/ Für mehr Ökologie: Nationale Gartenschau von Mai bis Oktober 2023 in der Hauptstadt
Im Sommer 2023 wird in Luxemburg-Stadt die erste nationale Gartenschau (LUGA) stattfinden. Bürgermeisterin Lydie Polfer und Landwirtschaftsminister Romain Schneider haben am Donnerstag eine Vereinbarung zur Finanzierung vorgelegt.
Die LUGA 2023 soll mehr sein als eine reine Blumenausstellung. Einige der Ziele seien, das Image von „grünen Berufen“ sowie der Garten- oder Weinbau-Erzeugnisse zu verbessern, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Luxemburg und des Landwirtschaftsministeriums. Das historische und kulturelle Erbe soll verstärkt gewürdigt werden. Die LUGA soll dazu dienen, die Entwicklungen im Bereich der regionalen Lebensmittelproduktionen durch solidarische Landwirtschaft und „Urban Gardening“ vorzustellen. Ökologie in den Städten wird im Konzept großgeschrieben: Es wird auf Grünflächen, Plantagen, Gründächer und Fassadenbegrünung gesetzt.
Umwelterziehung, Gärtnern ohne Pestizide und Leben mit dem Klimawandel werden bei der Schau ebenfalls Themen sein. Die Organisatoren rechnen mit möglichen 500.000 Besuchern. Die Gartenschau findet von Mai bis Oktober 2023 in der Hauptstadt statt und spielt sich vor allem auf den Gebieten des Petrusstals, im Stadt- und Pescatore-Park, in den Vierteln Clausen, Grund und Pfaffenthal sowie auf dem Kirchberg-Plateau ab. Die Gartenschau ist, mit einigen Ausnahmen, grundsätzlich frei zugänglich. Die Ausstellung ist in die Hauptbereiche Natur und Gesellschaft (Stadt- und Pescatore-Park) unterteilt. Die Bevölkerung kann sich beteiligen, indem sie Kulturpflanzen anbaut. Eine Kulturpflanze wird durch den Menschen angebaut und als Nutz- oder Zierpflanze kultiviert.
Außerdem wird die Entwicklung der Gemeinschaftsgärten gefördert und Veranstaltungen im Bereich Gesundheit und Sport organisiert. Im Petrusstal heißt es Natur pur: Die Renaturierung des Baches und eine Verschönerung der Räume rund um die Hauptstraßen sind genauso geplant wie die Verzierung und Modernisierung der Aquatunnel-Beleuchtung. Die Renaturierung der Petruss wird in zwei Phasen durchgeführt. Die erste Phase, über die Anfang Juli im Gemeinderat abgestimmt wurde, muss 2023 abgeschlossen sein.
10 Millionen Euro Budget
In den Stadtvierteln Clausen, Grund und Pfaffenthal werden die Natur und Kultur zusammengebracht. Musikinstallationen, Naturereignisse in den Kasematten und Veranstaltungen rund um das Thema Rosen stehen auf dem Programm, dazu werden die historischen Brücken verschönert. Um Natur und Stadtentwicklung geht es auf dem Kirchberg-Plateau: Die Schlagworte „Urban Greening“ und „Vertical Greening“ werden dort umgesetzt und es wird auf Dach- und Innenhofbegrünung Wert gelegt. Die Gartenschau wird vom Landwirtschaftsministerium und der Stadt Luxemburg in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ministerien für Tourismus, Kultur und Wirtschaft sowie dem Generalinspektorat für Finanzen und dem Luxemburger Gartenbauverband organisiert.
Zu diesem Zweck haben die Parteien eine Asbl gegründet, die im Jahr 2025 aufgelöst wird. Die Stelle des/der Generalkoordinators/-in der Asbl LUGA ist derzeit ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 2. August. Details gibt es auf www.jobfinder.lu. Zusätzlich dazu werden drei weitere Mitarbeiter eingestellt.
Neben den bereits festgelegten Gebieten sind weitere Initiativen in den Stadtvierteln oder dem ganzen Land geplant. Doch nur Projekte, die in den festgelegten Gebieten stattfinden, können gemäß der zukünftigen Charta kofinanziert werden. Die offizielle Bezeichnung der Schau wird zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert. Das Budget der „LUGA 2023 Asbl“ beläuft sich auf 10.000.000 Euro. Dieses kann eventuell durch Sponsoring aufgestockt werden. AL
Ach wie schön! Alles wird grün…außer die Menschen. Hat irgendjemand darüber nachgedacht, wie die Einwohner der betroffenen Viertel darüber denken? Die Lärmbelästigung im Grund ist so schon kaum auszuhalten, wer dort wohnt arbeitet besser nachts, vielleicht als Gartenbewässerer, schlafen geht an der Partymeile nur bedingt, mit viel Alkohol oder mit Schlafmitteln.
Noch eine Baustelle also, das Petrusstal…was wohl auch tagsüber jede Hoffnung auf weniger Verkehrslärm sterben läßt, dort wo die kleinsten 30ger Verkehrsschilder hängen, die ich je gesehen hab. Autofahrer sehen die auch nicht, sie sind gut versteckt hinter Bäumen, und auf der Fahrbahn sieht man auch nur Partyreste, organischen Abfall von sehr respektlosen Cafébesucheren.
Und mit dem Budget für dieses Projekt hätte man wahrscheinlich etwas total überflüssiges wie korrekte Busshäusschen mit seniorengerechten Sitzgelegenheiten und reellem Regenschutz oder Sonnenschutz bauen können. Für jede Bushaltestelle. Jede einzelne, lieber Gemeinderat.
Man hätte auch Verkehrschilder dafür kaufen können, solche die „Einbahn“ oder „Sackgasse“ in Wohnvierteln ausweisen, oder „Spielstraßen“ oder „Motor abstellen“, oder „Zigerette wegwerfen kostet 500€“…Wieviel Eimer weisse Farbe zur Fahrradfahrbahnmarkierung man wol für all das Geld bekommt?
Aufklärungskampagnen hätte manfinanzieren können, den Menschen sauberes und nachhaltiges Verhalten beizubringen…
Hauptsache bling-bling. Ich kann nur hoffen, daß die schönen Gärten nicht zu einem riesigen Aschenbecher werden, wie es jetzt schon die Uferpromenade an der Alzette ist. Was alles in den Fluß fliegt, von den Terrassen, darüber kann dann nur spekuliert werden.
Gartenschau, nu kuck! Eine Ecke der Stadt wird dann vielleicht wirklich sauber gehalten werden, eine Ecke „grün“ in der sich ausdehnenden ober- und unterirdischen Betonwüste, die nur mit überdimensionierten überpferdestarken Karossen genossen werden kann.