz gesucht wurde um eine Fixerstuff zu errichten waren es die zu jenem Zeitpunkt verantwortlichen Gemeindepolitiker der LSAP und Déi greng die sich meldeten um diese hier in Esch anzusiedeln. Auffallen tut einem seit Jahren dass etliche andere grössere Südgemeinden
bei solchen Projekten die Hand nicht in die Höhe bekommen um ihre soziale Verantwortung unserer aller Gesellschaft zu übernehmen. Das gleiche geschah übrigens auch beim Abrisud der im Escher Bourgaart ,wie sollte es auch anders sein ,seine Bleibe in einem Container vorfindet. Falls über die Ettelbrücker Köpfe hinweg dies beschlossen werden sollte würde ich mir erhoffen dass in Zukunft bei sozialen Projekten auch hier im Süden ein gerechter Verteilungsschlüssel angewendet wird und die Stadt Esch keine Berücksichtigung erhällt. Soziale Verantwortung übernehmen geht nähmlich alle Gemeinden etwas an !