Gemeinderat Mamer / Freizeitinfrastruktur in Capellen wird aufgemotzt
Zurzeit sind die Spielplätze der Gemeinde noch geschlossen. Trotzdem wird sich mit ihnen beschäftigt. Viele davon werden zum Beispiel wieder instand gesetzt. Das beschloss der Gemeinderat am 25. Mai. In Capellen entsteht indes ein neuer Abenteuerspielplatz für Groß und Klein.
Im März wurde das ehrgeizige Projekt im Gemeinderat das erste Mal vorgestellt. Jetzt ist es fix. In Capellen, gleich neben der Tennisanlage Paul Glück, wird ein neuer Freizeit- und Sportpark geschaffen. Auf dem Areal befinden sich bereits Tennisplätze, ein kleiner Fußballplatz, ein „Verkéiersgaart“, wo der Nachwuchs mit den Verkehrsregeln vertraut gemacht wird, sowie die Basis der 1981 gegründeten Pfadfindergruppe „Caper Piwitschen“.
Am 9. März wurde im Gemeinderat das „avant-projet sommaire“ vorgestellt. Der Spielplatz wird vergrößert und zu einem Abenteuerspielplatz umfunktioniert. „D’Buerg op der Cap“ soll er heißen. Neben einer Kletterwand sind ein Parcours, wo die Feinmotorik trainiert werden kann, eine Seilbahn, Rutschbahnen, Schaukeln, Trampoline und Wippen vorgesehen. Die Eltern ihrerseits können sich bei einem Kiosk an diversen Snack- und Getränkeautomaten bedienen. An Sanitäranlagen wurde ebenfalls gedacht und eine Terrasse soll zum Verweilen einladen. Für den Durst werden zudem Wasserspender aufgestellt. Den Erwachsenen wird des Weiteren die Möglichkeit geboten, sich auf einem Fitness-Parcours oder bei einer Partie Pétanque die Zeit zu vertreiben. Die Pfadfinder ihrerseits erhalten ein neues Lager und die vier Tennis-Sandplätze werden mit neuen Zuschauerrängen ausgestattet. Zusätzlich soll noch das benachbarte Tenniszentrum erweitert werden. Hierfür wird aber ein gesondertes Projekt ausgearbeitet.
Verbindungsweg
Quer durch die Bank wurde das Projekt am 9. März von den Gemeinderäten begrüßt. Es werde den Park Brill entlasten, hieß es. Unter anderem wurde noch eine Beschattung der Terrasse und der Pétanque-Felder durch Bäume vorgeschlagen. Am 25. Mai wurde zudem von „déi gréng“ die Schaffung eines Verbindungsweges zwischen den verschiedenen Einrichtungen und eine ausgedehntere Begrünung angeregt. Vorschläge, die von Bürgermeister Gilles Roth (CSV) dankend angenommen wurden. Man werde sie auf ihre Machbarkeit überprüfen. Das ganze Vorhaben soll 3,25 Millionen Euro kosten. Das definitive Projekt wurde einstimmig angenommen. Die Arbeiten sollen zügig beginnen, hieß es. Im Haushalt 2020 wurden bereits 300.000 Euro für die Arbeiten eingeplant.
Neben dem neuen Abenteuerspielplatz stand am 25. Mai zudem die Renovierung mehrerer Spielplätze auf der Tagesordnung der Räte. 120.000 Euro lässt sich die Gemeinde diese Instandsetzung kosten. 60.000 Euro werden in diesem Jahr und 60.000 Euro im nächsten Jahr investiert, erklärte Bautenschöffe Roger Negri (LSAP). Unter anderem auf den Spielplätzen im Park Brill, in der Maximins-, Sigefroi-, Marie-Curie-, Jean-Schneider- und in der Raoul-Follereau-Straße in Mamer sollen die Spielplätze erneuert oder ganz ersetzt werden. Wenn diese wieder für die Öffentlichkeit geöffnet sind, sollen die Kinder in aller Sicherheit dort herumtoben können, hieß es im Gemeinderat.
Schließlich informierte der Bürgermeister die Räte, dass die Gemeinde Mamer seit kurzem die 10.000-Einwohner-Grenze überschritten hat. Was das für die nächsten Kommunalwahlen, die Organisation und die Funktionsweise der Gemeinde bedeute, sei noch dabei, analysiert zu werden.
Erfolgsstory
Das „Mamer Autokino“, das zurzeit auf dem Parkplatz des Bauhaus-Baumarktes Besucher empfängt, sei ein großer Erfolg, freute sich am 25. Mai Bürgermeister Gilles Roth. Die Aktion kostet 325.000 Euro. Alleine die LED-Leinwand schlägt mit 144.000 Euro zu Buche. Dazu kommen die Kosten für die Versicherungen, für das Sicherheitspersonal, für Hinweisschilder, für Strom usw. Die für die Filmvorführung verantwortliche Firma Caramba erhält 49.000 Euro. Die Eintrittspreise wandern aber integral in die Gemeindekasse. Bis zum 25. Mai seien schon 36.000 Euro eingenommen worden, so ein zufriedener Bürgermeister. Er erinnerte daran, dass das Autokino noch bis zum 5. Juli dauert und bleibt deshalb zuversichtlich, dass ein Gewinn erzielt werde. Auch sei eine Verlängerung der Aktion möglich. Mehrere Firmen hätten zudem Anfragen eingereicht, um Vorführungen für ihre Kunden zu organisieren. Auch Buchlesungen würden in Betracht gezogen ebenso wie Konzerte, so Roth.
„Centrale d’achats“ ist zu
Die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie ins Leben gerufene „Centrale d’achats“ der Gemeinde hat ihren Dienst eingestellt. Mamer hatte, wie viele andere Gemeinden des Landes, den sogenannten „personnes vulnérables“ und Kranken angeboten, die Einkäufe für sie zu erledigen. Zwischen dem 16. März und dem 24. Mai wurden insgesamt 587 Lieferungen gezählt, so Gilles Roth. Neun davon waren fertige Lebensmittelkisten. 345 Mal erledigte das Gemeindepersonal die Einkäufe für Kunden. 91 Menüs wurden ausgeliefert und 142 Apothekengänge durchgeführt. Die Gemeinde streckte den Auftraggebern das Geld vor und stellte dann eine Rechnung aus. Die Kunden wüssten dies zu schätzen, so der Bürgermeister. Und die Zahlungsmoral sei gut. Von den 22.260 Euro, die vorgestreckt wurden, seien bereits 20.689 zurückerstattet worden.
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