„Wir redeten 2022 bereits von einem Rekordhaushalt für unsere Gemeinde, doch die Budgetvorlage für 2023 sieht noch einmal eine Steigerung in Sachen außergewöhnliche Ausgaben vor“, so Bürgermeister Eric Thill am Montag. Auch in den darauffolgenden Jahren werde man intensiv in die Zukunft der Gemeinde investieren und sich vom „Nice-to-have“ ohne Umschweife auf den Weg zum „Must-have“ begeben. „Wir sind es den kommenden Generationen schuldig, wir dürfen nicht mehr nur an das Heute oder an das Morgen denken, sondern auch und verstärkt an das Übermorgen. Wir müssen uns auf den Weg zu einem modernen, nachhaltigen Schieren machen“, so Thill weiter.

Projekte realisieren sei eine Sache, die nötigen Mittel dafür zu haben eine andere. Thill macht keinen Hehl daraus, dass es in den kommenden Jahren nicht ohne Anleihe machbar ist. Für das Jahr 2023 plant man eine Anleihe über acht Millionen Euro und für 2024/25 eine weitere über neun Millionen. Das sei auch so im Mehrjahresfinanzplan vorgesehen.

Die Ratio der Verschuldung gegenüber dem Gesamtbudget liegt im Moment bei neun Prozent, oder anders ausgedrückt: Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt heute 4.500 Euro. Nach den erwähnten Anleihen wird dieser Wert auf um die 7.000 Euro steigen.

15,1 Millionen Euro

Wie bereits erwähnt sind für dieses Jahr außergewöhnliche Ausgaben von satten 15,1 Millionen Euro geplant: Zu den größeren Projekten gehört die Weiterführung der Arbeiten zur Vergrößerung der „Maison relais Rousennascht“, die später bis zu 280 Kinder aufnehmen kann (7 Mio. Euro im Budget 2023 vorgesehen, Gesamtkostenpunkt liegt bei 10,2 Mio. Euro); die Fertigstellung des Kulturzentrums „Al Schoul“ im Frühjahr 2023 sowie erster Teil der Inneneinrichtung (3,2 Mio. Euro im Budget 2023 eingetragen, Gesamtkosten 5,5 Mio. Euro); Investitionen in bezahlbaren Wohnraum (1 Million Euro, 2 Millionen standen bereits im Haushalt 2022); Studien und Beginn der Arbeiten für neue Umkleidekabinen, Sanitäranlagen und Getränkeausschank am lokalen Fußballfeld (350.000 Euro im Budget 2023, voraussichtlicher Gesamtkostenpunkt: 4,5 Millionen Euro).

Weiterhin stehen noch folgende Vorhaben an: Abschluss der Instandsetzungsarbeiten an der rue de Stegen (300.000 Euro); Unterstand an den „Pétanque-Pisten“ der „Schierener Bullemettien“ (350.000 Euro); Speisen des Reservefonds für eine eventuell später notwendige Erweiterung der Schulgebäude (300.000 Euro); Errichten einer neuen Trafostation am Sportgelände mit gleichzeitiger Entfernung der dortigen Hochspannungsleitung (300.000 Euro); Anlegen von Parkplätzen an der rue de l’Alzette (250.000 Euro); Anbringen von Solarzellen auf dem Dach der Gemeindewerkstätten (200.000 Euro); Umgestaltung der öffentlichen Straßen- und Wegebeleuchtung auf LED (100.000 Euro); Studien zur Umgestaltung der Cité Emile Tibessart (50.000 Euro); Gestaltung der Flächen rund um die neue Eisenbahnunterführung am Eingang von Schieren Richtung Sportgelände (180.000 Euro).

Auf die Frage, wie es denn um das Projekt zum Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Alzettebrücke zwischen Schieren und Schloss Birtringen stehe, gab Eric Thill zu verstehen, dass man mit dem neuen Schlossherrn in diese Richtung Gespräche geführt habe, die aber leider durch dessen plötzlichen Tod ohne Resultat blieben. Aus Respekt vor der trauernden Familie des Verstorbenen habe man in den letzten Monaten erst einmal von einer Wiederaufnahme der Gespräche abgesehen.

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Roger Infalt

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