/ Gemeinderat Kayl: Größere Pausenhöfe und ein Gemeinschaftsgarten
Trotz ausschweifender Diskussionen sind am Dienstag im Gemeinderat Kayl fast alle Punkte einstimmig angenommen worden. Dazu gehören die Schulorganisation für das kommende Jahr, neue Posten für Schulwegbegleiter, ein Gutachten zur Wasserqualität und der Pausenhof der „Maison relais um Widdem“. Bei der Abstimmung über einen Gemeinschaftsgarten kam es zu einer Pattsituation, da Schöffe Humbert fehlte.
Von Marco Goetz
Nahezu unermüdliche Diskussionsfreudigkeit, zumindest vonseiten der Opposition, prägte die letzte Sitzung des Gemeinderats in Kayl vor den Sommerferien. Der Einsicht der CSV/DP-Opposition, dem Verhandlungsgeschick des Bürgermeisters und der Erklärungsbereitschaft der grünen Schöffin Viviane Petry ist es zu verdanken, dass dennoch alle Punkte einstimmig angenommen wurden – bis auf einen.
Am geplanten Gemeinschaftsgarten scheiden sich nämlich die Geister. Der Schöffenrat (LSAP und Grüne) sieht am Bach „Biermecht“ einen 700 Quadratmeter großen Garten vor, den alle Kayler, nicht nur die direkten Anwohner, nutzen können. Vorgesehen sind barrierefreie Zugänge und Platz für Fahrräder. Kostenpunkt: 11.000 Euro.
Votum verschoben
Dass dieser Garten von den Anrainern selbst verwaltet und bewirtschaftet werden soll, stieß bei der Opposition auf Unverständnis. Wo denn die Toiletten seien, wunderte sich die DP, während die CSV fragte, warum mit dem Geld nicht andernorts Straßenschäden behoben würden.
Da LSAP-Schöffe Marcel Humbert krankheitsbedingt fehlte, kam es bei der Abstimmung zu einer Pattsituation. Das Votum über den Gemeinschaftsgarten musste auf eine der kommenden Ratssitzungen verschoben werden.
„Maison relais um Widdem“
Naturnah und kindergerecht: So wie der Schulhof der „Widdem“-Schule (siehe Tageblatt vom 7. Juni) soll auch der Pausenhof der „Maison relais um Widdem“ nach den Prinzipien der Holunderschule um- und ausgebaut werden. Vorgesehen sind verschiedene Spielebenen, die die Kreativität der Kids fördern sollen. Die Kosten belaufen sich auf 140.000 Euro.
Die provisorische Schulorganisation sieht vor, dass im kommenden Jahr 922 Schüler in 59 Klassen aufgeteilt und von 100 Lehrkräften unterrichtet werden. Damit die Kinder sicher zur Schule bzw. nach Hause kommen, werden 14 Posten für Schulbegleiter geschaffen. Ob all diese Stellen besetzt werden müssen, sei noch nicht absehbar. Wichtig sei diese Entscheidung vor allem im Hinblick auf den „Pedibus“ und die Begleitung der Kids bei außerschulischen Aktivitäten, erklärte Bürgermeister John Lorent.
Trinkwasserqualität
Ein weiteres Thema war der dritte Sechs-Jahres-Plan des Wasserschutzes im Alzette-Einzugsgebiet. Kayl schließt sich den Schlussfolgerungen dieses Gutachtens an, in dem auf Missstände in der Luxemburger Wasserwirtschaft hingewiesen wird. Als Gemeinde, deren Bäche in die Alzette fließen, sei man sich der eigenen Verantwortung natürlich bewusst, hieß es. Ohne die Hilfe der übergeordneten politischen Stellen, sowohl auf nationaler wie auf europäischer Ebene, könne man allerdings nicht alles geradebiegen, beispielsweise wenn das Wasser der Alzette bereits von sehr schlechter Qualität sei, wenn es aus Frankreich nach Luxemburg kommt.
Zu Beginn der Sitzung hatte Lorent den Gemeinderat über das 2018 ins Leben gerufene Projekt „Musek fir all Mënsch“ informiert, das sich hauptsächlich, aber nicht exklusiv an Menschen mit einer Beeinträchtigung richtet. Das Angebot an Musikkursen wird ab September auf drei Klassen ausgebaut.
- Marc Glesener wird neuer Präsident der ALIA - 15. Januar 2025.
- Polizei kontrolliert torkelnde Frau und entdeckt, dass sie per Haftbefehl gesucht wird - 14. Januar 2025.
- Maul- und Klauenseuche: Luxemburg bleibt wachsam - 14. Januar 2025.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos